Das Wichtigste auf einen Blick:

Inhaber einer Greencard können sich für eine unbefristet Zeit in den USA aufhalten – du hast damit nicht automatisch die amerikanische Staatsbürgerschaft.
Mit der Greencard, die regelmäßig erneuert werden muss, hast du einen Anspruch auf staatliche Leistungen sowie das Recht, deine Arbeitsplatz und deinen Wohnort frei zu wählen.
Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, an die Greencard zu gelangen: durch berufliche Leistungen, Verwandte in den USA oder den Gewinn bei der Greencard-Lotterie.
Die Greencard-Lotterie findet jedes Jahr statt und gibt 55.000 Gewinnern die Möglichkeit, sich für eine Greencard zu bewerben. Für die eigentliche Bewerbung sind jedoch einige Voraussetzungen nötig – nicht jeder Gewinner eignet sich für die Greencard.

Vom Tellerwäscher zum Millionär: Viele Menschen träumen von einem Leben in den USA – doch wie kommt man an die begehrte Aufenthaltsgenehmigung? Eins vorweg: Der Weg zur Greencard ist kompliziert. Wenn du dennoch wissen willst, wie du ein Leben auf amerikanischen Grund führen kannst, dann findest du alle wichtigen Informationen zur Greencard im nachfolgenden Text.

Was ist eigentlich eine Greencard?

Die United States Permanent Resident Card – im gängigen Sprachgebrauch auch als Greencard bekannt – ist ein Ausweisdokument, das von der Einwanderungsbehörde der USA ausgestellt wird. Sie erlaubt es Personen, die keine US-Staatsbürger sind, in die USA einzuwandern, dort zu leben und zu arbeiten.

Inhaber der Greencard werden als Lawful Permanent Residents bezeichnet: Das bedeutet, dass sie sich mit diesem Ausweis für unbefristete Zeit in den USA aufhalten dürfen.

Der Name Greencard leitet sich von der Farbe des ersten Ausweises ab, der seinerzeit auf grünes Papier gedruckt wurde – auch heute hat das Ausweisdokument seine namensgebende Grundfarbe beibehalten.

Was ist der Unterschied zwischen einem Visum und einer Greencard?

Die Greencard ist zwar auch als Einwanderungsvisum bekannt, unterscheidet sich jedoch in zwei wichtigen Punkten von einem regulärem Visum:

Eine Greencard erlaubt es ihrem Inhaber, sich zeitlich unbegrenzt und nicht an einen Zweck gebunden in den USA aufzuhalten.

Ein Visum ist hingegen immer auf eine bestimmte Dauer begrenzt und an einen bestimmten Zweck gebunden.

Du kannst zum Beispiel ein Arbeitsvisum beantragen, ein Visum für besondere Forschungen in den USA, ein Visum für Sportler, die an einem Wettbewerb teilnehmen wollen, ein Visum für Praktikanten oder Trainees, die ihre Ausbildung in den Staaten machen wollen, oder ein Pressevisum.

Wenn du zum Beispiel ein Arbeitsvisum besitzt, dann bist du immer an das Unternehmen gebunden, das bei der Beantragung als qualifizierendes Unternehmen angegeben wurde – ein Wechsel des Arbeitgebers ist also nicht möglich. Bei einer Greencard stellt das hingegen kein Problem dar. Auch dann nicht, wenn du dich über deinen Job für sie qualifiziert hast.

Solltest du nur eine kurze Reise in die USA planen, kannst du einen ESTA-Antrag stellen. Der elektronische Reisepass erlaubt es dir, in die USA einzureisen und dich dort für maximal 90 Tage am Stück aufzuhalten. Er ist für zwei Jahre gültig.

Muss die Greencard verlängert werden?

Die Greencard ist zwar unbegrenzt gültig, muss jedoch – ähnlich wie ein Personalausweis – alle zehn Jahre erneuert werden. Dein Status verliert also nicht seine Gültigkeit, sondern nur der Ausweis an sich.

Ohne eine gültige Greencard ist es schwer, deinen Status als Permanent Resident zu beweisen und du dürftest an vielen Formalitäten scheitern – etwa beim Beantragen eines Führerscheins oder bei der Eröffnung eines Bankkontos. Solltest du dich im Ausland befinden, wenn deine Greencard abläuft, ist eine Wiedereinreise in die USA nicht möglich.

Aus diesem Grund solltest du spätestens sechs Monate vor Ablauf der Greencard eine neue beantragen.

