Das Wichtigste auf einen Blick:

Der Ingenieurberuf umfasst unzählige Tätigkeitsfelder und beschäftigt sich hauptsächlich mit der Konstruktion von Maschinen und Anlagen.
Während des Studiums entscheiden sich Ingenieure und Ingenieurinnen für ein Fachgebiet, in dem sie später arbeiten möchten.
Ingenieure und Ingenieurinnen gelten als treibende Kraft auf dem Arbeitsmarkt – ein anspruchsvoller Beruf, der mit attraktiven Gehältern lockt.
Wie hoch der Lohn als Ingenieur*in im Einzelfall ausfällt, hängt von vielen Faktoren wie der Branche, der Region, seiner Qualifikation und Berufserfahrung ab.

Egal ob im Bauwesen, bei der Konstruktion von Maschinen, in der Wirtschaft oder der Forschung: Ingenieure und Ingenieurinnen gelten als treibende Kraft auf dem Arbeitsmarkt. Da ist es kaum verwunderlich, dass der Job nicht nur mit attraktiven Löhnen lockt, sondern auch hohe Anforderungen an die Bewerbenden stellt. Hier erfährst du alles Wissenswerte zu den Themen Ausbildung, Bewerbung und Gehalt.

Bewerbung als Ingenieur*in: Unterlagen

Als Ingenieur*in gelten die gleichen Bewerbungsanforderungen, die auch bei anderen Berufsgruppen eine Rolle spielen. Dazu gehört vor allem die Vollständigkeit deiner Unterlagen. Diese Dokumente sollte deine Bewerbungsmappe enthalten:

Anschreiben
Deckblatt (optional)
Lebenslauf
Anlagen

Beim Aufbau der Abschnitte solltest du dich an diese Reihenfolge halten. Auf was du bei den jeweiligen Bestandteilen achten musst, erfährst du weiter unten im Text. Falls du dich besonders ausführlich informieren möchtest, empfehlen wir dir, einen Blick in unseren Ratgeberbereich zu werfen.

Lebenslauf: Ingenieur*in

Der Lebenslauf gibt Personalbeauftragten die Möglichkeit, die wichtigsten Daten des Bewerbers oder der Bewerberin möglichst schnell zu überblicken. Auf maximal zwei Seiten enthält er Infos zu den folgenden Themen:

persönliche Daten
Berufserfahrung
Ausbildung und Schulbildung
Kenntnisse und Fähigkeiten
Hobbys

In jedem dieser Abschnitte führst du Jobs und andere relevante Tätigkeiten an und ordnest ihnen den passenden Zeitraum zu. Dabei solltest du auf einen antichronologischen Aufbau achten. Das bedeutet, dass du mit der neuesten Karrierestation beginnst und die älteste zuletzt anführst. So kommen Personaler*innen schneller an die Infos, die am meisten über deine aktuelle Qualifikation verraten.

Dein Lebenslauf sollte nur Informationen enthalten, die etwas über deine Eignung für die jeweilige Stelle verraten. Alle unwichtigen Details verbrauchen lediglich Platz und lenken Personaler*innen von relevanten Daten ab.

Ingenieur*in: Bewerbungsanschreiben

Im Anschreiben geht es vor allem darum, etwas über deine Person, deine sozialen Fähigkeiten und dein Interesse an der Stelle zu verraten. Eine reine Wiederholung des Lebenslaufs solltest du dabei grundsätzlich vermeiden. Ergänze die Fakten aus dem Lebenslauf im Anschreiben stattdessen auf sinnvolle Weise und gib den Daten mehr Kontext. Das verleiht deiner Bewerbung einen persönlichen Touch und hinterlässt einen bleibenden Eindruck bei dem oder der Personalverantwortlichen.

Softskills

Ein gelungenes Anschreiben betont die sogenannten Softskills – soziale Fähigkeiten, die am Arbeitsplatz gefragt sind. Welche Softskills du im Anschreiben angeben solltest, verrät dir die Stellenanzeige. Wähle ein oder zwei davon aus, die tatsächlich zu dir passen und belege sie anhand von Beispielen aus deinem Berufsleben.

Für die Bewerbung als Ingenieur*in eignen sich vor allem diese Softskills:

Innovationskraft
Teamfähigkeit
analytisches Denken
Problemlösungsfähigkeiten

Spezialisierung im Anschreiben

Ingenieur arbeitet mit professioneller Software
Wer als Ingenieur*in arbeitet, benötigt vor allem gute EDV- und IT-Kenntnisse.

