Das Wichtigste auf einen Blick:
Egal ob im Bauwesen, bei der Konstruktion von Maschinen, in der Wirtschaft oder der Forschung: Ingenieure gelten als treibende Kraft auf dem Arbeitsmarkt. Da ist es kaum verwunderlich, dass der Job nicht nur mit attraktiven Löhnen lockt, sondern auch hohe Anforderungen an seine Bewerber stellt. Hier erfährst du alles Wissenswerte zu den Themen Ausbildung, Bewerbung und Gehalt.
Bewerbung als Ingenieur: Unterlagen
Als Ingenieur gelten die gleichen Bewerbungsanforderungen, die auch bei anderen Berufsgruppen eine Rolle spielen. Dazu gehört vor allem die Vollständigkeit deiner Unterlagen. Diese Dokumente sollte deine Bewerbungsmappe enthalten:
Beim Aufbau der Abschnitte solltest du dich an diese Reihenfolge halten. Auf was du bei den jeweiligen Bestandteilen achten musst, erfährst du weiter unten im Text. Falls du dich besonders ausführlich informieren möchtest, empfehlen wir dir, einen Blick in unseren Ratgeberbereich zu werfen.
Lebenslauf: Ingenieur
Der Lebenslauf gibt dem Personaler die Möglichkeit, die wichtigsten Daten des Bewerbers möglichst schnell zu überblicken. Auf maximal zwei Seiten enthält er Infos zu den folgenden Themen:
In jedem dieser Abschnitte führst du Jobs und andere relevante Tätigkeiten an und ordnest ihnen den passenden Zeitraum zu. Dabei solltest du auf einen antichronologischen Aufbau achten. Das bedeutet, dass du mit der neuesten Karrierestation beginnst und die älteste zuletzt anführst. So kommt der Personaler schneller an die Infos, die am meisten über deine aktuelle Qualifikation verraten.
Dein Lebenslauf sollte nur Informationen enthalten, die etwas über deine Eignung für die jeweilige Stelle verraten. Alle unwichtigen Details verbrauchen lediglich Platz und lenken den Personaler von relevanten Daten ab.
Ingenieur: Bewerbungsanschreiben
Im Anschreiben geht es vor allem darum, etwas über deine Person, deine sozialen Fähigkeiten und dein Interesse an der Stelle zu verraten. Ein reine Wiederholung des Lebenslaufs solltest du dabei grundsätzlich vermeiden. Ergänze die Fakten aus dem Lebenslauf im Anschreiben stattdessen auf sinnvolle Weise und gib den Daten mehr Kontext. Das verleiht deiner Bewerbung einen persönlichen Touch und hinterlässt einen bleibenden Eindruck beim Personaler.
Softskills
Ein gelungenes Anschreiben betont die sogenannten Softskills – soziale Fähigkeiten, die am Arbeitsplatz gefragt sind. Welche Softskills du im Anschreiben angeben solltest, verrät dir die Anschreiben ist auch die Aufforderung, einen handschriftlichen Lebenslauf einzureichen, eine Art Test. Unternehmen können so feststellen, ob du die Stellenanzeige des Arbeitgebers. Wähle ein oder zwei davon aus, die tatsächlich zu dir passen und belege sie anhand von Beispielen aus deinem Berufsleben.
Für die Bewerbung als Ingenieur eignen sich vor allem diese Softskills:
Spezialisierung im Anschreiben

Bei deiner Bewerbung als Ingenieur solltest du unbedingt darauf achten, dein Anschreiben an die Gepflogenheiten des Berufs anzupassen. Spezialisierungen spielen hier eine zentrale Rolle. Daher ist es besonders wichtig, explizit auf deine Qualifikation für die Stelle einzugehen.
Auch deine EDV- und IT-Kenntnisse sind gefragt – häufig wird das Beherrschen bestimmter Software sogar vorausgesetzt. Daher solltest du unbedingt die Programme nennen, mit denen du bereits vertraut bist, und auf deinen jeweiligen Kenntnisstand eingehen. Je mehr Schnittmengen du mit der Stellenbeschreibung hast, desto besser.
Bewerbung als Ingenieur: Muster
Nicht jedem Bewerber fällt es leicht, ein geeignetes Layout für den Lebenslauf zu erstellen. Auf Bewerbungen.de findest du eine große Auswahl von Mustern – egal ob klassisch, seriös oder modern. Wähle ein passendes aus und nutze es als Vorlage für deinen eigenen Lebenslauf.
Das Layout des Anschreibens ist zwar weniger aufwendig – trotzdem kann eine Vorlage dabei helfen, das Beste aus deiner Bewerbung zu holen. Wir haben dir ein Musteranschreiben für diesen Zweck bereitgestellt.
Nutze unsere Vorlage als Beispiel und verfasse deinen eigenen Inhalt, anstatt deine Daten und Informationen einfach zu ergänzen. Personaler erkennen kopierte Anschreiben sofort und deuten sie als Zeichen für mangelndes Interesse an der Stelle. Ein gelungenes Anschreiben ist also immer persönlich und individuell.
