Das Wichtigste auf einen Blick:
Egal ob es um die Beförderung geht oder darum, mit dem Rauchen aufzuhören: Jeder hat Ziele. Warum fällt es einigen Menschen jedoch besonders leicht, sie trotz zahlreicher Schwierigkeiten zu erreichen? Was andere am Erfolg hindert, spornt sie zu immer neuen Leistungen im Job an. Doch dafür braucht es einen starken Willen. Hier findest du wertvolle Tipps, wie du an deiner Willensstärke arbeiten kannst.
Das versteht man unter Willensstärke
Während des Trainings misst du deine Kraft daran, wie viel Gewicht du stemmen kannst. Ähnlich verhält es sich mit der Stärke des Willens. Je größer ein äußeres Hindernis ist, desto mehr Willenskraft brauchen wir, um es zu überwinden. Wer sich von solchen Widrigkeiten nicht entmutigen lässt, den bezeichnen wir als willensstark.
Oft wollen wir gleichzeitig mehrere Dinge, obwohl diese sich gegenseitig ausschließen. Solche inneren Konflikte stellen uns vor die Wahl: Verfolgen wir ein langwieriges Vorhaben oder geben wir stattdessen einer Verlockung nach? Essen wir doch noch ein Stück Kuchen, anstatt uns an unsere Diät zu halten? Je weiter ein Ziel entfernt ist, desto schwerer fällt es für gewöhnlich, an ihm festzuhalten.
Willensstärke als Schlüsselqualifikation
Im Berufsleben bieten sich viele Gelegenheiten, deine Willensstärke unter Beweis zu stellen. Deswegen ist sie eine hochgeschätzte Eigenschaft unter Arbeitgebern und Personalern. Dafür gibt es zahlreiche Gründe:
Willensstarke Angestellte begegnen Herausforderungen, anstatt sich vor ihnen zu drücken. Das gibt ihnen Gelegenheit zum Sammeln wichtiger Fähigkeiten. Ein Einsteiger mit solchen Qualitäten überholt einen weniger robusten Mitarbeiter mitunter schnell an Erfahrung und Selbstvertrauen. So kann der Willensstarke sein Potenzial besser abrufen – und das wünscht der Arbeitgeber sich natürlich.
Unter Beweis stellen kannst du deine Willensstärke, indem du für deine Interessen einstehst, zum Beispiel bei deinen Gehaltsvorstellungen. Das kann nicht nur für das Erreichen deiner jeweiligen Ziele hilfreich sein. Wer sich behauptet, dem wird die gleiche Standhaftigkeit auch in Vertretung eines Unternehmens zugetraut.
Wer über einen starken Willen verfügt, vernachlässigt seine Aufgaben nur selten. Er arbeitet effizient und konzentriert sich auf das Wesentliche. Häufige Verspätungen und Krankentage? Fehlanzeige. Das kostet eine Firma weniger Geld als ein Angestellter, der während seiner Arbeitszeit im Internet surft, anstatt seine Aufgaben zu erledigen.
Das sind die Vorteile eines starken Willens
Es braucht großes Durchhaltevermögen, um langfristige Ziele zu verfolgen. Mit der nötigen Disziplin fällt es dir leichter, bei der Sache zu bleiben. Ablenkungen lassen dich völlig kalt. Stattdessen denkst du in größeren Dimensionen und schöpfst dein Potenzial voll aus.
Mit deinen Leistungen auf dem Prüfstand entwickelst du ein Gespür für deine Fähigkeiten. Du gewinnst Vertrauen in deine Leistungen und kannst umso besser an dem arbeiten, was dir vielleicht weniger liegt.
Wer sich gegen innere und äußere Hindernisse behauptet, hat eine klare Motivation. Der Durchsetzungsstarke weiß also, was er will. So kann er seine Zeit in die Dinge investieren, die ihm wirklich wichtig sind.
Wie du deine Willensstärke üben und vergrößern kannst
All das sind Fähigkeiten, die du gern selbst hättest? Dann frisch ans Werk! Bereits mit ein wenig Übung können sich schnell kleine und größere Erfolge einstellen. Hier findest du einige Tipps, die dich in puncto Willensstärke weiterbringen.