Habe ich durch die Greencard automatisch die US-Staatsbürgerschaft?

Durch die Greencard ist es dir zwar erlaubt, in den Staaten zu leben und zu arbeiten, du bist jedoch nicht automatisch ein US-Staatsbürger. Du kannst die Staatsbürgerschaft frühestens fünf Jahre nachdem du die Greencard erhalten hast beantragen.

Beachte dabei, dass du deine jetzige Staatsbürgerschaft verlierst – du kannst jedoch einen gesonderten Antrag stellen, um eine doppelte Staatsbürgerschaft zu erlangen. Dazu musst du dich an die zuständige Behörde deines Heimatlandes wenden: Diese prüft dann, ob du eine fortbestehende Bindung zu deinem Heimatland aufrecht erhältst und ob du dich somit für die doppelte Staatsbürgerschaft qualifizierst. 

Welche Pflichten habe ich als Greencard-Inhaber?

Wenn du eine Greencard besitzt, gibt es natürlich einige Pflichten, die du beachten musst:

  • Du musst die Greencard jederzeit bei dir tragen.
  • Eine Änderung deines Wohnsitzes musst du innerhalb von zehn Tagen bei der Immigrationsbehörde melden.
  • Du musst die Greencard fristgerecht erneuern.
  • Du musst dich an die Gesetze der USA halten.
  • Im Rahmen der Steuererklärung musst du dein weltweit erzieltes Einkommen in den USA versteuern.
  • Bei einem Aufenthalt im Ausland, der länger als ein Jahr dauert, musst du einen Wiedereinreiseantrag stellen.

Welche Rechte habe ich als Greencard-Inhaber?

Obwohl du mit dem Besitz einer Greencard noch kein US-Staatsbürger bist, hast du einen Anspruch auf zahlreiche Rechte und Leistungen. Nur das Wahlrecht bleibt dir verwehrt. Durch die Greencard hast du:

  • eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung in den Staaten.
  • ein Recht auf die Beantragung der US-Staatsbürgerschaft.
  • Anspruch auf staatliche und soziale Leistungen.
  • das Recht auf eine freie Arbeitsplatzwahl,
  • das Recht, deinen Wohnort frei zu wählen.
  • eine unbeschränkte Reisefreiheit innerhalb der USA.
  • eine vereinfachte Einreise in die USA.

Wie viel kostet die Greencard?

Der Antrag für die Greencard ist immer kostenlos. Allerdings kommen danach noch einige Gebühren für Untersuchungen und Bearbeitungsgebühren auf dich zu:

  • Zwischen 200 und 400 Euro für eine medizinische Untersuchung
  • Zirka 280 Euro für die Bearbeitungsgebühren im amerikanischen Konsulat
  • Eine Immigrationsgebühr von 187 Euro

Startkapital

Du musst außerdem einen finanziellen Nachweis über deine Ersparnisse erbringen: Die empfohlene Summe beträgt hier zwischen 5.000 bis 10.000 Euro als Einzelperson – für eine Familie muss entsprechend mehr vorliegen. Du brauchst also ein gewisses Startkapital, wenn du in die USA auswandern willst.

Wie bekomme ich eine Greencard?

Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Wege, um eine Greencard zu bekommen:

  • Du erhältst sie dank deiner beruflichen Leistungen.
  • Verwandte von dir leben bereits in den USA.
  • Du gewinnst bei der Greencard-Lotterie.

Wir gehen nun jede Variante Schritt für Schritt durch, listen die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Antrag auf und verraten dir, wie hoch jeweils die Chancen sind, an eine Greencard zu kommen.

Berufliche Qualifikation

Personen mit besonderen Fähigkeiten, die einen wertvollen Beitrag für die USA leisten, sind attraktive Einwanderer. Aus diesem Grund gibt es eine Liste an verschiedenen Personengruppen, die durch bestimmte Leistungen oder Investitionen eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten können.