Ingenieur: Aufgaben und Tätigkeitsfelder
Da der Job des Ingenieurs unzählige Branchen und Tätigkeitsfelder umfasst, lässt sich nur schwer eine generelle Aussage über den Beruf treffen. Stattdessen lohnt es sich, etwas in die Tiefe zu gehen und sich einige Berufe im Detail anzuschauen.
Eine einheitliche Regelung für die Aufgaben des Ingenieursberufs gibt es im Grunde nicht. Vielmehr handelt es sich um viele unterschiedliche Spezialgebiete, die zum Teil Schnittmengen aufweisen. Wer als Ingenieur arbeiten will, braucht in der Regel einen Studienabschluss. Während des Studiums lernt jeder Ingenieur zunächst bestimmte Grundlagen, um sich zu einem späteren Zeitpunkt auf ein Fachgebiet festzulegen. In diesem Bereich arbeitet er nach dem Abschluss und übernimmt zentrale Aufgaben.
Maschinenbauingenieur: Aufgaben
Maschinenbauingenieure arbeiten meist in hochspezialisierten Jobs. Sie kümmern sich um die Konstruktion, Installation, Entwicklung und Wartung von Maschinen. Um welche Art von Anlagen oder Geräten es sich handelt, hängt dabei vor allem von der Branche ab. Zu den wichtigsten gehören vor allem Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik sowie Mechanik und komplexe Systeme.
Vertriebsingenieur und Wirtschaftsingenieur
Der Job des Vertriebsingenieurs verbindet technisches Fachwissen mit wirtschaftlichen Aspekten. Ein Vertriebsingenieur kümmert sich um den Vertrieb von Maschinen und Instrumenten und berät Kunden beim Kauf von Industriegütern. Dazu muss er sich nicht nur mit den Produkten auskennen, sondern auch ein Talent für Verhandlungen und Akquise mitbringen. Zu seinen Aufgaben gehört außerdem die Entwicklung von Vermarktungsstrategien und großangelegten Projekten.
Auch Wirtschaftsingenieure gelten als Schnittstelle zwischen der Konstruktion und dem Verkauf von Maschinen, Systemen und Anlagen. Sie konzentrieren sich besonders auf die volkswirtschaftlichen und juristischen Aspekte des Jobs und betrachten die Produktion von Industriegütern aus mehreren Blickwinkeln. In der Autoindustrie schätzen sie zum Beispiel ein, ob sich die Investition in die Entwicklung eines Fahrzeugs lohnt.
Entwicklungsingenieur
Entwicklungsingenieure befassen sich vor allem mit der Konzeption von Maschinen. Sie entwerfen oder testen Prototypen oder entwickeln Prüfkonzepte, die später bei der Produktion verwendet werden. Elektronische Anlagen und Industriegüter stehen dabei im Fokus.
Bauingenieur
Bauingenieure kümmern sich um die Planung und Konzeption von Gebäuden, Straßen, Tunneln, Wasser- und Umweltanlagen. Sie leiten und verwalten Projekte als Bauleiter im Hoch- und Tiefbau oder berechnen die Statik von Gebäuden. Welche Aufgaben sie im Einzelfall übernehmen, hängt von der Branche ab, in der sie arbeiten.
Diese Fähigkeiten brauchst du als Ingenieur
Da Ingenieure viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen und in unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden, benötigen sie zum Teil unterschiedliche Talente und Fähigkeiten. Es gibt aber auch Schnittmengen – zum Beispiel die Arbeit mit Maschinen, Systemen und Elektronik. Ein gewisses Talent für diese Bereiche gilt daher ebenso als Voraussetzung für den Job wie hervorragende Mathematik- und EDV-Kenntnisse.
In einigen Bereichen arbeitest du außerdem im Team mit anderen Ingenieuren, Elektrikern und Konstrukteuren oder betreust Kunden. Hier sind nicht nur deine analytischen Fähigkeiten, sondern auch deine Teamfähigkeit und dein soziales Geschick gefragt.
Ingenieur: Branchen
Als Ingenieur besteht die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Branchen zu arbeiten. Das hängt vor allem von deiner Spezialisierung ab. Daher ist es wichtig, möglichst früh einen Bereich zu wählen und deine Fähigkeiten entsprechend auszubauen. Diese Branchen gehören zu den wichtigsten:
Ingenieur: Ausbildung
Wer als Ingenieur arbeiten möchte, benötigt ein abgeschlossenes Studium im technischen Bereich mit einer Studienzeit von mindestens sechs Semestern. Allerdings werden während des Bachelors hauptsächlich Grundlagen vermittelt. Aus diesem Grund setzten viele Absolventen das Studium nach dem Bachelor fort, um sich während des Master-Studiums auf ein Tätigkeitsfeld zu spezialisieren.
