Das Wichtigste auf einen Blick:

Kinderpfleger unterstützen Erzieher und Pädagogen oder gehen Krankenpflegern bei der Arbeit zur Hand.
Zu ihren Hauptaufgaben gehören die Beschäftigung, Betreuung und Erziehung von Kindern verschiedener Altersgruppen.
Kinderpfleger arbeiten vor allem mit Kleinkindern, etwa in Jugendheimen, Kliniken oder auch Privathaushalten.
Die Ausbildung findet in Berufsfachschulen statt, die sich mit mehreren Praktika in verschiedenen Einrichtungen abwechseln.

Kinderpfleger unterstützen Erzieher und Sozialpädagogen bei der Betreuung, Pflege und Erziehung. Sie arbeiten in Kindertagesstätten, Jugendheimen, Kliniken, Privathaushalten oder Verwaltungsbüros. Wie eine Ausbildung zum Kinderpfleger abläuft und wie du dich erfolgreich bewirbst, erfährst du in unserem Ratgeber zum Thema.

Kinderpfleger: Bewerbungsunterlagen

Wenn du dich als Kinderpfleger bewirbst, gelten die üblichen Anforderungen an deine Bewerbungsmappe. Sie sollte nicht nur vollständig sein, sondern auch die korrekte Reihenfolge der Dokumente und Unterlagen berücksichtigen. Eine Bewerbung als Kinderpfleger folgt für gewöhnlich diesem Aufbau:

Anschreiben
Deckblatt (optional)
Lebenslauf
Anlagen

Was du zu den einzelnen Bestandteilen wissen musst, erfährst du weiter unten. Antworten auf alle zusätzlichen Fragen findest du in unserem Ratgeberbereich zum Thema Bewerbung.

Der Lebenslauf

Der Lebenslauf enthält alle zentralen Daten und Informationen, die für den Personaler im Auswahlverfahren relevant sind. Dazu gehören vor allem diese Angaben:

  • persönliche Daten
  • Berufserfahrung
  • Ausbildung
  • Praktika, Fort- und Weiterbildungen
  • Kenntnisse und Fähigkeiten
  • Hobbys

Im Lebenslauf führst du zu jedem dieser Bereiche Karrierestationen an und ordnest ihnen die entsprechenden Zeitabschnitte zu. Dabei solltest du antichronologisch vorgehen und mit der aktuellsten Station beginnen. So stellst du sicher, dass der Personaler die wichtigsten Informationen sofort im Blick hat und nichts übersieht.

Achte außerdem darauf, nur Informationen anzugeben, die für die Stelle als Kinderpfleger relevant sind – schließlich ist der Platz im Lebenslauf begrenzt. Maximal zwei Seiten sollte der Lebenslauf umfassen.

Hobbys

Hobbys verraten nicht nur etwas über deine Persönlichkeit, sondern veranschaulichen auch deine Qualifikation für eine Stelle. Hier eignen sich für die Bewerbung als Kinderpfleger vor allem Aktivitäten, die deine Kreativität unter Beweis stellen – das Basteln, Musizieren und Spielen mit Kindern gehört immerhin zu deinen Hauptbeschäftigungen.

Beherrschst du zum Beispiel ein Musikinstrument, solltest du dieses Hobby unbedingt in deiner Bewerbung als Kinderpfleger angeben.

Lücken

Eine wichtige Rolle spielen die sogenannten Lücken im Lebenslauf, also Zeiträume von mehr als zwei Monaten ohne Angaben zu Jobs oder Fortbildungen. Sie deuten in der Regel auf Schwierigkeiten bei der Stellensuche hin – für viele Personaler ein Grund zur Skepsis.

Trotzdem solltest du diese Lücken auf keinen Fall zu verschleiern versuchen. Personaler kennen solche Tricks. Bereite dich stattdessen darauf vor, die Gründe für diese Lücken im Bewerbungsgespräch ehrlich zu erklären – zum Beispiel indem du dein Engagement bei der Jobsuche schilderst.

Das Deckblatt

Ob du ein Deckblatt verwenden möchtest, entscheidest du selbst. Der zusätzliche Aufwand kann sich allerdings auszahlen. Das Blatt schafft nicht nur Ordnung in deiner Bewerbungsmappe, sondern bietet dir eine zusätzliche Möglichkeit, um dein Bewerbungsfoto zu positionieren. So sparst du wertvollen Platz im Lebenslauf für wichtige Daten und Infos.

