Das Wichtigste auf einen Blick:

Das Foto gilt zwar nicht als Pflichtteil der Bewerbung, sorgt aber für einen persönlicheren Eindruck beim Personaler.
Ein gutes Bewerbungsfoto sollte nicht kleiner ausfallen als 4,5 x 6 Zentimeter im Hochformat.
Üblicherweise bilden professionelle Fotografen Kopf und Schulterpartie vor einem hellen Hintergrund ab.
Dezente und ordentliche Kleidung sowie ein selbstbewusstes Lächeln gehören ebenfalls zu einem gelungenen Foto dazu.

Ein professionelles Bewerbungsfoto rundet eine gute Bewerbung ab. Doch was macht ein gutes Bewerbungsfoto aus? Worauf es dabei ankommt, weshalb ein gelungenes Bild so wichtig ist und wie du einen guten Fotografen findest, erfährst du in diesem Beitrag.

Muss ich meiner Bewerbung ein Bewerbungsfoto hinzufügen?

Die Frage, ob ein Bewerbungsfoto Pflicht ist, kommt immer wieder auf. Die klare Antwort lautet: nein. Arbeitgeber, die ein Foto von ihren Bewerbern verlangen und Kandidaten ohne Bild nachrangig behandeln, würden damit gegen die Bestimmungen des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes verstoßen.

Die Entscheidung für oder gegen ein Bewerbungsfoto liegt bei dir.

Insofern liegt die Entscheidung für oder gegen ein Bewerbungsfoto bei dir. Allerdings solltest du im Hinterkopf behalten, dass sich die meisten Firmen nach wie vor ein Bild des jeweiligen Kandidaten in dessen Bewerbung wünschen. Es gibt jedoch auch Unternehmen, die bewusst kein Bewerbungsfoto erhalten möchten. Das geht dann in der Regel aus der Stellenausschreibung hervor. In solchen Fällen solltest du die Wünsche des möglichen Arbeitgebers respektieren und auf das Foto verzichten.

Die Bedeutung des Bewerbungsfotos

In Bewerbungsratgebern wird Bewerbern immer wieder empfohlen, ein Bewerbungsbild zu nutzen. Das hat gute Gründe. Dein Bild hat aus Sicht eines Personalers oder möglichen Chefs eine größere Bedeutung als viele Bewerber meinen. Denn daraus lassen sich wichtige Informationen herauslesen. Wie ist der Bewerber gekleidet? Wie ist sein Gesichtsausdruck, seine Haltung? Tritt der Kandidat professionell auf?

Ein Bewerbungsfoto verleiht deiner Bewerbung eine persönlichere Note und gibt dem Personalverantwortlichen einen besseren Eindruck von deiner Person. Auch Sympathie spielt in diesem Zusammenhang natürlich eine Rolle.

Denn gerade bei mehreren gleichwertigen Bewerbungen sind es meist Nuancen, die den Ausschlag geben. Überzeugt das Foto des einen Kandidaten mehr, kann das im Zweifel dazu führen, dass er zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird, während der Kandidat mit dem weniger ansprechenden Foto eine Absage erhält.

Was macht ein gutes Foto in der Bewerbung aus?

Ein Bewerbungsfoto nützt dir vor allem dann, wenn es professionell gemacht ist und dich möglichst gut trifft. Ein gutes Bewerbungsfoto entspricht einerseits den formellen Vorgaben. Das betrifft zum Beispiel das Format: Gut geeignet sind die Maße 4,5 x 6 Zentimeter. Kleiner sollte es nicht sein. Üblich ist das Hochformat.

Mehr als nur ein hübsches Gesicht

Der Bildausschnitt auf einem Porträtfoto

Auf ein Porträtfoto gehören Kopf und Schulterpartie. Idealerweise schaust du gerade in die Kamera und drehst deinen Körper leicht seitlich. Dein Kopf bleibt dabei frontal auf die Kamera gerichtet.

Auch die Farben sind für die Wirkung des Bildes wichtig. Das betrifft einerseits deine Kleidung, aber auch den Hintergrund des Fotos. In einem Studio findest du meist gut geeignete, neutrale Hintergründe vor. Zu dunkle Hintergründe sind in der Regel wenig empfehlenswert – helle Hintergründe lassen dich meist offener und freundlicher wirken. Ein entscheidendes Merkmal des Bewerbungsfotos ist dein Ausdruck. Du solltest freundlich und selbstbewusst lächeln, ohne dabei zu übertreiben. Eine zu ernste Miene wirkt nicht sonderlich sympathisch.

Kleidung, Frisur und Make-Up: Was soll ich für ein professionelles Bewerbungsfoto anziehen?

Einerseits ist auf dem Bewerbungsfoto nicht viel von deiner Kleidung zu sehen, schließlich zeigt der Bildausschnitt deinen Kopf und deine Schulterpartie und nicht den Rest deines Körpers. Dennoch solltest du bei der Wahl deiner Kleidung vor dem Fototermin mit Bedacht vorgehen. Denn ein Teil deiner Kleidung ist letztlich eben doch zu sehen. Auch aus dem oberen Bereich deines Oberteils können Personaler Rückschlüsse auf dein Auftreten und deine Persönlichkeit ziehen.

kaputte socken
Kaputte Socken in die Tonne: Euer Ausdruck verbessert sich spürbar, wenn ihr auch unterhalb der Schulterpartie adäquat gekleidet seid.

