Das Wichtigste auf einen Blick:

Keine Bange: Mit einer guten Vorbereitung kannst du dem Assessment Center gelassen entgegenblicken.
Informiere dich vorab über typische Übungen und Rollenspiele, die im Assessment Center gerne eingesetzt werden – das ist ein klarer Vorteil für dich.
Lasse dich im Assessment Center durch Aufregung oder Übermut nicht zu übertriebenen Aktionen hinreißen, sondern bleibe stets ruhig und sachlich.
Betrachte das Assessment Center also Herausforderung. Eine positive Einstellung hilft dir, gelassen zu bleiben und authentisch aufzutreten.

Eine Einladung ins Assessment Center (AC) weckt bei den meisten Bewerbern gemischte Gefühle: Einerseits ist da die Freude, dem Traumjob einen großen Schritt näherzukommen. Andererseits macht sich verständlicherweise Nervosität breit. Ist schon ein Vorstellungsgespräch, bei dem du dem Personaler Rede und Antwort stehen muss, eine Herausforderung, so gilt es nun, mehrere Assessoren zu überzeugen und in direktem Vergleich zu den Mitbewerbern zu stehen. Aber auch hier gilt: Eine gute Vorbereitung auf das Assessment Center ist die halbe Miete.

Tipps zur Vorbereitung auf das Assessment Center

  • Auch wenn du der Meinung bist, schon alles über das Unternehmen zu wissen: Informiere dich trotzdem noch einmal ganz genau. Es kann durchaus sein, dass sich seit deiner Bewerbung etwas geändert hat. Das A und O der Vorbereitung ist, Produkte, Branchendaten, Erfolge und aktuelle Projekte zu kennen.
  • Die Einzelpräsentation kannst du gut alleine üben. Es ist hilfreich, dich dabei aufzunehmen – das geht heute ganz einfach mit dem Smartphone. Denn so stellst du leicht fest, was noch nicht so optimal funktioniert. Vielleicht fasst du dir unbewusst dauernd ins Gesicht oder benutzt Ausdrücke, die in einer Präsentation eigentlich nichts zu suchen haben (Beispiele: “supercool“, “keine Ahnung“, “wird schon werden“).
Eine Frau macht ein Selfie-Video mit Smartphone und Stativ.
Mithilfe eines Videos kannst du feststellen, ob du beim Vortragen souverän und selbstsicher wirkst.
  • Bitte Freunde oder Familie darum, mit dir Gruppenübungen oder Rollenspiele zu trainieren oder zumindest alle möglichen Fragen durchzugehen – und schonungsloses Feedback zu geben.
  • Ganz wichtig: Sei du selbst! Niemand schafft es, tagelang eine Rolle zu spielen. Wer authentisch bleibt, hat garantiert die besseren Karten!
  • Mit deinem Outfit zeigst du – wie auch im Vorstellungsgespräch – deine Wertschätzung gegenüber dem Unternehmen und dir selber. Verwaschene Jeans und ein zerrissenes Shirt wären ebenso fehl am Platz wie Turnschuhe. Dein Kleidungsstil sollte zum Unternehmen und dem angestrebten Job passen und darf ruhig etwas eleganter sein. Am besten probierst du die Kleidung rechtzeitig an, um zu sehen, ob noch alles perfekt passt, und kaufst, wenn nötig, das eine oder andere Teil dazu. Ein Assessment Center dauert meistens mehr als einen Tag und somit benötigst du eine Auswahl an angemessener Kleidung.
  • Feile an deiner Selbstpräsentation! Ein sympathischer Bewerber mit guten Umgangsformen, Selbstsicherheit, einer individuellen Vorstellung ohne die üblichen Floskeln, einer positiven Ausstrahlung und erkennbarer Motivation ist nicht selbstverständlich. Assessoren erleben die ganze Palette von Desinteresse, Selbstüberschätzung, Schüchternheit bis hin zu schlechtem Benehmen. Hier kannst du schon viel Boden gutmachen!
Ein Mann rennt wegen Termindruck durch ein Zimmer, Papiere flattern durch die Luft.
Ein professionelles Auftreten ist Pflicht – achte daher auf Pünktlichkeit und Ordnung.
  • Auch wenn im Assessment Center normalerweise Schreibzeug zur Verfügung gestellt wird, hinterlässt es einen guten Eindruck, wenn du eine hochwertige Schreibmappe mit Federhalter bei dir hast. Schaue vorher, ob der Füller ausreichend Tinte oder der Kugelschreiber eine gefüllte Miene hat!
  • Damit du deine Bewerbungsunterlagen auch im AC zur Hand hast, hefte diese in einer Mappe ab. Auf keinen Fall solltest du deine Dokumente zusammengefaltet aus der Tasche ziehen.
  • Zuspätkommen wäre fatal, deshalb gehört zur Vorbereitung auf das Assessment Center unbedingt, die Anfahrt rechtzeitig zu planen. Am besten fährst du eine halbe Stunde früher los, so können dir Stau oder Busverspätungen keinen Strich durch die Rechnung machen. Läuft der Verkehr rund, bleibt noch Zeit für einen Kaffee. Lieber entspannt starten als abgehetzt ankommen.