  • Personen von nationalem Interesse: Unter diese Kategorie fallen zum Beispiel herausragende Forscher oder international ausgezeichnete Sportler.
  • Personen mit besonderen Fähigkeiten: Dies können Personen sein, die zum Beispiel außergewöhnliche wissenschaftliche oder künstlerische Fähigkeiten besitzen. Voraussetzung hierfür ist allerdings auch, dass ein konkretes Jobangebot durch einen US-Arbeitgeber vorliegt und dass kein geeigneter US-Bürger angeworben werden kann, der ebenfalls für die Stelle qualifiziert wäre.
  • Akademiker und qualifizierte Fachkräfte: Darunter fallen Personen mit einem höheren Bildungsabschluss oder Fachkräfte, die mindestens zwei Jahre Berufserfahrung haben und in den USA benötigt werden. Auch hier gilt jedoch, dass kein US-Bürger bereitstehen darf, der ebenfalls für die Stelle qualifiziert wäre.
  • Kirchliche Mitarbeiter: Diese Personen müssen mindestens zwei Jahre für eine Kirche oder eine Gemeinde tätig gewesen sein.
  • Investoren: Investoren müssen eine gewisse Summe in ein US-amerikanisches Wirtschaftsunternehmen investieren, wodurch mindestens zehn neue Arbeitsplätze geschaffen werden.

Es wird deutlich, dass du in der Regel eine außergewöhnliche Qualifikation aufweisen musst, um über deinen beruflichen Erfolg oder einen amerikanischen Arbeitgeber eine Greencard zu bekommen. Nur wenige Menschen können diese Voraussetzungen erfüllen.

Familienzusammenführung

Solltest du in den USA einen Verwandten haben, der US-Staatsbürger ist oder bereits eine Greencard besitzt, so ist es für dich unter Umständen deutlich einfacher, selbst eine solche zu erlangen.

Dein Verwandter kann einen Antrag auf Familienzusammenführung stellen, damit seine Familienmitglieder ebenfalls in die USA einwandern können. Je nach Verwandtschaftsgrad kann es unterschiedlich lange Wartezeiten geben.

Wenn ein US-Staatsbürger seinen Ehepartner, seine Eltern oder Kinder unter 21 Jahren in die USA holen möchte, erhalten sie ohne Wartezeit eine Greencard.

Wenn der Verwandte in den USA allerdings selbst nur eine Greencard besitzt, dann können der Ehepartner und die Kinder unter 21 Jahren erst nach einer zweijährigen Wartezeit in die USA einreisen. Die jährliche Anzahl an familienbasierten Greencards ist in diesem Fall allerdings beschränkt, also kann die Wartezeit durchaus noch länger ausfallen.

Sollte dein Kind bereits über 21 Jahre alt oder verheiratet sein, dann kann die Wartezeit sogar zwischen sieben und bis zu 23 Jahren liegen.

Greencard für Ehepartner

Bei der Greencard für Ehepartner gibt es eine besondere Regelung: Wer die Ehe vor weniger als zwei Jahren vor der Antragsstellung geschlossen hat, der erhält das Dokument zunächst nur unter Vorbehalt – nach zwei weiteren Jahren wird die Ehe erneut geprüft und erst dann wird gegebenenfalls eine Greencard auf Lebenszeit ausgestellt. Der Hintergrund dazu ist, dass viele Einwanderer nur heiraten, um die unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung zu erhalten – was in den USA illegal ist.

Die Familienzusammenführung durch die Greencard ist also in den meisten Fällen kein Problem – auch wenn unter Umständen längere Wartezeiten auf dich zukommen können. Dennoch werden die Personen, die einreisen wollen, genauestens überprüft – ihr Antrag kann also immer noch abgelehnt werden.

Wie beantrage ich eine Greencard?

Solltest du beruflich für eine Greencard qualifiziert sein oder Familienangehörige in den USA haben, kannst du eine Greencard beantragen: Dazu reichst du bei der US-Einwanderungsbehörde, dem U.S. Citizenship and Immigration Service (USCIS), ein Formular ein und erbringst alle benötigten Nachweise.

Die amerikanische Flagge liegt über dem Logo der US-Einwanderungsbehörde
Die amerikanische Einwanderungsbehörde überprüft jeden Bewerber auf Herz und Nieren.

Du musst nicht nur alle erforderlichen Informationen erbringen, die dich für die Greencard qualifizieren, sondern auch die deines Bürgen – dein Arbeitgeber oder ein Verwandter in den USA. Es wird unter anderem überprüft, ob er in der Lage ist, dich finanziell zu unterstützen, wo er seinen Wohnsitz hat und wie sein Rechtsstatus aussieht.

Wenn alle Formalitäten stimmen, wird der Antrag an das National Visa Center (NVC) weitergeleitet. Hier folgen eine ärztliche Untersuchung und schließlich ein Interview-Termin in einer amerikanischen Botschaft. Dadurch soll sichergestellt werden, dass es keine gesundheitlichen Risikos oder Sicherheitsbedenken bei deiner Einwanderung gibt.

