Das Wichtigste auf einen Blick:

Beim Motivationsschreiben handelt es sich um ein Dokument, in dem der Kandidat die persönlichen und fachlichen Beweggründe für seine Bewerbung ausführlicher schildert als etwa im Anschreiben.
Du solltest deiner Bewerbung nur dann ein Motivationsschreiben beifügen, wenn dies deine Chancen erhöht oder wenn explizit danach verlangt wird. In dem Fall werden Arbeitgeber oder Institutionen in der Stellenanzeige auf diese Anforderung hinweisen.
Inhaltlich bekommt der Bewerber die Möglichkeit, sich freier als in der restlichen Bewerbung zu präsentieren – erlaubt ist, was gut beim Personaler ankommt.
Trotzdem gelten bestimmte formelle Regeln für das Schreiben, die jeder Bewerber berücksichtigen sollte.

Wer sich für eine Stelle, ein Stipendium oder einen Studienplatz bewirbt, muss viele Vorgaben, Regeln und Standards beachten. Das gilt insbesondere beim Verfassen des Lebenslaufes und auch das Bewerbungsschreiben folgt immer häufiger festen Vorgaben. Da fällt es zum Teil schwer, aus der Masse hervorzustechen und einen positiven Eindruck beim Personaler zu hinterlassen. Das Motivationsschreiben kann Abhilfe schaffen und gibt Bewerbern eine zusätzliche Seite zur Präsentation ihrer Begeisterung und ihrer Persönlichkeit. Auf was du beim Schreiben achten musst, erfährst du hier.

Motivationsschreiben: Bewerbung – Bedeutung

Beim Motivationsschreiben handelt es sich um ein Dokument, in dem der Kandidat die Beweggründe für seine Bewerbung ausführlicher schildert. Dabei geht es in der Regel es entweder um eine Stelle, ein Praktikum, ein Stipendium oder einen Studienplatz. In der Bewerbungsmappe befindet sich das Schreiben in der Regel direkt hinter dem Lebenslauf. Daher gilt das Dokument auch als „dritte Seite“.

Inhaltlich stehen vor allem

die persönliche Motivation,
der Charakter,
die beruflichen Ziele und Erfahrungen,
der Tätigkeits- und Stellenbezug
sowie die Talente des Bewerbers

im Mittelpunkt. Die faktische Qualifikation spielt also eine untergeordnete Rolle. Vielmehr geht es darum, einen Einblick in die individuelle Persönlichkeit des Kandidaten zu bekommen – mehr noch als beispielsweise im Bewerbungsanschreiben.

Gelegenheiten für das Motivationsschreiben

Das Motivationsschreiben gehört nicht zu den üblichen Bewerbungsunterlagen, einige Arbeitgeber und Institutionen verlangen aber danach. Vielen Universitäten und Hochschulen dient es zum Beispiel als hartes Auswahlkriterium – als Alternative zum Numerus Clausus. Vor allem in geisteswissenschaftlichen, sozialen oder kreativen Studiengänge kommt das Dokument zum Einsatz, um besonders engagierte Kandidaten für Studienplätze oder Auslandssemester zu finden.

Motivationsschreiben: Bewerbung – Layout

Wenn du ein Motivationsschreiben verfasst, gelten bestimmte formelle und inhaltliche Regeln. Dazu gehört zum Beispiel der Umfang des Schreibens. Es sollte die Länge von einer DIN-A4-Seite keinesfalls überschreiten. 500 Wörter bei normaler Schriftgröße gelten als gutes Richtmaß – orientieren kannst du dich dabei auch am Umfang des Bewerbungsschreibens.

Das gilt übrigens nicht nur für die Schriftgröße, sondern für das gesamte Motivationsschreiben. Abweichungen von den restlichen Unterlagen solltest du unbedingt vermeiden. Nutze die übrigen Dokumente daher als Vorlage und orientiere dich an dem Layout, das du bisher verwendet hast. Auf diese Dinge solltest du dabei achtgeben:

Schriftart und Größe
Abstände
Farbwahl
Ränder

Motivationsschreiben: Formalia

Für Motivationsschreiben gelten bestimmte formelle Regeln, die jeder Bewerber berücksichtigen sollte – ganz egal, für welchen Anlass er das Dokument anfertigt. Diese Formalia solltest du beim Verfassen berücksichtigen:

