Das Wichtigste auf einen Blick:

Der Mensch hat jeden Tag circa 60.000 Gedanken, doch nur drei Prozent davon sind wirklich positiv.
Positives Denken hilft dabei Aggressivität zu vermeiden, glücklicher und vor allem gesünder zu leben.
Es hilft dabei, unangenehme Aufgaben effektiver zu erledigen: Erstelle eine To-do-Liste, lächle, suche das Positive im scheinbar Negativen und verlasse dich auch auf deine Kollegen.
Auch das Betriebsklima trägt zum positiven Denken der Mitarbeiter bei – um dies zu unterstützen sind vor allem Wertschätzung, Vertrauen, Teambuilding, eine ansprechende Arbeitsumgebung und eine funktionierende Kommunikation wichtig.

Positives Denken macht das Leben in vielen Bereichen leichter und ist auch eine solide Basis für mehr Erfolg im Job. Verschiedene Studien belegen, dass Optimisten zielstrebiger, produktiver und weniger anfällig für Burnout sind. Sie sollen sogar ein stärkeres Immunsystem haben.

Ein Pessimist wird es dagegen schwerer haben, sein Karriereziel zu erreichen. Ob bewusst oder unbewusst: Die meisten Menschen sehen nur das, was sie nicht vorzuweisen haben, und unterschätzen, was sie haben, können und sind. Wer sich vor allem auf seine Fehler fokussiert, zieht Ängste, Sorgen und Zweifel an. Das hat nichts mit Esoterik zu tun, sondern mit Psychologie.

Achte auf Deine Gedanken, denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte, denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen, denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten, denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter, denn er wird Dein Schicksal.

Talmud

Gedanken und Worte

Einige wissenschaftliche Studien behaupten, jeder Mensch habe täglich circa 60.000 Gedanken – von denen jedoch im Durchschnitt nur etwa drei Prozent positiv seien.

Oft formulieren wir sogar ein Lob im Kern negativ. Anstatt zu sagen, dass eine frisch gekochte Mahlzeit gut schmeckt, sagen wir, sie sei nicht schlecht. Zwar ist diese Aussage nicht destruktiv, sie schmälert aber die Anerkennung für die Köchin. Im Berufsleben wirkt ein deutliches Lob motivierend. Deshalb sollten Führungskräfte positive Gedanken und Aussagen nutzen, um das Team anzuspornen.

Ein Beispiel:
Ein Projekt ist abgeschlossen und der Teamleiter teilt seinen Mitarbeitern mit: „Ich habe mir das Ergebnis angesehen, das können wir so weiterleiten.“ Besser wäre stattdessen: „Ich habe mir das Ergebnis angesehen und bin sehr mit dem Ergebnis zufrieden. Das können wir so ohne Zweifel weiterleiten. Danke für die gute Arbeit!“

Wie du Aggressivität vermeidest

Klappt etwas nicht so, wie man das gerne hätte, ist man verärgert. Sicher kennst du auch Situationen, in denen deine Geduld strapaziert und auf die Probe gestellt wird. Es ist dann nicht immer einfach, die Ruhe zu bewahren.

Überfüllte Kaffeetasse mit Fleck.
Ja, solche Missgeschicke nerven – aber es gibt wirklich Schlimmeres.

Oft sind es letztlich Kleinigkeiten, die einem schon morgens die Laune verderben können. Stau, Zugverspätungen oder ein verschütteter Kaffee sind zwar ärgerlich, jedoch kein Grund, sich bereits vor Arbeitsbeginn mit Negativität vollzusaugen.

Wenn du nämlich schon genervt am Arbeitsplatz ankommst, genügt oft ein falsches Wort von einem Kollegen oder fehlendes Wasser in der Kaffeemaschine und die Laune ist für den ganzen Tag dahin. Nutze solche Situationen doch künftig, um positives Denken zu üben.

In vielen Missgeschicken und negativen Momenten lässt sich nämlich auch etwas Positives sehen. Im Stau kannst du zum Beispiel deine Lieblingsmusik oder ein Hörbuch hören.