Erst nach diesem Gespräch wird endgültig entschieden, ob du auch wirklich eine Greencard erhältst.

Wenn du keine besondere Wartezeit hast, wie es bei der familienbasierten Greencard häufig der Fall ist, kann die Bearbeitung deines Antrags zwischen sechs bis zwölf Monate dauern.

Die Greencard-Lotterie

Das Diversity-Immigrant-Visa-Programm der USA ist eine Alternative zu den gängigen Bewerbungen für eine Greencard: Denn hier ist Glück der ausschlaggebende Faktor. Im Volksmund wird das Programm daher auch als „Greencard-Lotterie“ bezeichnet.

Anders als der Name vermuten lässt, gewinnt man in der Lotterie nicht direkt eine Greencard: Man gewinnt lediglich die Möglichkeit, sich für eine Greencard zu bewerben. Jedes Jahr lost das US-State-Department per Zufall 55.000 Gewinner.

Warum werden Greencards verlost?

Hinter dieser Greencard-Lotterie steht nicht etwa Willkür, sondern eine Idee, die den USA nutzen soll:

Die Lotterie wurde im Jahr 1987 vom US-Präsidenten Ronald Reagan eingeführt. Sie soll helfen, die Vielfalt der Einwanderer, die in die USA kommen, zu gewährleisten – daher auch der Name: „Diversity-Immigrant-Visa-Programm“. Es soll die Diversität des Landes stärken.

Aus diesem Grund werden jedes Jahr bestimmte Länder von der Lotterie ausgeschlossen, wenn es in den Vorjahren schon zu viele Einwanderer aus dieser Region gab.

Wann findet die Lotterie statt?

Die Greencard-Lotterie findet jedes Jahr im Herbst statt – meistens um den Monat Oktober – und das ausschließlich online.

Im Frühjahr werden die Ergebnisse der Auslosung online bekanntgegeben – jeder Teilnehmer erhält eine Nummer, mit der er sich über seinen Status informieren kann.

Solltest du gewonnen haben, erhältst du im Sommer eine offizielle Benachrichtigung mit den entsprechenden Formularen. Wenn du diese zurücksendest, hast du den Gewinn der Greencard-Lotterie offiziell angenommen und die weiteren Schritte werden eingeleitet.

Wichtig: Es gibt nur eine offizielle Webseite für die Greencard-Lotterie! Solltest du eine andere Seite finden, die diesen Service vermeintlich auch anbietet, handelt es sich um Betrug.

Voraussetzungen für die Teilnahme an der Lotterie

Bei der Lotterie werden mehr Gewinner gezogen als Greencards verlost werden. Das liegt daran, dass einige Teilnehmer den Gewinn gar nicht annehmen oder später im Auswahlverfahren steckenbleiben.

Um erfolgreich an der Greencard-Lotterie teilzunehmen, musst du nämlich einige Voraussetzungen erfüllen:

  • Dein Geburtsland muss für die Lotterie zugelassen sein.
  • Du musst einen Realschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit mindestens zwei Jahren Berufserfahrung vorweisen können.
  • Es sprechen keine gesundheitlichen Gründe gegen die Einwanderung.
  • Du hast ein einwandfreies polizeiliches Führungszeugnis.
  • Es gibt keine Sicherheitsbedenken bei deiner Einwanderung etwa wegen Terrorismus oder Spionage.
  • Du hast ein ausreichendes Startkapital, ein Jobangebot oder einen Bürgen in den USA.
  • Es darf kein Problem durch eine vorherige illegale Einwanderung oder wegen Verstößen gegen das Immigrationsgesetz geben.
  • Du hast einen gültigen Pass.
  • Du wurdest noch nie aus den USA ausgewiesen.

Es gibt keine Mindestaltersgrenze, um dich für die Lotterie anzumelden. Es ist jedoch eher unwahrscheinlich, dass man sich als Minderjähriger für die erfolgreiche Teilnahme qualifiziert.

Welche Unterlagen benötige ich, um mich für die Greencard-Lotterie anzumelden?

Wenn du dich für die Lotterie anmeldest, werden folgende Daten abgefragt:

  • Name, Vorname
  • Geburtsdatum, -ort und -land
  • Adresse
  • Reisepass-Informationen
  • ein biometrisches Passbild
  • dein Bildungsstand
  • dein Familienstand

Hier musst du nicht nur deinen Ehepartner angeben, sondern auch alle leiblichen, adoptierten und auch Stiefkinder unter 21 Jahren. Auch uneheliche Kinder und die Kinder deines Ehepartners musst du mit angeben – selbst dann, wenn du nicht das Sorgerecht für diese Kinder besitzt. Wenn du gewinnst, kannst du entscheiden, welche dieser Kinder auch wirklich die Greencard erhalten sollen.