Bei deiner Bewerbung als Ingenieur*in solltest du unbedingt darauf achten, dein Anschreiben an die Gepflogenheiten des Berufs anzupassen. Spezialisierungen spielen hier eine zentrale Rolle. Daher ist es besonders wichtig, explizit auf deine Qualifikation für die Stelle einzugehen.

Auch deine EDV- und IT-Kenntnisse sind gefragt – häufig wird das Beherrschen bestimmter Software sogar vorausgesetzt. Daher solltest du unbedingt die Programme nennen, mit denen du bereits vertraut bist, und auf deinen jeweiligen Kenntnisstand eingehen. Je mehr Schnittmengen du mit der Stellenbeschreibung hast, desto besser.

Bewerbung als Ingenieur*in: Muster

Nicht allen Bewerbenden fällt es leicht, ein geeignetes Layout für den Lebenslauf zu erstellen. Auf Bewerbungen.de findest du eine große Auswahl von Mustern – egal ob klassisch, seriös oder modern. Wähle ein passendes aus und nutze es als Vorlage für deinen eigenen Lebenslauf.

Das Layout des Anschreibens ist zwar weniger aufwendig – trotzdem kann eine Vorlage dabei helfen, das Beste aus deiner Bewerbung zu holen. Wir haben dir ein Musteranschreiben für diesen Zweck bereitgestellt.

Nutze unsere Vorlage als Beispiel und verfasse deinen eigenen Inhalt, anstatt deine Daten und Informationen einfach zu ergänzen. Personaler*innen erkennen kopierte Anschreiben sofort und deuten sie als Zeichen für mangelndes Interesse an der Stelle. Ein gelungenes Anschreiben ist also immer persönlich und individuell.

Ingenieur*in: Aufgaben und Tätigkeitsfelder

Da der Job des Ingenieurs / der Ingenieurin unzählige Branchen und Tätigkeitsfelder umfasst, lässt sich nur schwer eine generelle Aussage über den Beruf treffen. Stattdessen lohnt es sich, etwas in die Tiefe zu gehen und sich einige Berufe im Detail anzuschauen.

Eine einheitliche Regelung für die Aufgaben des Ingenieursberufs gibt es im Grunde nicht. Vielmehr handelt es sich um viele unterschiedliche Spezialgebiete, die zum Teil Schnittmengen aufweisen. Wer als Ingenieur*in arbeiten will, braucht in der Regel einen Studienabschluss. Während des Studiums lernen Ingenieure und Ingenieurinnen zunächst bestimmte Grundlagen, um sich zu einem späteren Zeitpunkt auf ein Fachgebiet festzulegen. In diesem Bereich arbeiten sie nach dem Abschluss und übernehmen zentrale Aufgaben.

Maschinenbauingenieur*in: Aufgaben

Maschinenbauingenieure und -ingenieurinnen arbeiten meist in hochspezialisierten Jobs. Sie kümmern sich um die Konstruktion, Installation, Entwicklung und Wartung von Maschinen. Um welche Art von Anlagen oder Geräten es sich handelt, hängt dabei vor allem von der Branche ab. Zu den wichtigsten gehören vor allem Mess-, Steuerungs- und Regeltechnik sowie Mechanik und komplexe Systeme.

Vertriebsingenieur*in und Wirtschaftsingenieur*in

Der Job Vertriebsingenieur*in verbindet technisches Fachwissen mit wirtschaftlichen Aspekten. Vertriebsingenieure und Vertriebsingenieurinnen kümmern sich um den Vertrieb von Maschinen und Instrumenten und beraten Kunden und Kundinnen beim Kauf von Industriegütern. Dazu müssen sie sich nicht nur mit den Produkten auskennen, sondern auch ein Talent für Verhandlungen und Akquise mitbringen. Zu ihren Aufgaben gehört außerdem die Entwicklung von Vermarktungsstrategien und großangelegten Projekten.

Auch Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen gelten als Schnittstelle zwischen der Konstruktion und dem Verkauf von Maschinen, Systemen und Anlagen. Sie konzentrieren sich besonders auf die volkswirtschaftlichen und juristischen Aspekte des Jobs und betrachten die Produktion von Industriegütern aus mehreren Blickwinkeln. In der Autoindustrie schätzen sie zum Beispiel ein, ob sich die Investition in die Entwicklung eines Fahrzeugs lohnt.