  • Briefkopf: Das Motivationsschreiben benötigt – so wie auch das Anschreiben und der Lebenslauf – einen Briefkopf mit den zentralen Daten des Bewerbers. Hier reicht es in der Regel aus, wenn du diesen Teil aus dem Anschreiben übernimmst.
  • Überschrift: Das Motivationsschreiben bietet viele Inhaltliche Freiheiten. Das verleitet Bewerber häufig dazu, ausgefallene Überschriften zu verwenden, die den Personaler eher verwirren als informieren. Meist ist es besser, sich bei der Überschrift etwas zurückzunehmen – oder es bei „Motivationsschreiben“ zu belassen.
  • Textform: In der Regel verfasst der Bewerber das Dokument im Fließtext. Zwar gibt es auch Varianten in Listenform, üblicher ist jedoch weiterhin die Form in ganzen Sätzen. Für welche Variante du dich am Ende entscheidest, liegt im Grunde bei dir – es sei denn, die Stellenausschreibung gibt eine bestimmte Form vor.
  • Gliederung: Eine feste Vorgabe für den inhaltlichen Aufbau des Motivationsschreibens gibt es im Grunde nicht. Trotzdem ist es sinnvoll, nicht einfach draufloszuschreiben, sondern das Dokument zumindest grob zu gliedern. Eine simple Struktur schafft Ordnung, sorgt für bessere Lesbarkeit und macht einen geordneten Eindruck auf den Personaler. In der Regel genügt eine Unterteilung in Einleitung, Aufbau und Schluss, die du mit Absätzen kennzeichnest.
  • Person: Das Motivationsschreiben ist eine persönliche Angelegenheit. Hier sprichst du über dich, deine Motivation und deinen Bezug zum Job. Daher solltest du es – ebenso wie das Anschreiben – ausschließlich in der Ich-Person verfassen.

Motivationsschreiben: Bewerbung – Inhalt

Im Vergleich zur restlichen Bewerbung spielen Formalia beim Motivationsschreiben eher eine untergeordnete Rolle. Den Inhalt kann der Bewerber sogar nahezu frei gestalten. Hierin liegt auch der Reiz des Schreibens – kein anderes Dokument bietet so viel Freiheiten und Gelegenheiten, die eigenen Stärken zu betonen. Allerdings handelt es sich auch um ein zweischneidiges Schwert, schließlich fehlt mit den festen Vorgaben auch eine Möglichkeit zur Orientierung. Ganz ohne inhaltliche Vorgaben ist es mitunter gar nicht so einfach, ein passendes Konzept zu finden – oder mit dem Verfassen zu beginnen. Hier ist der Bewerber auf sich selbst gestellt.

Feste Regeln zum Inhalt gibt es im Grunde nicht – bessere und schlechtere Motivationsschreiben allerdings schon. Erlaubt ist, was beim Personaler ankommt und dich im Bewerbungsverfahren weiterbringt. Hier solltest du ansetzen, anstatt einfach draufloszuschreiben. Wir haben dir die wichtigsten Tipps für erfolgreiches Motivationsschreiben zusammengestellt, an denen du dich beim Verfassen orientieren kannst.

Motivationsschreiben: die richtigen Signale

Ein erfolgreiches Motivationsschreiben punktet beim Personaler, indem es die richtigen Signale sendet. Diese Botschaften solltest du im Dokument unterbringen:

Du hast einen persönlichen Bezug zum Unternehmen, der Tätigkeit und der ausgeschriebenen Stelle. Mit dir entscheidet sich das Unternehmen also nicht nur für einen fähigen Mitarbeiter, sondern für einen Bewerber, der in seinem Beruf aufgeht. Ein solcher Kandidat fällt besonders positiv auf, denn motivierte Angestellte arbeiten effizienter und kosten dem Unternehmen weniger Geld.
Um ein Motivationsschreiben überhaupt verfassen zu können, muss sich der Kandidat ausführlich mit dem Unternehmen und seinen Beweggründen beschäftigt haben. Er weiß also, was auf ihn zukommt, was er leisten muss und was er möchte – wichtige Voraussetzungen für einen Bewerber.
Im Idealfall weist der Bewerber nach, dass seine Motivation und Begeisterung für das Unternehmen über einen langen Zeitraum zurückverfolgt werden können. Sein Interesse ist keine bloße Reaktion auf die ausgeschriebene Stelle – vielmehr handelt es sich hier um eine Gelegenheit, auf die der Kandidat schon lange wartet.
Die Gründe für deinen Karriereweg und deine Berufswahl sind tief in deiner Persönlichkeit verankert. Dein ganzer Lebensweg signalisiert, dass du der passende Kandidat für die Stelle bist.
Falls du das Motivationsschreiben ohne Aufforderung einreichst, leistest du mehr, als das Unternehmen im Bewerbungsverfahren fordert. So stellst du dein Engagement unter Beweis.

