Das Wichtigste auf einen Blick:

In Deutschland finden jährlich mehr als 200 Jobmessen statt, die es Bewerbern und Unternehmen ermöglichen, in Kontakt zu treten.
Du solltest dich gut auf eine Jobmesse vorbereiten: Die richtige Kleidung und deine Bewerbungsunterlagen sind natürlich wichtig, du solltest dich jedoch auch über die Unternehmen informieren, um die interessantesten Gesprächspartner rauszufiltern.
Das Ziel ist es, deine Bewerbungsunterlagen aber auch deine Visitenkarten weiterzureichen. Ein positives Gespräch auf einer Jobmesse kann dir für die spätere Bewerbung Türen öffnen.

Du hast den Abschluss in der Tasche und weißt nicht, wie es weitergeht? In dieser Situation befinden sich viele, die nach ihrer Ausbildung den Weg in den Beruf suchen. Eine Bewerbermesse kann da eine erste Anlaufstelle sein und willkommene Orientierung bieten. Dort triffst du potenzielle Arbeitgeber live und in Farbe und kannst dir einen Eindruck davon machen, welches Unternehmen zu dir passt – und welches nicht.

Viele Recruiter haben auch gleich ein paar Jobangebote mit dabei, sodass du mit etwas Glück direkt auf der Messe ein Vorstellungsgespräch vereinbaren kannst. Da du hierbei auf potenzielle Arbeitgeber triffst, solltest du nicht ganz unvorbereitet auf einer Bewerbermesse erscheinen. Wir haben dir Tipps und Informationen zusammengestellt, die dir den Messebesuch erleichtern werden.

Wie finde ich die richtige Messe?

Bewerbermesse, Jobmesse, Karrieremesse – wie du die Veranstaltung auch nennen magst, eines haben sie alle gemeinsam: Unternehmen und Bewerber finden auf einer Karrieremesse zusammen. Über 200 Jobmessen werden jährlich in Deutschland veranstaltet. Sie bieten Unternehmen und Bewerbern die Möglichkeit, in direkten Kontakt miteinander zu treten.

Über 200 Jobmessen finden jährlich in Deutschland statt.

Manchmal werden auch fachspezifische Messen organisiert, die nur für spezielle Personenkreise zugänglich sind (zum Beispiel Bewerbermessen für Ingenieure oder Anwälte). Zudem sind oft weitere zielgruppenspezifische Messen zu finden, die nur auf bestimmte Gruppen abzielen, wie auf Azubis oder Akademiker. Du solltest dich also im Vorfeld gut informieren, ob die gewünschte Messe überhaupt etwas für dich ist, ehe du dich auf den Weg machst.

Wie bereite ich mich auf eine Bewerbermesse vor?

Manche Messeveranstalter bieten weitere Informationen zu einer Veranstaltung, beispielsweise auf speziellen Websites oder in Form gedruckter Infobroschüren. So können sich Interessierte schon im Vorfeld über die anwesenden Firmen informieren. Darüber hinaus offerieren die Messebetreiber oft auch einen Lageplan, der Aufschluss darüber gibt, wo sich die Stände einzelner Unternehmen befinden. Bei großen Messen kann es auch sinnvoll sein, sich im Vorfeld über Parkmöglichkeiten oder einen eventuell vorhandenen Shuttle-Bus-Service zu informieren.

Hast du dir einen Messekatalog im Vorfeld organisiert, so kannst du gleich damit beginnen, alle uninteressanten Anbieter zu streichen, damit du keine wertvolle Zeit verschwendest. Konzentriere dich auf die für dich wichtigsten Unternehmen, denn du kannst wahrscheinlich nicht alle Messestände unter die Lupe nehmen.

Beginne den Besuch einer Bewerbermesse schon früh am Morgen. Zu dieser Zeit sind weniger Bewerber unterwegs und die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass du auch einmal längere Gespräche mit den gewünschten Unternehmensvertretern führen kannst. Nachmittags wird es zumeist deutlich voller und auch die Motivation der Recruiter lässt gegen Abend für gewöhnlich nach.

Was muss ich zu einer Jobmesse mitbringen?