Außerdem beeinflusst die Wahl deiner Kleidung auch deinen Auftritt selbst. Wer etwa besonders elegant angezogen ist, verhält sich oft auch entsprechend – was vermutlich nicht der Fall wäre, wenn er stattdessen Jogginghose und Sweatshirt tragen würde. Aus genau diesem Grund wird Bewerbern auch bei einem Telefoninterview geraten, sich professionell zu kleiden, obwohl der Gesprächspartner sie gar nicht sehen kann.  

Für die Kleiderwahl vor dem Fotoshooting gelten dieselben Kriterien wie für das Vorstellungsgespräch auch. Geeignet ist, was zu dir, der Branche und dem Job passt. Das kann bedeuten, dass du einen Anzug oder ein Kostüm tragen solltest, wenn du dich in eher konservativen Bereichen bewirbst. Bei der Bewerbung in einer Agentur oder einem Start-Up kannst du hingegen ruhig etwas legerer auftreten, solltest aber dennoch auf ein gepflegtes Äußeres achten. Anzug und Krawatte sind bei solchen Arbeitgebern oft eher unpassend.

Dezent gewinnt

Zu grelle Farben sind nicht empfehlenswert. Das gilt auch für auffällige Muster, die leicht vom Wesentlichen ablenken können. Außerdem solltest du bei deiner Kleidung darauf achten, ob du später ein Foto in Schwarz-Weiß oder in Farbe verwenden möchtest. Bei Schwarz-Weiß-Fotos solltest du daran denken, dass deine Kleidung einen deutlichen Kontrast zur Wand bildet. So ist die Wirkung besser.

Deine Haare sollten ordentlich sein und dein Gesicht nicht verdecken. Eine Hochsteckfrisur ist bei Frauen meist ebenso geeignet wie ein einfacher Zopf oder auch offene Haare. Frauen sollten darüber hinaus auf zu viel Make-Up verzichten. Schmuck sollte dezent sein.

Schwarz-weiß oder in Farbe?

Wenn es um die Farbwirkung eines Bildes geht, macht es oft einen großen Unterschied, ob das Bild schwarz-weiß oder farbig ist. Eine generelle Empfehlung gibt es diesbezüglich nicht, wenn es um das passende Bild für deine Bewerbung geht. Es ist letztlich Geschmackssache, welche Variante ansprechender ist.

Ein Schwarz-weiß-Foto wirkt oft zeitlos und elegant. Ein Foto in Farbe wirkt hingegen etwas lebendiger. Auch hier kommt es darauf an, bei wem du dich bewirbst und welches Bild du von dir vermitteln möchtest. Falls du unsicher bist, bitte Freunde oder deine Familie um eine Einschätzung. Oft können Außenstehende besser erkennen, wie wir am besten wirken, welches Bild uns in ein besseres Licht rückt.

Warum es sich lohnt, in professionelle Bewerbungsfotos zu investieren

Foto automat frau
Immer gut für einen Lacher, aber ein No-Go auf der Bewerbung: Bilder aus der Fotobox .

Die meisten Bewerber legen ihrer Bewerbung ein Bewerbungsfoto bei. Längst nicht jeder Kandidat macht sich jedoch auch tiefergehende Gedanken über die Qualität des Bildes. Verwendet wird häufig, was noch da ist. Alte Bilder sind jedoch meist nicht gut geeignet. Zumindest dann nicht, wenn du dich seitdem verändert hast. Fotos aus dem Automaten haben eine schlechte Qualität und zeigen dich oft nicht im besten Licht. Ebenso wenig als Bewerbungsfotos geeignet sind Schnappschüsse.

Das Bewerbungsfoto ist ein Porträtbild. Bei seiner Qualität spielen unter anderem dein Ausdruck, der Hintergrund, die Lichtverhältnisse und die Perspektive eine wichtige Rolle. Ein professioneller Fotograf kann dich nicht nur bestmöglich abbilden und deine Persönlichkeit transportieren. Er weiß auch, worauf es bei einem Bewerbungsfoto ankommt. Deshalb lohnt es sich, nicht an der falschen Stelle zu sparen, sondern vor der Bewerbung einen Fotografen oder ein Fotostudio aufzusuchen. Der Unterschied ist meist deutlich sichtbar. Sollte es dir finanziell nicht möglich sein, ein Studio aufzusuchen, kannst du dein Bewerbungsfoto notfalls auch selbst aufnehmen.

Welcher Fotograf ist der richtige?

Wie finde ich einen guten Fotografen? Fotostudio ist schließlich nicht gleich Fotostudio. Nicht in jedem Studio nimmt man sich die nötige Zeit, um beim Fotoshooting das bestmögliche Ergebnis zu erzielen. In solchen Studios wirst du oft nicht einmal einbezogen, wenn es um die Auswahl der Bilder geht. Dann hast du zwar Geld investiert, aber womöglich trotzdem kein optimales Bild erhalten.

Ein guter Fotograf nimmt sich Zeit für dich. Er geht auf deine Vorstellungen ein und bespricht mit dir, was dir wichtig ist und für welchen Job du dich bewirbst. Er kann dich auch zur Kleiderwahl beraten. Und das beste Foto wählt ihr anschließend gemeinsam aus.

Du findest einen guten Fotografen durch die Empfehlungen anderer. Das betrifft einerseits persönliche Kontakte, aber auch Bewertungen anderer Kunden im Internet. Anhand der Bewertung des Studios hast du einen guten Eindruck, ob das Angebot infrage kommt. Der Fotograf sollte sich mit Bewerbungsfotos auskennen und dir auf Nachfrage gerne Referenzfotos zeigen. Oft liegen solche Bilder in Fotostudios auch aus, damit du dir vorab schon einen Eindruck verschaffen kannst.

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