Entwicklungsingenieur*in

Entwicklungsingenieure und -ingenieurinnen befassen sich vor allem mit der Konzeption von Maschinen. Sie entwerfen oder testen Prototypen oder entwickeln Prüfkonzepte, die später bei der Produktion verwendet werden. Elektronische Anlagen und Industriegüter stehen dabei im Fokus.

Bauingenieur*in

Bauingenieure und Bauingenieurinnen kümmern sich um die Planung und Konzeption von Gebäuden, Straßen, Tunneln, Wasser- und Umweltanlagen. Sie leiten und verwalten Projekte als Bauleiter*innen im Hoch- und Tiefbau oder berechnen die Statik von Gebäuden. Welche Aufgaben sie im Einzelfall übernehmen, hängt von der Branche ab, in der sie arbeiten.

Diese Fähigkeiten brauchst du als Ingenieur*in

Da Ingenieure und Ingenieurinnen viele unterschiedliche Aufgaben übernehmen und in unterschiedlichsten Branchen eingesetzt werden, benötigen sie zum Teil unterschiedliche Talente und Fähigkeiten. Es gibt aber auch Schnittmengen – zum Beispiel die Arbeit mit Maschinen, Systemen und Elektronik. Ein gewisses Talent für diese Bereiche gilt daher ebenso als Voraussetzung für den Job wie hervorragende Mathematik- und EDV-Kenntnisse.

In einigen Bereichen arbeitest du außerdem im Team mit anderen Ingenieuren und Ingenieurinnen, Elektrikern und Elektrikerinnen sowie Konstrukteuren Konstrukteurinnen. Zudem übernimmst du häufig die Betreuung der Kundschaft. Somit sind nicht nur deine analytischen Fähigkeiten, sondern auch deine Teamfähigkeit und dein soziales Geschick gefragt.

Ingenieur*in: Branchen

Als Ingenieur*in besteht die Möglichkeit, in vielen verschiedenen Branchen zu arbeiten. Das hängt vor allem von deiner Spezialisierung ab. Daher ist es wichtig, möglichst früh einen Bereich zu wählen und deine Fähigkeiten entsprechend auszubauen. Diese Branchen gehören zu den wichtigsten:

Industrie
Automobilbranche
Bauwirtschaft und Architektur
Entwicklung und Forschung
Energie- und Umweltwirtschaft
Luft- und Raumfahrt
Maschinenbau
Logistik
Chemie

Ingenieur*in: Ausbildung

Wer als Ingenieur*in arbeiten möchte, benötigt ein abgeschlossenes Studium im technischen Bereich mit einer Studienzeit von mindestens sechs Semestern. Allerdings werden während des Bachelors hauptsächlich Grundlagen vermittelt. Aus diesem Grund setzten viele Absolventen und Absolventinnen das Studium nach dem Bachelor fort, um sich während des Master-Studiums auf ein Tätigkeitsfeld zu spezialisieren.

Obwohl der Beruf des Ingenieurs / der Ingenieurin nicht einheitlich geregelt ist, bleibt das Studium an der Universität oder der Fachhochschule Voraussetzung für den Einstieg. Dabei spielt es keine Rolle, in welchem Bereich du als Ingenieur*in arbeiten möchtest und welche Tätigkeiten du übernimmst.

Schulische Voraussetzungen für das Studium

Für ein Studium im Bereich Ingenieurswesen benötigst du in der Regel das Abitur – zumindest, wenn du dich an einer Universität einschreiben möchtest. Falls du dich an einer Fachhochschule bewirbst, reicht dagegen das Fachabitur aus.

Allerdings gibt es auch die Möglichkeit, sich ohne höheren Schulabschluss für ein Ingenieursstudium einzuschreiben. Viele Hochschulen erkennen eine technische Berufsausbildung als Zugangsberechtigung an – zum Beispiel eine abgeschlossene Ausbildung als Mechatroniker*in. In diesem Fall gelten außerdem die folgenden Voraussetzungen:

eine Ausbildungsdauer von mindestens zwei Jahren
ein erfolgreicher Abschluss
berufliche Praxis von mindestens drei Jahren

Auch bestimmte Weiterbildungen kommen häufig als Zugangsberechtigung infrage, zum Beispiel ein Abschluss als Techniker*in oder der Meistertitel.