Solltest du die Chance auf eine Greencard gewinnen, musst du zu deinem Interview in einem amerikanischen Konsulat noch weitere Dokumente vorlegen – die allesamt als beglaubigte Übersetzung einzureichen sind.

Um überhaupt eine Chance auf den Gewinn einer Greencard zu haben, ist es also wichtig, dass deine Angaben alle korrekt in das Online-Formular eingetragen werden.

Aus diesem Grund wenden sich viele Menschen, die von einem Leben in den USA träumen, an eine sogenannte Greencard-Agentur.

Was ist eine Greencard-Agentur?

Greencard-Agenturen sind darauf spezialisiert, dir bei der Anmeldung zur Greencard-Lotterie zu helfen. Doch hier ist Vorsicht geboten!

Viele Greencard-Agenturen versprechen, dass sich durch eine Anmeldung bei ihnen deine Chancen auf den Gewinn einer Greencard erhöhen würden – die Auslosung der Lotterie ist jedoch zu einhundert Prozent zufällig und kann nicht von außen beeinflusst werden.

Sogar die amerikanische Botschaft warnt vor solchen Agenturen, die Gebühren für die Anmeldung bei der Lotterie verlangen oder dir höhere Gewinnchancen versprechen.

Seriöse Agenturen bieten hingegen den Service an, deinen Antrag für die Lotterie zu prüfen, sie stellen sicher, dass alle formalen Vorgaben eingehalten werden und dass der Antrag fristgerecht bei der US-Behörde eingereicht wird. Du hast sogar die Möglichkeit, ein Abo abzuschließen, sodass dich die Agentur auch in den darauffolgenden Jahren bei der Lotterie anmeldet, ohne dass du dich erneut darum kümmern musst.

Agenturen wie „The American Dream“, die sogar staatliche geprüfte Auswanderberater beschäftigen, helfen dir auch bei allem, was du nach dem Gewinn der Greencard beachten musst. Sie unterstützen dich bis zu deiner ersten Einreise in die USA.

Natürlich fragt man sich an dieser Stelle zu Recht, ob es sinnvoll ist, für so einen Dienst zu bezahlen, wenn die Anmeldung an sich doch eigentlich kostenfrei ist. Man kann diese Situation jedoch gut mit dem Service eines Steuerberaters vergleichen:

Das Einreichen und Ausfüllen der Steuererklärung ist grundsätzlich für jeden Bürger kostenlos – da das Prozedere jedoch für einige Menschen zu kompliziert ist und viel Aufwand bedeutet, beauftragen sie lieber jemand anderen mit dieser Aufgabe.

Es ist also eher eine Frage der Einstellung, ob man sich die Mühe macht, den Antrag selbst korrekt auszufüllen und sich zum Beispiel in Auswanderer-Foren Hilfe sucht, oder ob man mit seinem Anliegen zu einer entsprechenden Agentur geht.

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Greencard bekommen: Wer darf eigentlich mit in die USA reisen?

Ein Formular zur Beantragung einer Greencard.
Wenn du eine Greencard gewinnst, darfst du gemeinsam mit deiner Familie in die USA einreisen.

Solltest du eine Greencard bekommen, können dein Ehepartner und deine unverheirateten Kinder unter einundzwanzig Jahren ebenfalls eine erhalten.

Du hast nach dem Gewinn in der Greencard-Lotterie sogar noch ein halbes Jahr Zeit, um deinen Partner zu heiraten, damit er mit in die USA einreisen kann. Solltest du in dieser Zeit noch ein Kind bekommen, so erhält dieses natürlich ebenfalls eine Greencard.

Für verheiratete Paare verdoppeln sich also die Chancen bei der Greencard-Lotterie: Denn es muss nur einer gewinnen, um beiden die Greencard zu ermöglichen.

Muss ich sofort auswandern, wenn ich die Greencard bekommen habe?

Solltest du eine Greencard in der Lotterie gewinnen, musst du natürlich nicht sofort auswandern. Du hast sogar ein Jahr Zeit, den Gewinn überhaupt anzunehmen.