Beispiele verwenden

Die oben genannten Qualitäten will der Personaler also idealerweise im Motivationsschreiben sehen. Gehst du dabei jedoch zu direkt oder gar plump vor, wirkt das eher so, als würdest du deine Motivation nur vorspielen. Im schlimmsten Fall kommt sich der Personaler manipuliert vor und reagiert mit Skepsis.

So gewinnst du keinen Vorteil im Bewerbungsverfahren. Stattdessen solltest du subtil vorgehen und die Botschaft deines Motivationsschreibens geschickt verpacken. Nutze dafür Beispiele oder Anekdoten, die deine Qualitäten veranschaulichen und unter Beweis stellen, anstatt sie nur zu behaupten. Je deutlicher du sie belegst, ohne sie direkt zu erwähnen, desto besser.

Tipps für das Verfassen des Inhalts

Das Motivationsschreiben dient dem Bewerber vor allem als Möglichkeit, um die Initiative zu ergreifen und Stärken auszuspielen, für die in der restlichen Bewerbung kein Platz ist. Auf diese Dinge solltest du dabei generell achten:

  • Dopplungen vermeiden: Das Motivationsschreiben ergänzt den Inhalt der restlichen Bewerbung. Daher solltest du den Inhalt des Bewerbungsschreibens nicht einfach wiederholen – ansonsten fügst du deinen Unterlagen lediglich eine überflüssige Seite hinzu. Greife stattdessen Punkte aus dem Anschreiben auf, gehe ins Detail oder ergänze sie sinnvoll um zusätzliche Infos. Dazu gehören zum Beispiel weniger handfeste Qualifikationen, die etwas über deine Arbeitsweise verraten oder dir einen entscheidenden Vorteil verschaffen. Führe sie im Motivationsschreiben an und stelle einen Bezug zur Stelle her.
  • Lesbarkeit: Personaler lesen in der Regel stapelweise Bewerbungen. Umso wichtiger ist es, den eigenen Inhalt möglichst kompakt und leicht verständlich zusammenzufassen. Was der Personaler nicht direkt versteht, geht höchstwahrscheinlich unter. Fasse dich also kurz und vermeide verwirrende Satzstrukturen.
  • Fokus setzen: Welchen Zweck erfüllt dein Motivationsschreiben? Welche Infos enthält das Dokument? Welchen Mehrwert hat es für den Personaler? Falls du keine Antwort parat hast, solltest du dir einen guten Grund überlegen, warum du das Motivationsschreiben verfasst – und den Inhalt entsprechend anpassen. Sonst frustrierst du den Personaler lediglich mit zusätzlicher Arbeit.
  • Roter Faden: Je schlüssiger du das Konzept deines Motivationsschreibens vermittelst, desto besser kommt dein Anliegen beim Personaler an. Dabei hilft vor allem ein roter Faden. Er zieht sich durch das gesamte Schreiben, strukturiert deine Argumente und lässt sie schlüssiger wirken.
  • Eigenständigkeit: Beim Motivationsschreiben handelt es sich mit Abstand um das persönlichste Dokument der Bewerbung. Eigenständigkeit ist hier besonders wichtig. Daher solltest du dich auf keinen Fall so sehr an Beispieltexten und Anleitungen orientieren, dass deine Persönlichkeit verloren geht. Sonst verfehlt das Schreiben seinen Zweck und bringt dir keinerlei Extrapunkte im Bewerbungsverfahren.
  • Ehrlichkeit: Das gilt umso deutlicher für Plagiate und Lügen. Keinesfalls solltest du fremde Leistungen übernehmen oder eigene erfinden. Fliegt der Schwindel auf, bedeutet dies das sofortige Ausscheiden im Bewerbungsverfahren.
  • Haltung: Achte darauf, weder unterwürfig noch überheblich zu wirken. Der perfekte Bewerber existiert nicht – Personaler wissen das. Es ist also wenig sinnvoll, auf Biegen und Brechen Perfektion vorzuspielen. Das wirkt schnell unrealistisch und überheblich.
  • Selbstvertrauen: Wer sich andererseits nicht einmal selbst einen Bewerbungserfolg zutraut, gibt dem Personaler einen guten Grund, sich ebenso zu verhalten. So erhältst du sicher keine Einladung zum Vorstellungsgespräch. Strahle stattdessen Selbstbewusstsein und Kritikfähigkeit aus.