Im Grunde benötigst du nicht viel auf einer Bewerbermesse. Am wichtigsten sind deine Bewerbungsunterlagen, damit du nach einem erfolgreichen Gespräch auf dich aufmerksam machen kannst.

Nimm am besten drei bis vier vollständige Bewerbungsmappen (also komplett mit Anschreiben, Lebenslauf, Zeugniskopien und Bewerbungsfoto) mit, die du ausgewählten Unternehmen überreichen kannst.

Natürlich musst du dir bereits im Vorfeld Gedanken darüber machen, bei welchen Unternehmen du dich bewerben möchtest, damit du schon vorher entsprechende Anschreiben verfassen kannst. Gut ist es auch, wenn du einige Bewerbungsflyer dabeihast, die du immer dann einsetzt, wenn du spontan auf ein interessantes Unternehmen triffst. Bewerbungsflyer bestehen nur aus einer einzigen DIN-A4-Seite, auf der die wichtigsten Punkte deiner beruflichen Laufbahn dargestellt sind.

Ein Moped ist mit zahllosen Bananenstauden überladen.
Ein Tag auf der Bewerbermesse ist auch ohne unnötiges Gepäck anstrengend genug.

Der Besuch einer Messe kann ziemlich anstrengend sein. Darum solltest du nicht zu viel Gepäck mit dir herumtragen. Deinen Laptop kannst du in der Regel getrost zu Hause lassen, ein Smartphone hingegen könnte dir von Nutzen sein. So kannst du Telefonnummern direkt vor Ort austauschen und bei Bedarf weitere Informationen über das Internet abrufen. Achte darauf, dass dein Akku vollständig geladen ist, bevor du dich auf die Messe begibst. Ansonsten benötigst du Papier und Stifte, um dir Notizen zu machen. Nimm auch etwas Kleingeld mit, so kannst du dir in den Pausen etwas zu essen oder zu trinken kaufen. Eventuell sind vor Ort auch Schließfächer vorhanden, in denen du überflüssiges Gepäck ablegen kannst.

Welche Kleidung sollte ich anziehen, um einen guten Eindruck zu hinterlassen?

Für einen guten ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance. Achte also bei deinem Auftritt auf das passende Outfit. Generell gilt: Trage immer die Kleidung, die auch im späteren Job verlangt wird. Interessierst du dich für konservative Branchen (wie etwa Banken, Versicherungen oder Anwaltskanzleien), dann ist ein Anzug für den männlichen Besucher Pflicht. Frauen tragen in diesem Fall ein schickes Kostüm. Handelt es sich aber um eine Fachmesse für Azubis oder eine Bewerbermesse im kreativen Bereich (beispielsweise Grafik-/Webdesign oder Online-Marketing), dann darf das Outfit ruhig etwas legerer sein.

Neben der richtigen Kleidung gibt es noch weitere Möglichkeiten, wie du positiv aus der Masse hervorstechen kannst. Um immer frisch zu wirken, sollten sowohl Männer als auch Frauen ein paar Pflegeprodukte im Gepäck haben. Ein Deo oder ein Pfefferminzbonbon zum richtigen Zeitpunkt helfen dabei, dass du dich immer frisch und erholt fühlst. Selbst am Ende einer Bewerbermesse hinterlässt du so einen guten und vitalen Eindruck.

Wie plane ich die Anreise zur Bewerbermesse?

Damit eine Bewerbermesse für den Besucher zu einem Erfolg wird, sollte die Anreise schon früh am Morgen beginnen. Hektik und Stress sind da kontraproduktiv – womöglich vergisst du in der Eile einige wichtige Unterlagen auf dem Schreibtisch, dann war alle Mühe umsonst. Plane daher großzügig und lege schon am Vorabend alles bereit, was du auf die Messe mitnehmen möchtest.

Bei langen Anreisen ist es sinnvoll, die Fahrt in Freizeitkleidung anzutreten, damit Anzug oder Kostüm nicht schon vor Beginn der Veranstaltung völlig zerknittert sind. Auf der Messe gibt es sicher Möglichkeiten, sich umzuziehen (und aufzufrischen), Schließfächer sind in der Regel ebenfalls vorhanden.

