Das Wichtigste auf einen Blick:

Schlachten, Zubereiten, Anrichten und Verkaufen: Fleischer*in ist ein abwechslungsreicher Beruf.
Die geforderten Qualifikationen sind moderat, jedoch ist eine solide körperliche und mentale Verfassung zwingend erforderlich.
Dein Gehalt als Fleischer*in kannst du mit einer Weiterbildung zum Fleischermeister oder zur Fleischermeisterin verbessern.
Wir haben Vorlagen für deinen Lebenslauf und ein vorformuliertes Anschreiben für deine Bewerbung als Fleischer*in für dich vorbereitet.

Der Beruf als Fleischer oder Fleischerin (oder korrekter: Fleischereifachverkäufer*in, häufig auch Metzger*in oder Schlachter*in) ist nach wie vor einer der begehrteren Ausbildungsberufe im Handwerk. Wer nicht zimperlich ist, Kontakt mit Kunden und Kundinnen gegenüber aufgeschlossen ist, ein gutes Auge für Qualität und mindestens einen Hauptschulabschluss besitzt, hat in diesem Berufszweig gute Karrierechancen.

Aufbau der Bewerbung als Fleischer*in

Sorgfalt ist ein absolutes Muss bei der Arbeit als Fleischer*in. Entsprechend akribisch solltest du deine Bewerbungsunterlagen zusammenstellen: Wenn du dich mit deiner Bewerbung am gängigen Schema orientierst, sammelst du sofort Pluspunkte in jedem Fleischerbetrieb, in dem deine Bewerbung landet.

Der Lebenslauf

Auch bei Bewerbungen im Fleischerhandwerk gilt: Nur mit einem gut strukturierten Lebenslauf hat deine Bewerbung überhaupt eine Chance. Dankenswerterweise hat sich über fast alle Branchen hinweg ein Standardaufbau etabliert, mit dem du auch bei deiner Bewerbung als Fleischer*in nichts verkehrt machst. Folgendermaßen sollte dein Lebenslauf-Aufbau für die Bewerbung als Fleischer*in aussehen:

persönliche Daten
Ausbildung und Berufserfahrung
schulische und ggf. akademische Ausbildung / weitere Abschlüsse
sonstige relevante Kenntnisse und Fähigkeiten
Interessen und Hobbys

Demnach platzierst du auch bei deiner Bewerbung als Fleischer*n deine persönlichen Daten zuoberst – also Vorname, Name, Anschrift, Geburtsort und -datum. Je nach gewähltem Layout ist hier auch Platz für Telefonnummer und E-Mail-Adresse. Nun fährst du am besten mit einer zweispaltigen Tabelle fort: Rechts trägst du zunächst Berufserfahrung und Ausbildung ein, gefolgt von deiner schulischen Laufbahn. Links ergänzt du die entsprechenden Zeiträume. Wichtig: Gehe dabei antichronologisch vor, also in der zeitlichen Reihenfolge von oben nach unten absteigend.

Viele unterschätzen, wie wichtig auch fleischverarbeitenden Betrieben die privaten Interessen von Bewerbern und Bewerberinnen sind. Sollten deine Hobbys also Berührungspunkte mit dem Fleischerhandwerk aufweisen, gehören sie auch in den Lebenslauf. Treibst du zum Beispiel viel Sport, könnte dies auf eine gute körperliche Konstitution schließen lassen – ein Vorteil bei der oft anstrengenden Arbeit als Fleischer*in.

Es befinden sich Lücken im Lebenslauf? Das ist grundsätzlich kein Weltuntergang. Fast niemand hat heutzutage einen mustergültigen Werdegang. Erklärungsbedürftig werden Zeiträume ohne Beschäftigung erst, wenn sie sich über drei Monate oder mehr erstrecken.

Arbeitslosigkeit

Wenn du in der Vergangenheit drei Monate oder länger arbeitslos warst, solltest du das im Lebenslauf erwähnen. Verwende dann den positiven Begriff “arbeitssuchend”.

Bewerbungsschreiben: Fleischer*in

Es geht ans Eingemachte: Mit dem Bewerbungsschreiben überzeugst du deinen zukünftigen Arbeitgeber davon, dass du der oder die bestmögliche Kandidat*in für die ausgeschriebene Stelle als Fleischer*in bist. Auf nur einer Seite beschreibst du, warum du für den Job bestens qualifiziert bist, warum ausgerechnet du eine Bereicherung für das Team darstellst und mit welchem Fachwissen du glänzt.

Dein Arbeitgeber interessiert sich zudem in der Regel nicht nur für deine fachlichen Kenntnisse. Vielmehr will er auch wissen, mit welcher Art von Persönlichkeit er künftig möglicherweise zusammenarbeiten wird. Hobbys und besondere Persönlichkeitsmerkmale, die idealerweise zu deinem neuen Job passen, darfst du in deinem Bewerbungsschreiben also auch erwähnen.

In jedem Fall solltest du in deiner Bewerbung als Fleischer*in Bezug zu den in der Stellenanzeige geforderten Qualifikationen nehmen und glaubhaft darlegen, inwiefern du die Anforderungen erfüllst.