Motivationsschreiben: Bewerbung – Aufbau

Das Motivationsschreiben profitiert von einer unkomplizierten Aufteilung in Einleitung, Hauptteil und Schluss. Jeder Teil bekommt zusätzlich einen eigenen Absatz, der ihn nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch vom restlichen Dokument trennt. So strukturierst du deinen Inhalt und gestaltest das Dokument übersichtlicher für den Leser. Diese Tipps helfen dir beim Kennzeichnen der einzelnen Abschnitte.

Einleitung

Der Einstieg ist auch beim Motivationsschreiben wichtig – schließlich entscheidet der erste Eindruck häufig darüber, wie wohlwollend wir uns im Anschluss verhalten. Das ist aber noch lange kein Grund für Nervosität oder Schreibkrämpfe. Stattdessen solltest du den Einstieg so einfach wie möglich halten. Vermeide Floskeln, Phrasen und ausufernde Einleitungen.

Steige am besten ohne lange Erklärungen ein. Schließlich hast du nur eine DIN-A4 Seite Platz, um deine Gedanken zu Papier zu bringen. Leite das Motivationsschreiben stattdessen mit einem Aufhänger ein, der als Überleitung zum Hauptteil funktioniert.

Hauptteil

In diesem Abschnitt präsentierst du die stärksten Argumente für deine Einstellung. Dabei geht es weniger um harte Qualifikationen, sondern um deine Erfahrungen, Erfolge und Identifikation mit dem Unternehmen. Wichtig ist vor allem, dass diese Punkte einen Mehrwert für das Unternehmen präsentieren. Wähle zwei oder drei Einstellungsgründe und nutze sie als Dreh- und Angelpunkt des Schreibens.

Leitfragen helfen dir dabei, dein Motivationsschreiben besser zu strukturieren. Wähle eine aus und beantworte sie im Hauptteil mit deinen stärksten Argumenten. Auf diese Weise bekommt das Schreiben ein gemeinsames Thema und wirkt wie aus seinem Guss. Bewährt haben sich vor allem diese Leitfragen:

Warum passe gerade ich zum Arbeitgeber, der Stelle, dem Programm?
Was begeistert mich an der Tätigkeit oder Position?
Welche Ziele verfolge ich im Unternehmen und wie möchte ich sie verwirklichen?
Wie hilft mir die Position dabei, mich beruflich weiterzuentwickeln? Welche Bedeutung hat sie für meine Karriere?

Motivation: Beispiel für den Schlusssatz

Auch der letzte Eindruck spielt eine wichtige Rolle, denn er gibt dem Personaler einen abschließenden Impuls und prägt das Bild des Bewerbers.

Ein gelungener Schluss im Motivationsschreiben ähnelt grundsätzlich dem finalen Absatz des Anschreibens. In beiden Fällen kündet der Bewerber an, sich über ein persönliches Gespräch zu freuen. Dabei ist es vor allem wichtig, selbstbewusst zu wirken. Passive Formulierungen solltest du ebenso vermeiden wie den Konjunktiv. Wirke aktiv, selbstbewusst und strahle Zuversicht aus:

„Gerne stelle ich ihnen meine Motivation in einem persönlichen Gespräch unter Beweis.“

„Ich freue mich auf ein persönliches Gespräch.“

„In einem persönlichen Gespräch bin ich gern dazu bereit, meine Begeisterung genauer zu erklären.“

Anschließend signierst du das Dokument. Nutze dafür einen hochwertigen Kugelschreiber, Fineliner oder – Im Idealfall – einen Füllfederhalter.

Motivationsschreiben: Beispielsätze und häufige Fehler

Jedes Dokument der Bewerbung hält typische Fallstricke für den Kandidaten bereit. Das gilt auch für das Motivationsschreiben. Diese vermeidbaren Fehler kommen besonders häufig vor:

Tippfehler: Kleinere Verschreiber sind besonders ärgerlich, denn sie werten häufig die gesamte Bewerbung ab. Im Regelfall weiß der Bewerber zudem, wie die korrekte Schreibweise lautet, was den Schnitzer noch ärgerlicher macht. Hier hilft nur wiederholtes Korrekturlesen. Am besten suchst du dir jemanden, der dich dabei unterstützt.