Das Gleiche gilt natürlich, wenn du mit Bus oder Zug zur Arbeit fährst. Allerdings hast du in den öffentlichen Verkehrsmitteln auch die Gelegenheit, die Mitreisenden kennenzulernen. Viele verstecken sich vermeintlich hinter der Zeitung oder vertiefen sich in ihr Smartphone, weil sowieso niemand mehr mit dem Sitznachbarn spricht. Ist das wirklich so? Wahrscheinlich muss nur einer den Anfang machen.

Die Bürofenster sind in fast jedem Großraumbüro ein Streitpunkt. Dass gelüftet werden muss, sollte eigentlich jedem Mitarbeiter klar sein. Und selbst wenn nicht: Warum deshalb negative Stimmung verbreiten? Es ist eine Kleinigkeit, im Team festzulegen, wann für ein paar Minuten gründlich durchgelüftet wird. In diese Zeit legen die Kollegen, die das stört, einfach ihre Kaffeepause. Alles eine Frage der Herangehensweise.

Positives Denken hilft dabei, unangenehme Aufgaben besser zu erledigen

Ob privat oder beruflich: Es gibt nun mal Dinge, die erledigt werden müssen, obwohl du sie lieber weit wegschieben würdest. Viele Arbeitnehmer machen daher den Fehler, ungeliebte Tätigkeiten vor sich herzuschieben. Aber was sein muss, muss sein. Also räume vor dem Feierabend die Werkstatt, das Labor oder den Schreibtisch auf, erledige unangenehme Telefonate und verlasse deinen Arbeitsplatz in einem ordentlichen Zustand.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben.

Das gibt dir nicht nur ein positives Gefühl, wenn du am Morgen ohne Stress und Chaos deine Arbeit wieder aufnehmen kannst. Auch abends, wenn du das Licht ausschaltest und dich auf den Heimweg machst, wirst du dich besser fühlen, weil alles erledigt ist. Jetzt kannst du entspannt abschalten und positive Gedanken auf deine Familie oder Hobbys richten.

5 Tipps, wie du unangenehme Arbeiten motiviert erledigst

Erstelle dir für jeden Tag eine To-do-Liste
Fange mit den Aufgaben an, die du am liebsten gar nicht erledigen würdest, wie zum Beispiel Kundenreklamationen bearbeiten oder Papierkram sortieren. Lege eine Zeit fest, bis wann diese Arbeit erledigt sein muss und belohne dich danach. Entweder mit einer Pause oder einer Aufgabe, die dir Spaß macht. Genieße das gute Gefühl, wenn das Zeitmanagement aufgeht und die Arbeit geschafft ist.

Lächle!
Was so einfach klingt, ist tatsächlich wirksam. Du kannst die Ablage mit mürrischem Gesicht sortieren oder die Papiere mit guter Laune abheften. Lächeln und negativ sein geht nicht gleichzeitig. Immerhin ist es wissenschaftlich bewiesen, dass schon ein Lächeln ausreicht, um das Glückshormon Endorphin auszustoßen.

Programmiere Negatives in Positives um
Wenn du Regale auffüllen musst, obwohl du eigentlich an der Kasse arbeiten solltest, dann heißt das zwar, dass du nicht sitzen kannst und stattdessen schwer heben musst – aber ist das wirklich nur negativ? Denke positiv: Du kommst mit Kunden ins Gespräch, kannst ihnen Auskünfte geben und bekommst eher ein freundliches Dankeschön als an der Kasse.

Teamwork!
Nicht immer geht jede Arbeit gleich gut von der Hand und manche Tätigkeiten liegen dir einfach nicht. Bevor du mit dir selbst haderst, bitte doch einen Kollegen um Hilfe. Vielleicht kannst du sogar eine Aufgabe tauschen. Ein Team, in dem alle positiv denken, arbeitet mit- und nicht gegeneinander.