Lebenslauf-Muster – Vorlage für eine Bewerbung als Fleischer*in

Ein gepflegtes Äußeres, Sauberkeit und Sorgfalt sind im Beruf des Fleischers oder der Fleischerin unabdingbar. Das Layout deiner Bewerbung sollte dies unbedingt widerspiegeln und eine klare Strukturierung aufweisen. Dennoch werten ein wenig Farbe und kreative Layout-Elemente deine Bewerbung als Fleischer*in auf und wecken die Neugier des Arbeitgebers. Für den Fall, dass du mit der Gestaltung von Textdokumenten noch nicht so geübt bist, lassen wir dich natürlich nicht hängen: Wir haben einige Lebenslaufvorlagen für dich vorbereitet, die du nur noch herunterladen und anpassen musst. Unsere Vorlage “Modern – elegant, rot” ist unser Tipp für deine Bewerbung als Fleischer*in.

Bewerbungsvorlage Fleischer*in

Viele Bewerber*innen haben Schwierigkeiten bei der Formulierung des Bewerbungsschreibens. Auch bei dieser Aufgabe wollen wir dich deshalb unterstützen und dir eine kostenlose Vorlage zur Verfügung stellen. Nach dem Download kannst du sie ganz einfach mit einem Textprogramm öffnen und sie an deine persönliche Situation anpassen.

Vollständige Bewerbungssets

Du möchtest eine Bewerbungsmappe wie aus einem Guss? Kein Problem: Wir haben einige Vorlagen für dich vorbereitet – inklusive Deckblatt, Musteranschreiben und Musterlebenslauf.

Deine Aufgaben als Fleischer*in

Obwohl die Bezeichnung “Fleischer*in” auf den ersten Blick nach einer ziemlich eindeutigen Berufsbeschreibung mit klar definierten Tätigkeiten aussieht, ist das Berufsbild alles andere als einseitig. Die Aufgaben eines Fleischers oder einer Fleischerin sind insbesondere abhängig von Einsatzort und Branche: Die Arbeit in einem Industriebetrieb, in dem schwere Maschinen zum Einsatz kommen und viele Tonnen Fleisch pro Tag verarbeitet werden, unterscheidet sich deutlich von einem Job beim Metzger um die Ecke.

In jedem Fall aber wirst du als Fleischer*in häufig mit dem Fleisch verschiedener Tiere in Berührung kommen – in Deutschland ist das mehrheitlich Schweine-, Rinder- und Geflügelfleisch. Je nach Einsatzort wirst du zum Beispiel beim Schlachten eine zentrale Rolle übernehmen, die Materialqualität einschätzen, die Rohware verarbeiten oder sie für den Versand vorbereiten und an der Zubereitung von Speisen beteiligt sein.

Gerade in kleineren Betrieben wirst du dich womöglich auch kreativ beteiligen können – etwa beim Erstellen von neuen Rezepten und Speiseplänen oder beim Arrangieren der Produkte in der Auslage. Ferner wirst du hier keineswegs ausschließlich Fleisch- und Wurstwaren bearbeiten. Denn je nach betrieblicher Organisation steht auch der Dienst an der Theke an, Kundenkontakt gehört dann zu deinen täglichen Aufgaben. Ware präsentieren, Kundschaft beraten, die Kasse bedienen: Diese und damit zusammenhängende Aufgaben wirst du als Fleischer*in in Familienunternehmen und kleineren Schlachtereien höchstwahrscheinlich übernehmen müssen.

Nützliche Eigenschaften für Fleischer*innen

In erster Linie ist die Tätigkeit als Schlachter*in ein körperlich anstrengendes und auch mental forderndes Handwerk – besonders natürlich das Schlachten der Tiere unterschiedlicher Herkunft. Fleisch hat zudem ein beachtliches Gewicht, der Transport schlaucht und das Zerlegen und Bearbeiten der Ware kostet Kraft.

Um Fleischer oder Fleischerin werden zu können, brauchst du zunächst also Ausdauer und eine gute Konstitution. Auch können allein der Anblick der Ware – Fleisch ist schließlich nichts anderes als totes Gewebe – sowie der Geruch in Schlachtereien oder fleischverarbeitenden Betrieben belastend sein. Ein stabiles mentales Gerüst ist also eine weitere Voraussetzung, um den Beruf Fleischer*in langfristig ausüben zu können. Auch solltest du dir gerade während der Ausbildung nicht zu schade für Tätigkeiten sein, die zunächst wenig ruhmreich erscheinen: Als Nachwuchskraft gehört es dazu, auch mal den Kühlraum zu reinigen oder den Boden in der Küche zu schrubben.

Weitere nützliche Eigenschaften für Fleischer*innen sind:

handwerkliches Geschick
Sorgfalt
kundenfreundliches Auftreten
soziale Kompetenz
gutes Zahlenverständnis

Branchen und Einsatzgebiete

Arbeitsplätze findest du als ausgebildete*r Fleischer*in hauptsächlich in der fleischverarbeitenden Industrie, die Wurst- Fleischwaren für Großmärkte, Discounter und Supermärkte produziert. Letztere sind bekanntermaßen häufig mit Fleischtheken ausgestattet – ein weiteres Einsatzgebiet für gut ausgebildete Fleischer*innen. Auch Ausbildungsplätze gibt es typischerweise in diesen Betrieben.