Stell dich kleinen und großen Herausforderungen
Willenskraft beginnt zunächst einmal bei ganz alltäglichen Herausforderungen. Nimm dir vor, gesünder zu essen, treibe mehr Sport oder verbringe weniger Zeit online. Das sind natürlich nur Beispiele. Geeignet ist jedes Ziel, von dem dich Gewohnheiten in der Regel abhalten. Diese kleinen Bewährungsproben können mit der Zeit noch wachsen.
Schaffe Verbindlichkeiten! Nimm dir täglich zehn Minuten Zeit für deine neuen Vorsätze. Bitte einen Freund darum, dich bei ihnen zu unterstützen.
Gib deinem Willen eine Richtung
Wo dein Wille sich durchsetzen muss, gibt es zwangsläufig Widerstände. Hier lohnt sich jedoch ein prüfender Blick. Was sind die Dinge, die du willst und was hindert dich daran, sie zu erreichen? Halten dich äußere Umstände ab oder stehst du dir selbst im Weg? Manchmal reicht bereits ein Umdenken aus, um Willensstärke zu zeigen.
Setze deine Prioritäten
Begib dich auf die Suche nach alltäglichen Willenskonflikten. Eine Rangliste deiner Wünsche kann dir helfen, deine Prioritäten zu erkennen. Fertige sie an und aktualisiere sie gegebenenfalls.
Plane langfristig
Im Moment zu leben hört sich zunächst einmal gut an. Aber ist das wirklich eine vielversprechende Lebensphilosophie? Wer ausschließlich von heute auf morgen plant, der verliert schnell den Überblick. Konzentriere dich auf langfristige Ziele und gestalte deine Zukunft aktiv mit. Mit den großen Träumen im Blick fällt es dir leichter, deinen inneren Schweinehund zu überwinden.
Arbeite an deiner Einstellung
Willensstärke fängt bereits mit der eigenen Einstellung an:
- Wenn etwas nicht wie gewünscht funktioniert, versuche selbst die Initiative zu ergreifen, anstatt die Schuld bei deinen Kollegen zu suchen.
- Zögere deine Aufgaben nicht künstlich hinaus. Je weiter du etwas nach hinten verschiebst, desto größer wird dein Stapel an Erledigungen.
- Befasse dich nur mit Dingen, die du selbst beeinflussen kannst. So bleibt dir mehr Zeit für Wichtiges.
So behauptest du dich selbst
Willensstärke ist nicht gleichbedeutend mit Duldsamkeit. Daher kann es sich bei Streitgesprächen auszahlen, gegenüber anderen zu deinen Interessen zu stehen. Dabei solltest du dich natürlich sachlich und kooperativ verhalten. So können alle Beteiligten im Dialog einen geeigneten Kompromiss finden.
Willensstärke hat natürlich auch seine gesunden Grenzen. Stell dir einmal folgende Situation vor: Bei deinem Job gibst du alles. Du bist dir für keine Aufgabe zu schade, kommst nie zu spät und arbeitest stets gewissenhaft. Allerdings scheint das niemand wirklich zu bemerken. Stattdessen bekommst du immer mehr Arbeiten auf den Schreibtisch geschaufelt.
Hier ist jedoch Vorsicht geboten. Trotz allem solltest du im Berufsleben darauf achten, dich nicht bis zur Schmerzgrenze zu verausgaben. Zwanghafter Perfektionismus kann sogar krankmachen, zu Depressionen oder Burnout führen.
Einen willensstarken Eindruck machen
Natürlich muss der Sinn von Willensstärke nicht unbedingt in ihrer Bestätigung durch andere liegen. Zumindest nicht um jeden Preis. Als Mittel zum beruflichen Erfolg kann es aber helfen, auf deine Wirkung bei anderen zu achten. Du möchtest motiviert wirken? Dann solltest du diese Motivation auch ausstrahlen.
Du übernimmst gerade eine besonders schwierige oder aufwendige Aufgabe? Bespreche sie mit deinen Kollegen. Prahlerei solltest du dabei jedoch unbedingt vermeiden. Wirke souverän, aber bescheiden.
Bei unbedeutenden Aufgaben kann übermäßige Ernsthaftigkeit durchaus als Überforderung missverstanden werden. Wenn es um Nebensächlichkeiten geht, schalte ruhig mal einen Gang zurück. So kannst du dich besser strukturieren und deine Energie effizient nutzen.
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