Behauptungen: Statt nur zu behaupten, wie qualifiziert, motiviert und engagiert du bist, solltest du Beispiele aus deinem Berufsalltag nutzen. So veranschaulichst du nicht nur deine Fähigkeiten und Erfahrungen – du stellst sie auch unter Beweis.

Schlecht: „Ich bin stets lernfähig und motiviert.“

Gut: „Meine Lernfähigkeit und Motivation erleichterte mir stets den Stellenwechsel. Nach meinem beruflichen Quereinstieg fand ich schnell eine passende Stelle bei der Muster GmbH und konnte mich in kurzer Zeit für eine Beförderung empfehlen.“

Keine zusätzlichen Infos: Das Motivationsschreiben erfüllt eine ganz bestimmte Funktion. Es liefert einen Mehrwert und ergänzt die Bewerbung um zusätzliche Informationen. Nutze die dritte Seite für wichtige Details, anstatt Daten aus dem Lebenslauf oder dem Anschreiben einfach zu widerholen.

Schlecht: „Wie sie meinem Lebenslauf entnehmen können, habe ich fünf Jahre Berufserfahrung als Kfz-Mechatroniker.“

Gut: „Da ich einen sehr persönlichen Bezug zu meiner Haupttätigkeit als Kfz-Mechatroniker habe, bilde ich mich auch neben meiner Berufstätigkeit weiter. In meiner Freizeit bereite ich alte Motorräder auf und nehme damit an Rennen teil. Die Wartung und Optimierung der Fahrzeuge übernehme ich selbst.“

Rechtfertigungen: Den perfekten Kandidaten gibt es nicht. Trotzdem solltest du Mängel in deiner Bewerbung adressieren. Das Motivationsschreiben eignet sich besonders gut, um Lücken oder Patchwork-Lebensläufe ins rechte Licht zu rücken. Ausreden und Rechtfertigungen solltest du dabei aber vermeiden. Konzentriere dich stattdessen darauf, wie du bereits jetzt an deinen Schwächen arbeitest.

Schlecht: „Nach meiner Ausbildung hat es zunächst etwas gedauert, bis ich eine Anstellung in meinem Tätigkeitsfeld gefunden habe. Die Arbeitsmarktsituation zu diesem Zeitpunkt sehe ich als Hauptgrund für diese Lücke.“

Gut: „Nach meiner Ausbildung habe ich zunächst längere Zeit mit der Suche nach einer passenden Anstellung verbracht. Seit meiner ersten Anstellung arbeite ich aktiv dran, mein theoretisches Wissen mit praktischer Berufserfahrung zu kultivieren.“

Motivationsschreiben: Muster

Häufig fällt es sogar erfahrenen Bewerbern schwer, ein geeignetes Konzept für das Motivationsschreiben zu finden. Aus diesem Grund findest du hier ein Muster, das dir beim Einstieg helfen soll. Orientiere dich an der Vorlage und verfasse deinen eigenen Inhalt.

Motivationsschreiben: Bewerbung – ist das Schreiben verpflichtend?

Motivationsschreiben sind nicht grundsätzlich Teil jedes Bewerbungsverfahrens und gelten überwiegend als freiwillige Leistung. Falls der Arbeitgeber es voraussetzt, erwähnt dies in der Regel die Stellenausschreibung.

In bestimmten Fällen zahlt es sich aus, ein freiwilliges Motivationsschreiben einzureichen. Das ist zum Beispiel bei großen Unternehmen oder besonders beliebten Stellen der Fall. Aber auch deine persönliche Situation spielt hier eine Rolle. Das Schreiben hilft zum Beispiel dabei, Lebensläufe ohne sichtbaren roten Faden ins rechte Licht zu Rücken. Vor allem Quereinsteiger können diese Funktion zu ihrem Vorteil nutzen.