Natürlich findest du mit etwas Glück auch Stellenangebote in klassischen Fleischereifachbetrieben und Metzgereien. Dabei handelt es sich häufig um Familienbetriebe oder kleinere Unternehmen, die teils mehrere Filialen betreiben und mitunter selbst die Schlachtung durchführen. Tipp: Suchst du nach einem Job in einem solchen Geschäft in deiner Nähe, lohnt sich womöglich der persönliche Besuch mit deiner Bewerbungsmappe. So zeigst du Eigeninitiative, Zielstrebigkeit und eine Hands-on-Mentalität – alles Eigenschaften, die in dieser Fachrichtung gern gesehen sind.

Wenn’s um die Wurst geht: Inhalte der Fleischerausbildung

Bei dem Beruf Fleischer*in handelt es sich um einen Ausbildungsberuf. Du wirst also im Wechsel zur Berufsschule gehen und im Ausbildungsbetrieb die praktischen Grundlagen lernen. Insgesamt wirst du drei Jahre lang ausgebildet, bis du deine Gesellenprüfung ablegen kannst. Eine Zwischenprüfung – meist nach Abschluss des zweiten Ausbildungsjahres – ist ebenfalls vorgesehen.

Natürlich kommst du auch als angehende*r Fleischer*in nicht um das Büffeln von Theorie herum. Arbeitsrecht, Lebensmittelrecht, Sicherheit und Gesundheitsschutz sowie Grundlagen der Mathematik sind Schwerpunkte des Lehrplans an der Schule. Folgende praktische Inhalte wirst du hingegen während deiner Ausbildung zum Fleischer oder zur Fleischerin im Betrieb lernen:

Bestimmung und Beurteilung der Qualität von Fleisch und Wurstwaren
Fachgerechtes Zerlegen verschiedener Fleischsorten
Herstellung von Hackfleisch
Herstellung von Wurstwaren
Handhabung verschiedener Maschinen
Kundenberatung und Abrechnung
Allgemeine Qualitätssicherung

Schulische Voraussetzungen

Um Fleischer*in zu werden, musst du keine allzu hohen schulischen Voraussetzungen erfüllen. Rechtlich existieren bis dato keine Vorschriften bezüglich der schulischen Vorbildung und mit einem Realschulabschluss bist du bestens qualifiziert. In der Regel reicht sogar schon ein Hauptschulabschluss.

Vorgeschrieben ist allerdings eine Belehrung zum Infektionsschutzgesetz (IfSG) – umgangssprachlich besser bekannt als Gesundheitszeugnis. Eine entsprechende Bescheinigung wird dir im Anschluss an eine Informationsveranstaltung des Gesundheitsamtes ausgestellt.

Gehalt als Fleischer*in

Wie in vielen anderen Berufen auch ist deine Ausbildungsvergütung nicht üppig. Im ersten Jahr kannst du mit 700 Euro brutto rechnen, im zweiten liegst du bei gut 800 Euro und im letzten Ausbildungsjahr bekommst du mit Glück 1.000 Euro monatlich ausgezahlt. Wie immer gilt: In Stein gemeißelt sind diese Beträge nicht, je nach Standort und Größe des Betriebs kannst du mehr oder sogar etwas weniger verdienen.

Rosiger sind deine Gehaltsaussichten, wenn du als fertig ausgebildete*r Fleischer*in arbeitest: In Deutschland liegt der Median laut Arbeitsagentur bei rund 2.550 Euro brutto im Monat. Das bedeutet, dass die Hälfte aller Fleischer*innen Deutschlands weniger als diesen Betrag und die andere Hälfte mehr verdient. Dabei gibt es zwischen den Bundesländern teilweise große Unterschiede. Wie viel Netto dir vom Brutto bleibt, kannst du ganz einfach mit einem Gehaltsrechner herausfinden.

Fleischer*in: Karriere und Aufstiegsmöglichkeiten

Karrierechancen bieten sich fertig ausgebildeten Fleischern und Fleischerinnen einige. Der klassische Karriereweg für Fleischer*innen ist zunächst das Absolvieren der Prüfung zum Fleischermeister oder zur Fleischermeisterin, was dich in vielen Fleischereien zur Übernahme von Führungsaufgaben qualifiziert und dir ein besseres Auskommen sichern dürfte. Liegt dir eher die kaufmännische Seite des Berufs, sind auch Weiterbildungen zum oder zur Handelsbetriebswirt*in oder Handelsfachwirt*in im Bereich des Möglichen.

Fleischern und Fleischerinnen mit Unternehmergeist bleibt zudem natürlich jederzeit der Weg in die Selbstständigkeit. Insbesondere der Meisterbrief oder eine betriebswirtschaftliche Weiterbildung bieten bei dieser Karriereentscheidung eine solide Grundlage.

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