Mit Musik geht alles besser
Zwar ist dieser Tipp nicht in jedem Job anwendbar, aber immer mehr Chefs erlauben es, Musik im Hintergrund laufen zu lassen oder sogar Kopfhörer zu benutzen. Vor allem Routinejobs gehen mit den Lieblingssongs oder Instrumentalmusik leichter von der Hand.

Was ein Unternehmen tun kann, um positives Denken zu fördern

Wer Freude an seiner Arbeit hat, denkt automatisch positiver als jemand, der mit seinem Job unzufrieden ist. Hier liegt viel Verantwortung beim Unternehmen. Denn das Betriebsklima wird stark vom Führungsstil beeinflusst. Flache Hierarchien und die Möglichkeit, den Arbeitsplatz mitzugestalten, sind gute Voraussetzungen für motivierte Mitarbeiter. Folgende Aspekte tragen außerdem dazu bei, dass Mitarbeiter positiver denken:

  • Kommunikation auf Augenhöhe
  • den Mitarbeitern Vertrauen entgegenbringen
  • Wertschätzung und Lob
  • Optimismus verbreiten
  • Führungskräfte als Vorbild
  • Teamevents und gemeinsame Pausen, um den Zusammenhalt zu stärken
  • freundliche, ergonomische Arbeitsplätze

Positiv denkende Menschen sind glücklicher und gesünder

Vielleicht bist du von Natur aus ein fröhlicher und optimistischer Mensch. Wenn nicht, dann gibt es viele Möglichkeiten, Pessimismus und Ängste abzulegen. Und das bereits beim Aufwachen: Laut Forschern von der Harvard Universität (USA) schüttet der Körper das Stress-Hormon Adrenalin aus, wenn der Übergang vom Schlaf- zum Wachrhythmus zu abrupt stattfindet. Sie raten daher dazu, nach dem Aufwachen noch ein paar Minuten im Bett liegenzubleiben, sich zu strecken und zu rekeln und langsam in den Tag zu starten.

Eine Langzeitstudie an der Universität Zürich (Schweiz) fand heraus, dass Optimisten sogar länger leben. Wenn das kein Grund ist, ab sofort positiv zu denken! Menschen mit sonnigem Gemüt, so sagen die Schweizer Wissenschaftler, lassen sich weniger stressen und bleiben auch entspannter, wenn Schwierigkeiten auftreten.

Kleider machen Leute … und Laune

In England hat sich die Uni Hertfordshire mit dem Thema „Gute Laune“ befasst und Professor Karen Pine hat einen Tipp, wie du deine Stimmung jeden Morgen aufs Neue beeinflussen kannst:

Sie fand nämlich heraus, dass die morgendliche Kleiderauswahl die Tagesform bestimmt.

57 Prozent der befragten Frauen tragen, wenn sie nicht gut gelaunt sind, eher unförmige Oberteile und Jeans. 62 Prozent greifen, wenn sie glücklich sind, bewusst zu schickerer Kleidung. Die gleiche Studie kam auch zu dem Ergebnis, dass sich die Stimmung sofort aufhellt, wenn Lieblingskleidung getragen wird, und jede dritte Frau fühlt sich optimistischer und positiver in ihren Lieblingsschuhen. 

Wenn positives Denken im Job unmöglich ist

Auch der zufriedenste und optimistischste Mensch kann in eine berufliche Situation geraten, in der positives Denken nicht genügt: Mobbing, Über- oder Unterforderung, schlechte Stimmung im Unternehmen oder mangelnde Wertschätzung lassen sich nicht dauerhaft schönreden.

Wähle einen Beruf, den du liebst, und du brauchst keinen Tag in deinem Leben mehr zu arbeiten.

Konfuzius

Wenn der Gedanke an die Arbeit schon am Sonntagabend ein flaues Gefühl im Magen auslöst und du dich zur Arbeit quälen musst, solltest du dich Freunden und Familie anvertrauen, das Gespräch mit deinen Vorgesetzten suchen oder sogar an einen Jobwechsel denken.

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