Obwohl der Beruf des Ingenieurs nicht einheitlich geregelt ist, bleibt das Studium an der Universität oder der Fachhochschule Voraussetzung für den Einstieg. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Bereich du als Ingenieur arbeiten möchtest und welche Tätigkeiten du übernimmst.
Schulische Voraussetzungen für das Studium
Für ein Studium im Bereich Ingenieurswesen benötigst du in der Regel das Abitur – zumindest, wenn du dich an einer Universität einschreiben möchtest. Falls du dich an einer Fachhochschule bewirbst, reicht dagegen das Fachabitur aus.
Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, sich ohne höheren Schulabschluss für ein Ingenieursstudium einzuschreiben. Viele Hochschulen erkennen eine technische Berufsausbildung als Zugangsberechtigung an – zum Beispiel eine abgeschlossene Ausbildung als Mechatroniker. In diesem Fall gelten außerdem die folgenden Voraussetzungen:
Auch bestimmte Weiterbildungen kommen häufig als Zugangsberechtigung infrage, zum Beispiel ein Abschluss als Techniker oder der Meistertitel.
Zusätzliche Anforderungen
In bestimmten Fällen musst du außerdem zusätzliche Anforderungen erfüllen, um ein Studium zu beginnen. Einige Universitäten und Studiengänge setzen zum Beispiel ein sogenanntes Vorpraktikum von sechs, acht oder zwölf Wochen voraus.
Auch ein Numerus Clausus gehört mitunter zu diesen Bedingungen. Wie hoch oder niedrig er ausfällt, unterscheidet sich von Fall zu Fall – besonders hoch sind die Anforderungen in der Regel aber nicht.
Wichtiger sind dagegen sehr gute Leistungen in den Fächern Mathematik-, Physik- und Chemie, denn sie gelten als Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Studieneinstieg.

Ingenieur: Gehalt
Der Beruf des Ingenieurs ist vor allem deshalb beliebt, da er besonders attraktive Verdienstmöglichkeiten bietet. Einer Statistik des Verbandes Deutscher Ingenieure (VDI) zufolge verdienen Ingenieure rund 25 Prozent höhere Jahresgehälter als andere Absolventen – durchschnittlich ungefähr 67.000 Euro im Jahr.
Monatlich beträgt das Gehalt eines Ingenieurs rund 5.600 Euro brutto. In den einzelnen Branchen und Tätigkeitsfeldern gibt es allerdings zum Teil deutliche Lohnunterschiede. Hier lohnt es sich, ins Detail zu gehen und einen Blick auf die jeweilige Berufsgruppe und Faktoren wie die Berufserfahrung und die Region des Arbeitgebers zu werfen.
Berufe: Vor allem Elektrotechniker, Wirtschaftsingenieure und IT-Techniker gelten als Topverdiener, Bauingenieure dagegen als Schlusslicht.
Region: Besonders gute Gehaltsaussichten haben Ingenieure in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Sie verdienen durchschnittlich 70.450 Euro im Jahr. In den neuen Bundesländern fallen die Gehälter dagegen deutlicher geringer aus. Vor allem in Sachsen und Sachsen-Anhalt fällt die Bezahlung mit Löhnen zwischen 48.100 und 51.800 Euro vergleichsweise schlecht aus.
Arbeitgeber: Besonders zwei Faktoren sorgen für deutliche Unterschiede bei der Bezahlung: die Größe des Arbeitgebers und Lohntarife. Wer für ein Unternehmen arbeitet, das besonders gut aufgestellt ist, kann meist mit deutlich höheren Löhnen rechnen. Das gilt auch für Angestellte mit Tarifverträgen. Sie verdienen zwischen 16 und 25 Prozent mehr als andere Arbeitnehmer.
Qualifikation: Nicht nur der Beruf, auch die Berufserfahrung, die Position und der Bildungsweg eines Ingenieurs spielen eine entscheidende Rolle beim Gehalt. Wichtig ist dabei vor allem der akademische Grad, mit dem der Ingenieur in den Beruf einsteigt. Ob du das Studium an einer Universität oder einer Fachhochschule absolviert hast, macht dagegen kaum einen Unterschied.

Als zentraler Faktor gilt dagegen die Berufserfahrung des Ingenieurs. Das wird vor allem deutlich, wenn man sich den Lohn eines durchschnittlichen Fahrzeugtechnikers anschaut:
Alternative Berufe
Jobs im Ingenieurswesen punkten vor allem mit attraktiven Löhnen, setzen aber ein hohes Qualifikationslevel voraus. Das Studium nimmt nicht nur viel Zeit in Anspruch, sondern kostet auch Geld. Auch der Job selbst ist häufig anstrengend. Lange Arbeitswochen, anspruchsvolle Aufgaben und Stress – all das gehört zum Berufsbild dazu.
Glücklicherweise gibt es alternative Jobs, die ein ähnliches Aufgabenfeld abdecken und deutlich einstiegsfreundlicher sind. Hier findest du die wichtigsten:
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