Wie spreche ich die Mitarbeiter an einem Messestand an?

Eine beliebte Taktik ist es, erst einmal mit Unternehmen anzufangen, die einem selbst nicht allzu viel bedeuten. Dort kannst du erste Gehversuche machen und auch ein wenig üben, die richtigen Worte zu finden.

Du wirst schnell merken, dass es an den Messeständen recht locker und freundlich zugeht. Viele Bewerber verlieren so schnell die Scheu und trauen sich bald an ihre Wunschunternehmen heran. Wichtig ist, dass du immer schön freundlich bleibst, auch zu Personen, die eventuell nur unbeteiligt um den Stand herumstehen. Bei deinem Besuch wirst du womöglich von mehreren Personen beobachtet, sodass du dir keine Patzer leisten solltest.

Sei einfach ehrlich und authentisch und berichte, welche beruflichen Erfahrungen du bisher gemacht hast und wie du deinen Karriereweg weiter beschreiten möchtest. Alles Weitere ergibt sich dann von selbst.

Was mache ich, wenn ich eine Pause benötige?

Der Besuch einer Bewerbermesse ist kräftezehrend – da sind regelmäßige Pausen ein Muss. Bei deinen Unterbrechungen kannst du neue Energie tanken. Ein kleiner Spaziergang an der frischen Luft hilft dir dabei, das Erlebte zu verarbeiten. Die Pausen kannst du auch nutzen, um deine Bewerbungsstrategie zu überdenken und dich auf das nächste Gespräch vorzubereiten. Viel trinken sorgt für einen klaren Kopf und beugt Kopfschmerzen vor.

Frische Luft und genügend Wasser füllen den Akku wieder auf.

Wenn du die Zeit etwas sinnvoller nutzen möchtest, dann bieten dir unzählige Vorträge und Workshops die Möglichkeit, dich über das Berufsleben und diverse Unternehmen zu informieren. An manchen Ständen kannst du auch deine Bewerbungsunterlagen prüfen lassen oder dir ein paar Tipps zu einer besseren Selbstpräsentation geben lassen.

Wie geht es nach der Bewerbermesse weiter?

Das Ziel vieler Messebesucher ist es, Kontakt zu Unternehmen zu knüpfen und vielleicht sogar einen Job zu ergattern. Da ist die Arbeit mit dem Besuch einer Messe noch nicht getan.

Sind die Gespräche positiv verlaufen, so gilt: am Ball bleiben!

In der Regel erhältst du nach einem erfolgreichen Gespräch die Kontaktdaten des Mitarbeiters, meistens als Visitenkarte. Auch eine Vernetzung über Karrierenetzwerke wie Xing ist mittlerweile gang und gäbe.

Nach ein bis zwei Tagen solltest du dich dort noch einmal melden und dich für die freundliche und informative Beratung bedanken. Stelle in einer E-Mail klar, dass du dich für das Unternehmen und die ausgeschriebene Stelle interessierst und dich über eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch freuen würdest.

Was kann ich bei der nächsten Bewerbermesse besser machen?

Eine Bewerbermesse hinterlässt viele Eindrücke, die du erst einmal verarbeiten und reflektieren musst.

  • Wie sind die Gespräche verlaufen?
  • Wie hat mein Gegenüber reagiert?
  • War ich zu aufdringlich oder zu defensiv?

All diese Fragen sollte sich ein Bewerber nach dem Besuch einer Jobmesse stellen, um den nächsten Messebesuch noch effektiver zu gestalten. Darüber hinaus erhalten Besucher einer Recruiting-Veranstaltung jede Menge Infomaterial wie Flyer und Broschüren, die nach der Veranstaltung gelesen und aussortiert werden müssen. Was kann in die Tonne und welches Unternehmen möchte ich auch in Zukunft wieder ins Visier nehmen?

Wichtige Dokumente sollten jedenfalls immer aufbewahrt werden, um bei Bedarf darauf zurückgreifen zu können. Bei der nächsten Jobmesse bist du dann bestens vorbereitet und kannst – gut informiert – voll durchstarten.

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