Die Anlagen

In deine Anlagen gehören alle Dokumente, Zeugnisse und Unterlagen, die wichtige Informationen in deinem Lebenslauf belegen. Dazu gehören zum Beispiel:

  • Arbeitszeugnisse
  • Ausbildungs- und Universitätsabschlüsse
  • Praktikumszeugnisse
  • Zertifikate für Weiterbildungen
  • Empfehlungsschreiben

Je mehr Berufserfahrung du mitbringst, desto stärker sollte deine Ausbildung in den Hintergrund rücken. Verfügst du zum Beispiel über eine abgeschlossene Berufsausbildung, solltest du lediglich deinen höchsten Schulabschluss in den Anlagen unterbringen.

Frühe Schulzeugnisse sparst du dagegen komplett aus. Sie sagen wenig über deine aktuellen Qualitäten als Bewerber und sind für den Personaler daher uninteressant.

Bewerbungsschreiben: Kinderpfleger

Das Anschreiben bietet dir die Gelegenheit, dich und deinen Charakter näher vorzustellen. Personaler interessieren sich dabei vor allem für die folgenden Punkte:

Softskills: Hier handelt es sich um deine sozialen Fähigkeiten und Stärken. Welche Softskills für deine Bewerbung wichtig sind, erfährst du in der jeweiligen Stellenanzeige. Wähle ein oder zwei davon aus und belege sie mit Beispielen aus deinem Berufsalltag.

Übertreibungen solltest du dabei ebenso vermeiden wie eine zu große Anzahl von Softskills. Kein Bewerber ist perfekt und erfüllt alle Bedingungen des Arbeitgebers. Bleib stattdessen authentisch und konzentriere dich auf einige Beispiele, die dir besonders liegen.

Motivation: Das Anschreiben dient vor allem dazu, etwas über deine Motivation zu erfahren. Hier solltest du schildern, was dich am Beruf reizt und warum du dich ausgerechnet bei diesem Unternehmen bewirbst und nicht etwa bei der Konkurrenz.

Informiere dich über den Arbeitgeber und beziehe dich im Anschreiben auf diese Infos. Dafür eignen sich zum Beispiel die Philosophie oder auch aktuelle Erfolge des Unternehmens. Persönliche Erfahrungen mit dem Betrieb können ebenfalls als Aufhänger für ein persönliches Anschreiben dienen.

Arbeitsweise: Beim Anschreiben handelt es sich gewissermaßen um eine erste Arbeitsprobe. Du entscheidest über die Struktur und den Inhalt und stellst dein Wissen über den Arbeitgeber unter Beweis.

Auch deine Rechtschreibfähigkeiten und Kreativität sind gefragt. Flüchtigkeitsfehler und Floskeln wie „Hiermit bewerbe ich mich“ solltest du also unbedingt vermeiden, wenn du im Anschreiben überzeugen möchtest.

Bewerbungsvorlagen

Viele Bewerber stellt das Layout ihres Lebenslaufs vor Probleme. Hier kann es helfen, eine Vorlage aus dem Internet zur Hilfe zu nehmen. Wir stellen dir eine große Auswahl von Mustern zur Verfügung. Ob kreativ, schlicht, klassisch oder seriös – hier findest du sicher eine Vorlage, die zu dir passt.

Obwohl das Layout des Bewerbungsschreibens weniger kompliziert zu gestalten ist, gelten auch hier bestimmte Regeln, die du bei deiner Bewerbung als Kinderpfleger beachten solltest. Daher kann es helfen, ein Muster als Orientierungshilfe zu nutzen.

Allerdings solltest du unbedingt darauf achten, den Inhalt der Vorlage nicht einfach zu kopieren. Überzeuge stattdessen mit einem persönlichen Anschreiben, das deine individuellen Stärken zum Ausdruck bringt.

Kinderpfleger: Aufgaben

Als Kinderpfleger gehst du Erziehern, Pädagogen und Krankenpflegern bei der Arbeit zur Hand. Zu deinen Hauptaufgaben gehören vor allem die Beschäftigung, Betreuung und die Erziehung von Kindern verschiedener Altersgruppen – durch Spiele, Musik, Bastel- und Malaufgaben oder Ausflüge.

Jede dieser Aktivitäten folgt in der Regel einem pädagogischen Ziel. Dazu gehören zum Beispiel

  • die Schulung der Sinne,
  • die Förderung des Sozialverhaltens,
  • die sprachlichen Erziehung,
  • die Umwelt-, Sach- und Naturerziehung.

Berufsalltag als Kinderpfleger

Kinderpfleger arbeitet in Klinik mit behindertem Kind
Als Kinderpfleger arbeitest du nicht nur in Tagesstätten, sondern auch in Kinderkliniken.

In der Regel verbringst du deinen Berufsalltag damit, Kinder zu beschäftigen, zu unterhalten und zu erziehen. Dabei übernimmst du in erster Linie die Rolle eines Assistenten für den zuständigen Sozialpädagogen, Erzieher oder Kinderkrankenpfleger. Du triffst Vorbereitungen für Spiele und Ausflüge, suchst geeignete Beschäftigungen für deine Gruppe und stehst den Kleinen bei, wenn es einmal ein Problem gibt. Streitigkeiten zwischen den Kindern beendest du mit Feingefühl und Durchsetzungsvermögen.