Zusätzliche Anforderungen

In bestimmten Fällen musst du außerdem zusätzliche Anforderungen erfüllen, um ein Studium zu beginnen. Einige Universitäten und Studiengänge setzen zum Beispiel ein sogenanntes Vorpraktikum von sechs, acht oder zwölf Wochen voraus.

Auch ein Numerus Clausus gehört mitunter zu diesen Bedingungen. Wie hoch oder niedrig er ausfällt, unterscheidet sich von Fall zu Fall – besonders hoch sind die Anforderungen in der Regel aber nicht.

Wichtiger sind dagegen sehr gute Leistungen in den Fächern Mathematik-, Physik- und Chemie, denn sie gelten als Grundvoraussetzung für den erfolgreichen Studieneinstieg.

Zwei Ingenieure arbeiten an einer Solaranlage
Jobs im Bereich alternative Energietechnik gelten als besonders aussichtsreich.

Ingenieur*in: Gehalt

Der Beruf des Ingenieurs / der Ingenieurin ist vor allem deshalb beliebt, da er besonders attraktive Verdienstmöglichkeiten bietet. Ingenieure und Ingenieurinnen verdienen durchschnittlich ungefähr 60.000 Euro im Jahr.

Monatlich beträgt das Gehalt als Ingenieur*in rund 5.000 Euro brutto. In den einzelnen Branchen und Tätigkeitsfeldern gibt es allerdings zum Teil deutliche Lohnunterschiede. Hier lohnt es sich, ins Detail zu gehen und einen Blick auf die jeweilige Berufsgruppe und Faktoren wie die Berufserfahrung und die Region des Arbeitgebers zu werfen.

Berufe: Vor allem Elektrotechniker*innen, Wirtschaftsingenieure und -ingenieurinnen sowie IT-Techniker*innen gelten als Topverdiener*innen, Bauingenieure und -ingenieurinnen dagegen als Schlusslicht.

Region: Besonders gute Gehaltsaussichten haben Ingenieure und Ingenieurinnen in Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. In den neuen Bundesländern fallen die Gehälter dagegen deutlicher geringer aus. Unter anderem in Sachsen und Sachsen-Anhalt fällt die Bezahlung vergleichsweise schlecht aus.

Arbeitgeber: Besonders zwei Faktoren sorgen für deutliche Unterschiede bei der Bezahlung: die Größe des Arbeitgebers und Lohntarife. Wer für ein Unternehmen arbeitet, das besonders gut aufgestellt ist, kann meist mit deutlich höheren Löhnen rechnen. Das gilt auch für Angestellte mit Tarifverträgen.

Qualifikation: Nicht nur der Beruf, auch die Berufserfahrung, die Position und der Bildungsweg spielen eine entscheidende Rolle beim Gehalt als Ingenieur*in. Wichtig ist dabei vor allem der akademische Grad, mit dem ein*e Ingenieur*in in den Beruf einsteigt. Ob du das Studium an einer Universität oder einer Fachhochschule absolviert hast, macht dagegen kaum einen Unterschied.

Ingenieru mit Berufserfahrung kontrolliert Projekt
Ingenieure mit Berufserfahrung verdienen besonders attraktive Gehälter.

Als zentraler Faktor gilt dagegen die Berufserfahrung als Ingenieur*in. Das wird vor allem deutlich, wenn man sich den durchschnittlichen Lohn eines Fahrzeugtechnikers oder einer Fahrzeugtechnikerin anschaut: Das Einstiegsgehalt liegt bei etwa 53.000 Euro brutto im Jahr. Innerhalb weniger Jahre steigt der Verdienst auf rund 60.000 Euro. Nach zehn Jahren sind mehr als 90.000 Euro möglich.

Alternative Berufe

Jobs im Ingenieurswesen punkten vor allem mit attraktiven Löhnen, setzen aber ein hohes Qualifikationslevel voraus. Das Studium nimmt nicht nur viel Zeit in Anspruch, sondern kostet auch Geld. Auch der Job selbst ist häufig anstrengend. Lange Arbeitswochen, anspruchsvolle Aufgaben und Stress – all das gehört zum Berufsbild dazu.

Glücklicherweise gibt es alternative Jobs, die ein ähnliches Aufgabenfeld abdecken und deutlich einstiegsfreundlicher sind. Hier findest du die wichtigsten:

Mechatroniker*in
Elektriker*in
Architekt*in
Feinwerkmechaniker*in
Chemielaborant*in

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