Dennoch sollte dir klar sein: Es ist nicht möglich, auf alle Eventualitäten vollständig vorbereitet zu sein. Stelle dich also darauf ein, trotz bester Vorbereitung mit Fragen oder Situationen konfrontiert zu werden, auf die du nicht gefasst bist.

No-Gos im Assessment Center

Bewerber werden im Assessment Center von mehreren Personen ganz genau unter die Lupe genommen. Nach dem ersten Kennenlernen ist die Stimmung unter den Mitbewerbern meistens gut und locker.

Anschließend gilt es trotzdem, ernsthaft bei der Sache zu bleiben. Etwas Humor lockert die Atmosphäre zwar auf, aber auf keinen Fall darf eine Aufgabe ins Lächerliche gezogen werden. Es wird ein neuer Mitarbeiter gesucht, kein Clown.

Und es gibt noch mehr Verhaltensweisen, die negativ gewertet werden. Wenn du diese kennst, kannst du schon bei der Vorbereitung auf das Assessment Center versuchen, dir nervige Angewohnheiten abzugewöhnen und Fehler zu vermeiden.

  • Das Herumspielen an Haaren oder Schmuck oder das Herumzappeln mit den Beinen nervt zumindest den Sitznachbarn. Das Knacken und Klicken, wenn du auf dem Kugelschreiber herumdrückst, dürfte den ganzen Raum stören. Mitunter ist man sich selbst solcher „Macken“ gar nicht bewusst. Am besten bittest du mal deine Freunde, dich darauf aufmerksam zu machen.
  • In Gruppendiskussionen oder Gruppenarbeiten geht es mitunter recht hitzig zu. Bleibe dabei unbedingt sachlich und halte dich auch dann zurück, wenn ein Mitbewerber aggressiv wird, das Gespräch an sich reißt oder dich gar verbal persönlich angreift.

Bleibe bei Diskussionen sachlich und behalte deine Emotionen im Griff.

  • Im AC wirst du nicht wie im Vorstellungsgespräch interviewt. Vielmehr ergeben sich viele Antworten, die das Unternehmen interessieren, aus Rollenspielen, der Selbstpräsentation und allgemein im Tagesablauf. Deshalb raten wir dir, ganz gleich, ob während einer Aufgabe oder in der Pause, nicht zu viel Privates auszuplaudern sowie immer positiv und freundlich zu bleiben. Und besonders wichtig: Rede niemals schlecht über deinen ehemaligen Arbeitgeber oder die ehemaligen Kollegen! Denn nörgeln und kritisieren kommen im Assessment Center gar nicht gut an.
Ein Hund gähnt vor Müdigkeit.
Ein Tag im Assessment Center kann lang und anstrengend sein. Trotzdem darfst du dir das nicht anmerken lassen.
  • Sich stundenlang im AC zu konzentrieren, ist ermüdend. Es macht verständlicherweise keinen guten Eindruck, herzhaft zu gähnen oder gar gedanklich abwesend zu sein und vor sich hinzuträumen. Gehe bei einem „Müdigkeitsanfall“ einen Moment aus dem Zimmer, strecke dich, lass dir kaltes Wasser über die Unterarme laufen, trinke etwas oder atme an einem offenen Fenster mehrmals tief durch. So verfliegt die Müdigkeit, ohne dass die Assessoren etwas davon mitbekommen.
  • Verzichte im Assessment Center auf aufdringliches Parfüm und – wenn möglich – auch auf Zigarettengeruch. Raucher sind sich selbst oft nicht bewusst, wie unangenehm Haar und Kleidung riechen, wenn sie aus der Rauchpause zurück in den Raum kommen.

Ein vermeintlich simpler, aber dennoch wirksamer Tipp zum Schluss:

Freue dich auf das Assessment Center!

Das ist der wichtigste Punkt, denn durch das Assessment Center rückt dein Traumjob in greifbare Reichweite. Du triffst auf interessante Menschen, die in der gleichen Situation sind wie du, und lernst außerdem eine Menge über dich selbst. Fazit: Du kannst im Grunde nur gewinnen.

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