Auch der Kontakt mit den Eltern gehört zu deinen Aufgaben. Du berichtest über die Entwicklung und das Verhalten ihres Kindes und du vermittelst auch zwischen den Fronten, wenn es zu Konflikten kommt.

Falls du in einer Kinderklinik arbeitest, gehst du besonders den Pflegern zur Hand. Hier spielt vor allem die emotionale Unterstützung der Kinder eine zentrale Rolle.

Persönliche Anforderungen

Die Arbeit eines Kinderpflegers erfordert eine ganze Reihe von Fähigkeiten, die du in jedem Fall mitbringen solltest. Zu den wichtigsten gehören:

Sozialkompetenz: In deinem Beruf hast du mit Kindern und Eltern zu tun – häufig aus den unterschiedlichsten sozialen Umfeldern. Daher solltest du dich problemlos in andere Personen hineinversetzen und mit Konflikten umgehen können.
Belastbarkeit: Als Aufsichtsperson bist du nicht nur für für das Tagesprogramm, sondern auch jedes anwesende Kind verantwortlich. Hier brauchst du mitunter eine Menge Stressresistenz, um den Überblick nicht zu verlieren.
Durchsetzungsvermögen: Kinder haben ihren eigenen Kopf. Da helfen meist nur viel Geduld und Verhandlungsgeschick, um das Aufräumen spannend und den Spinat schmackhaft zu machen.
Verantwortungsbewusstsein: Als Aufsichtsperson hängt das physische und geistige Wohl deiner Gruppe direkt davon ab, wie aufmerksam und gewissenhaft du arbeitest. Verantwortungsbewusstsein gehört daher zu den wichtigsten Voraussetzungen des Berufs.
Kreativität: Singen, spielen und basteln gehören als Kinderpfleger ebenfalls zu deinen Hauptaufgaben. Mit immer neuen Ideen sorgst du dafür, dass keine Langeweile aufkommt.
Emotionale Festigung: Besonders im Umfeld von Kinderkliniken können Schicksalsschläge zum Alltag gehören. Hier ist es wichtig, eine gesunde Distanz zu bewahren, um sich weiterhin um alle Patienten kümmern zu können. Und natürlich, um selbst nicht auf der Strecke zu bleiben.

Kinderpfleger: Branchen

Als Kinderpfleger arbeitest du nicht nur in Kindertagesstätten und ähnlichen Einrichtungen. Diese Arbeitsplätze kommen ebenfalls in Frage:

  • Jugendheime
  • Kinderkliniken
  • Privathaushalte mit Kleinkindern
  • Wohnheime für Menschen mit Behinderung
  • Ganztagsschulen
  • Erholungs- und Ferienheime

Kinderpfleger: Ausbildung

Die Ausbildung zum Kinderpfleger findet in einer Berufsfachschule statt und dauert in der Regel zwei Jahre. Es besteht allerdings auch die Möglichkeit, diesen Zeitraum auf drei Jahre zu verlängern und in Teilzeit zu absolvieren.

Kinderpfleger betreut Gruppe im Kindergarten
Während der verschiedenen Praktika lernst du das Handwerkszeug des Kinderpflegerberufs.

Anders als die Berufsschule dient die Berufsfachschule nicht als Ergänzung zur Ausbildung im Lehrbetrieb, sondern liefert die Hauptinhalte der Ausbildung. Sie vermittelt vor allem theoretisches Fachwissen. Praktische Kenntnisse lernst du in Praktikumsphasen, die in unterschiedlichen Einrichtungen stattfinden. Es handelt sich also nicht um eine duale Ausbildung im klassischen Sinn.

Bei diesen Phasen handelt es sich in der Regel um Blöcke oder um Tagespraktika. Hier bekommst du die Gelegenheit, dein theoretisches Wissen zu erproben, das passende Berufsumfeld für dich zu finden und Kontakte zu Arbeitgebern zu knüpfen.

Ausbildungsabschluss

Am Ende deiner Ausbildung unterziehst du dich einer mündlichen, schriftlichen und praktischen Prüfung. Schließt du sie erfolgreich ab, darfst du dich anschließend als staatlich anerkannter Kinderpfleger bewerben. Es gibt allerdings auch lokale Unterschiede. Einige Bundesländer setzen zum Beispiel ein zusätzliches Praktikum nach der Ausbildung voraus, das bis zu einem Jahr dauert.