Die Greencard wird allerdings nur dann ausgestellt, wenn du tatsächlich vorhast, deinen Lebensmittelpunkt dauerhaft in die USA zu verlegen – eine Entscheidung, die also wohlüberlegt sein sollte.

Es ist jedoch auch kein Problem, wenn du in den ersten Jahren zwischen den USA und deinem Heimatland pendelst. Allerdings darfst du die USA nach Erhalt der Greencard nicht ohne Sondergenehmigung für mehr als zwölf Monate verlassen.

Kann man die Greencard wieder verlieren?

Unter gewissen Umständen kann dir die Greencard auch wieder entzogen werden:

  • Du verlierst die Greencard, wenn du die US-Staatsbürgerschaft annimmst oder
  • wenn du deinen Wohnsitz in den USA aufgibst oder
  • du eine Handlung begehst, die gegen das Einwanderungsgesetz verstößt und zu einer Ausweisung führt – zum Beispiel der illegale Besitz von Drogen oder Waffen.
  • Sollte herauskommen, dass du die Greencard durch Betrug erhalten hast, verlierst du ebenfalls deinen Status als Permanent Resident.
  • Du kannst die Greencard auch aus freien Stücken abgeben, indem du ein entsprechendes Formular unterzeichnest und es einem US-Botschafter oder einem Beamten der USICIS vorlegst.

Kriminelle Vergehen können auch noch Jahre später zu einer Ausweisung führen. Unter US-Präsident Donald Trump verfolgt die Regierung eine Nulltoleranzstrategie im Hinblick auf die Einwanderung in die USA.

Die Greencard unter Donald Trump

Im Zuge der Nulltoleranzstrategie, die unter Donald Trump ausgeübt wird, wurden zahlreiche Einwanderer verhaftetet, um deportiert zu werden – auch solche, die eine gültige Aufenthaltsgenehmigung, wie etwa die Greencard, besitzen. Die Inhaftierung erfolgt auch dann, wenn sie sich trotz einer legalen Einwanderung eines anderen kriminellen Vergehens schuldig gemacht haben – selbst wenn dies schon Jahre zurückliegt.

Unter der Regierung von Donald Trump sollen die Gesetze für die legale Einwanderung noch weiter verschärft werden:

Die Einwanderung wird vor allem für bedürftige Immigranten deutlich schwieriger. Denn in Zukunft können Behörden Antragsteller ablehnen, wenn sie ein geringes Einkommen haben und auf staatliche Hilfe angewiesen sind.

Dazu zählen bereits die Verwendung von Lebensmittelkarten oder die Beantragung von Wohngeld. Wer die Greencard bereits besitzt und auf öffentliche Hilfe angewiesen ist, kann nicht länger die US-Staatsbürgerschaft erhalten.

Mit dieser neuen Regelung solle gewährleistet werden, dass die Einwanderer finanziell unabhängig sind und die staatliche Unterstützung stattdessen an bedürftige Amerikaner fließt, so heißt es in der Stellungnahme des Weißen Hauses. Die Regierung berief sich bei dieser Entscheidung darauf, dass die Einwanderer nach aktueller Rechtslage keine Last für die US-Gesellschaft darstellen dürfen.

Im November 2019 trat eine weitere Verschärfung des Einwanderungsgesetzes in Kraft: Jeder, der in die USA einwandern möchte, muss beweisen, dass er seine Gesundheitskosten selbst tragen kann oder eine entsprechende Krankenversicherung besitzt.

Widerstand gegen die erschwerten Bedingungen

Diese Entscheidungen sorgten bereits für starken Widerstand. Einige US-Bundesstaaten haben Klage gegen die Regierung eingereicht. Durch das neue Gesetz würde es vor allem für bedürftige Menschen aus Afrika und Lateinamerika schwierig, eine Greencard zu bekommen, was nach ihrer Auffassung gegen die Gleichberechtigung spreche. Aus Angst, für die Greencard-Lotterie disqualifiziert zu werden, verzichten schon jetzt viele Menschen auf Hilfsprogramme in ihrem Heimatland.

Es zeigt sich also , dass der Weg zur Greencard in Zukunft vermutlich nicht einfacher wird – im Gegenteil. Doch für die meisten Menschen ist die Greencard-Lotterie weiterhin die beste Chance, an diese unbeschränkte Aufenthaltsgenehmigung zu kommen, auch wenn hier viele Voraussetzungen erfüllt werden müssen . Der größte Faktor bleibt jedoch: Glück.

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