In Bereichen gehört das Motivationsschreiben auch zum Prozedere dazu. Dabei handelt es sich allerdings um spezielle Bewerbungsverfahren:

Vergabe von Au-Pair-Plätzen
Zulassung für ein Auslandssemester oder ein Stipendium
Bewerbungsverfahren in großen Unternehmen oder im Ausland
Bewerbungen für umkämpfte Positionen oder Praktika
Zulassung für ein Studium (häufig als Alternative für den Numerus Clausus in geisteswissenschaftlichen Studiengängen)
Jobs im akademischen Sektor und Hochschulen

Motivationsschreiben: Bewerbung – Vor- und Nachteile

Das Anfertigen des Motivationsschreibens birgt nicht nur Vorteile. Es setzt nämlich zusätzliche Arbeit voraus und birgt sogar Risiken, Fehlerquellen und andere Stolpersteine. Daher solltest du gut überlegen, ob sich der Mehraufwand lohnt, bevor du dich für das Verfassen eines solchen Dokuments entscheidest. Diese Gründe sprechen für das Motivationsschreiben:

  • Eigeninitiative signalisieren: Sicher – das freiwillige Motivationsschreiben macht zusätzliche Arbeit. Für Personaler handelt es sich dabei aber um einen wichtigen Faktor. Schließlich geht der Bewerber über den geforderten Umfang hinaus und gibt sich zusätzliche Mühe. Das strahlt Motivation aus und zeigt, dass dem Bewerber etwas an der Stelle liegt.
  • Zusätzliche Informationen: Nicht immer gibt es die Gelegenheit, entscheidende Punkte in der restlichen Bewerbung unterzubringen. Das gilt vor allem für Infos, bei denen es sich nicht um Kompetenzen, Soft Skills oder Referenzen handelt. Gelegenheit dafür bietet das Motivationsschreiben.
  • Offener Rahmen: Das Motivationsschreiben bietet die Möglichkeit, das Thema und die Stoßrichtung der Bewerbung zu verändern. Vor allem kreative Köpfe können hier ihre Stärken ausspielen – und den Personaler auf ihre Seite ziehen.
  • Vom Rest abheben: Ein freiwilliges Motivationsschreiben ist noch immer die Ausnahme von der Regel. Wer es einreicht, hebt sich also klar von der Masse der Bewerber ab und wirkt eigenständiger.
  • Details: Im Anschreiben ist in der Regel kein Platz, um genauer auf Details wie Fachkenntnisse einzugehen. Für zusätzlichen Klärungsbedarf eignet sich das Motivationsschreiben.
  • Lücken ausgleichen: Das Motivationsschreiben gibt dir die Gelegenheit dazu, Unstimmigkeiten aus dem Lebenslauf zu erklären oder ins rechte Licht zu rücken – zum Beispiel bei Lücken im Lebenslauf oder häufigen Jobwechseln. Das Schreiben erklärt Gemeinsamkeiten, schafft einen Kontext und gibt deiner Bewerbung einen roten Faden.
  • Geringe Schnittmengen ausgleichen: Du passt hervorragend zu einem Arbeitgeber, auch wenn deine bisherigen Referenzen auf den ersten Blick einen anderen Eindruck machen? Das Motivationsschreiben schafft Abhilfe. Hier kannst du weniger offensichtliche Schnittmengen aufzeigen. Diese Funktion ist vor allem bei Initiativbewerbungen hilfreich.

Nachteile

Diese Argumente sprechen gegen das freiwillige Motivationsschreiben:

  • Anlass: Wie gut ein freiwilliges Motivationsschreiben ankommt, hängt häufig vom Anlass und vom Arbeitgeber ab. In handwerklichen Berufen oder bei Hilfstätigkeiten spielt es zum Beispiel selten eine Rolle. Gleiches gilt für kleine Unternehmen mit wenigen Bewerbern. Wer es trotzdem verfasst, läuft möglicherweise Gefahr, überqualifiziert oder gar überheblich auf den Personaler zu wirken. Hier ist weniger mehr.
  • Länge der Bewerbung: Eine dritte Seite kann die Bewerbungsmappe auch unnötig überfrachten. Wenn das Schreiben keinen besonderen Mehrwert liefert, ist es häufig sinnvoller, es auszusparen.
  • Sinnfrage: Personaler lesen unzählige Bewerbungen. Aus Zeitmangel konzentrieren sie sich häufig auf den Lebenslauf und selbst das Anschreiben wird oft nur zur Ergänzung des ersten Eindrucks herangezogen. Daher kann es sich auszahlen, die Bewerbung so kompakt wie möglich zu halten. Vielleicht erwähnt die Stellenanzeige das Motivationsschreiben sogar absichtlich nicht. In diesem Fall kommt es möglicherweise einem Fauxpas gleich, es trotzdem einzureichen. Erkundige dich im Zweifelsfall telefonisch bei deinem Ansprechpartner und gehe unnötigen Fettnäpfchen aus dem Weg.

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