Eine gute Abschlussnote eröffnet dir übrigens nicht nur attraktivere Jobchancen, sondern auch Fortbildungsmöglichkeiten. Bei einer Durchschnittsnote von mindestens 3,0 ist dein Zeugnis sogar gleichbedeutend mit einem Realschulabschluss.

Kinderpfleger: Ausbildungsinhalte

Die Berufsfachschule vermittelt in erster Linie theoretische Inhalte aus dem Bereich der Sozialpädagogik. Diese Themen stehen im Zentrum des Unterrichts:

Pädagogik
Kunst- und Werkerziehung
Grundwissen der Kinderpsychologie
Ernährung
ethische Erziehung
Hauswirtschaft
Ernährungslehre

Neben diesem Fachwissen stehen auch typische Schulfächer auf dem Lehrplan, zum Beispiel Deutsch, Sport, Religion und Politik.

Voraussetzungen

Um eine Ausbildung als Kinderpfleger beginnen zu können, benötigst du in einigen Fällen einen mittleren Schulabschluss, mindestens aber einen Hauptschulabschluss. Das hängt vor allem vom Bundesland und der Einrichtung ab, bei der du dich bewirbst.

Einige Berufsfachschulen stellen außerdem bestimmte Zusatzbedingungen. Um welche es sich handelt, kann sich von Fall zu Fall unterscheiden. Vorstellbar sind etwa folgende Forderungen:

Vorkenntnisse im Bereich Sozialpflege
ein bestimmtes Höchstalter
gesundheitliche Voraussetzungen
ein erweitertes Führungszeugnis
Nachweis zur Masernimpfung

Kinderpfleger: Gehalt

Da du während deiner Ausbildung nicht in einem Betrieb arbeitest, erhältst du während dieser Zeit keine Ausbildungsvergütung.

Nach deiner Ausbildung hängt dein Gehalt von der Einrichtung ab, bei der du dich bewirbst. Handelt es sich zum Beispiel um einen städtischen Kindergarten, hast du Anspruch auf einen tariflichen Lohn. In diesem Fall liegt dein Bruttogehalt etwa zwischen 1.400 und 2.000 Euro. Der Tarif bestimmt außerdem, in welchen Abständen der Arbeitgeber dieses Einstiegsgehalt erhöhen muss.

Jobs im kirchlichen Bereich

Im kirchlichen Sektor stehen die Gehaltschancen in der Regel besser. Ein maximales Gehalt von 2.200 Euro ist hier durchaus realistisch.

Es gibt allerdings auch Jobs ohne tarifliche Regelung. Arbeitgeber im privaten Sektor orientieren sich am gültigen Mindestlohn und machen Lohnerhöhungen von den Leistungen des Arbeitnehmers abhängig. Letztlich hängt die Bezahlung aber auch von der Größe und der Art des Unternehmens ab.

Kinderpfleger: Fort- und Weiterbildung

Natürlich musst du dich nach deinem Abschluss nicht sofort ins Berufsleben stürzen. Stattdessen besteht die Möglichkeit, deine Ausbildung fortzusetzen, zum Beispiel als Erzieher für Jugend- und Heimerziehung oder als Heilerziehungspfleger. Hier winken häufig nicht nur ein besseres Gehalt, sondern auch attraktivere Arbeitsbedingungen.

Kinderpfleger arbeitet nach einem zusätzlichen Studium in der Psychiatrie
Ein Studium nach der Ausbildung kann ebenfalls eine Option darstellen – zum Beispiel im Bereich der Kinderpsychologie.

Auch das Studium der Erziehungswissenschaft oder Kinderpsychologie stellen beliebte Optionen dar. In diesem Fall solltest du allerdings über die Finanzierung der Ausbildung nachdenken, zum Beispiel durch ein Teilzeitstudium. In diesem Fall besteht die Möglichkeit, halbtags zu arbeiten und so deine laufenden Kosten zu decken. Entscheidest du dich stattdessen für ein Vollzeitstudium, solltest du einen Studienkredit oder BAföG in Erwägung ziehen.

Als besonders populär gilt außerdem die Weiterbildung zum Betriebswirt für Sozialwesen – eine leitende Tätigkeit in sozialen Einrichtungen. Hier sind vor allem deine organisatorischen und wirtschaftlichen Fähigkeiten gefragt.

Alternative Berufe

Natürlich gibt es auch alternative Berufs- und Ausbildungsoptionen, zum Beispiel im Gesundheitssektor oder im pädagogischen Bereich. Diese Jobs bieten dir die Möglichkeit, dich neu zu fokussieren oder mit einer anderen Altersgruppe zu arbeiten:

  • Erzieher
  • Erzieher für Jugend und Heimerziehung
  • Heilerziehungspfleger
  • Gesundheits- und Krankenpfleger
  • Gesundheits- und Kinderkrankenpfleger

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