Das Wichtigste auf einen Blick:
Mechatroniker*innen verbinden mechanische und elektronische Bausteine zu einem komplexen System. Aus diesem Grund müssen sie sowohl Handgeschick als auch logisches Denken mitbringen. Welche Fähigkeiten du als Mechatroniker*in brauchst, wie dein Arbeitsalltag aussieht und welche Voraussetzungen du für die Ausbildung erfüllen musst, erfährst du hier.
- Bewerbungsunterlagen
- Bewerbungsvorlagen als Mechatroniker*in
- Aufgaben eines Mechatronikers / einer Mechatronikerin
- Mechatroniker*in: Fähigkeiten, die du besitzen solltest
- Berufsalltag als Mechatroniker*in
- Branchen
- Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin
- Gehalt als Mechatroniker*in
- Weiterbildungen
- Ähnliche Berufe
Bewerbungsunterlagen
Wenn du dich als Mechatroniker*in bewerben möchtest, musst du dies in der Regel über den klassischen Weg machen und eine Bewerbung schreiben. Wir geben dir einen kurzen Überblick, welche Unterlagen du brauchst und worauf du bei deiner Bewerbung als Mechatroniker*in achten musst.
In der Regel sollte deine Bewerbung folgende Dokumente enthalten:
Bewerbungsschreiben als Mechatroniker*in
Das Anschreiben stellt für die meisten Bewerber*innen eine große Hürde dar und es sollte mehr bieten als eine Nacherzählung des Lebenslaufs. Denn hier hast du die Chance, dich persönlich vorzustellen, deine Motivation für den Beruf hervorzuheben und deine Kenntnisse mit Beispielen zu belegen. Behaupte nicht einfach, dass du analytisch denken kannst, sondern zeige Anhand von einem Beispiel, wie du Arbeitsprozesse optimieren konntest. Je spezifischer, umso besser.
Lebenslauf Mechatroniker*in
Der Lebenslauf enthält nicht nur deine persönlichen Daten, sondern auch deinen beruflichen und schulischen Werdegang. Auch Kenntnisse und Fähigkeiten sowie Hobbys solltest du auflisten – diese unterstreichen am besten deine Qualifikation für den Beruf als Mechatroniker*in. Vielleicht beschäftigst du dich in deiner Freizeit mit Elektrotechnik und baust kleine Roboter. Solche aktiven Hobbys machen immer einen guten Eindruck im Lebenslauf.
Du solltest deine Daten im Lebenslauf immer antichronologisch auflisten. Beginne also mit deiner aktuellsten beruflichen Station. Solltest du noch keine Berufserfahrung vorweisen können, beginnst du einfach mit deinem höchsten Bildungsabschluss.
Bewerbungsvorlagen als Mechatroniker*in
Damit dir die Erstellung deiner Bewerbung als Mechatroniker*in etwas leichter fällt, haben wir für dich verschiedene Vorlagen für deinen Lebenslauf zusammengestellt. Ein seriöses und schlichtes Design ist für diesen Beruf besonders geeignet. Achte jedoch darauf, die Platzhalter mit deinen eigenen Daten auszufüllen.
Du solltest auch dein Anschreiben immer selbst verfassen und es auf die spezifische Stelle zuschneiden. Dennoch schadet es nicht, bei der Orientierung ein Muster zu nutzen – insbesondere dann, wenn du Schwierigkeiten hast, die passenden Formulierungen zu finden.
Wir haben für dich eine Vorlage für ein Bewerbungsanschreiben als Mechatroniker*in bereitgestellt. Bedenke jedoch, dass du es auf keinen Fall einfach kopieren solltest – Personaler*innen kennen die herkömmlichen Formulierungen und werden dich mit einer lieblos erstellten Bewerbung eher nicht zu einem Vorstellungsgespräch einladen. Nutze das Muster als Beispiel, um dein eigenes Anschreiben zu formulieren und deine eigenen Argumente zu betonen.
Aufgaben eines Mechatronikers / einer Mechatronikerin
Als Mechatroniker*in beschäftigst du dich mit komplexen Maschinen und Anlagen, die aus mechanischen und elektronischen Bausteinen bestehen. Im Grunde bedeutet das, dass ein mechanisches System mit Hilfe von Computersoftware gesteuert wird. Solche Geräte lassen sich in jedem Haushalt finden, zum Beispiel in einer programmierbaren Waschmaschine, aber auch in der Industrie in Form von großen Anlagen und Produktionslaufbändern.
Mechatroniker*innen entwickeln, bauen und warten diese Maschinen. Dafür müssen sie komplexe Systeme nicht nur verstehen, sondern diese auch aufbauen und vernetzen können. Als Mechatroniker*in nimmst du solche Anlagen in Betrieb und testest mit verschiedenen Messgeräten, ob alles wie gewünscht funktioniert. Läuft mal etwas nicht wie geplant, gehören natürlich auch die Fehleranalyse und die Reparatur zum Arbeitsalltag. Eine regelmäßige Wartung zählt außerdem zu den regelmäßigen Aufgaben des Mechatronikers und der Mechatronikerin.
Da Mechatroniker*innen die Anlagen und Maschinen häufig nicht selbst bedienen, gehört auch die Unterweisung über die richtige Bedienung des Systems zu ihren Aufgaben.
Hier findest du einen Überblick über anfallende Aufgaben:
Mechatroniker*in: Fähigkeiten, die du besitzen solltest
Der Beruf des Mechatronikers und der Mechatronikerin ist sehr vielfältig und aus diesem Grund musst du auch verschiedene Fähigkeiten vorweisen können.
Berufsalltag als Mechatroniker*in
Als Mechatroniker*in arbeitest du häufig im Schichtdienst. Übliche Arbeitszeiten, etwa von 7 bis 16 Uhr, sind zwar auch für Mechatroniker*innen denkbar, aber nicht die Regel. Stattdessen sind je nach Betrieb Spät- und Nachtschichten keine Seltenheit. Auch Wochenendarbeit und Bereitschaftsdienst sind nicht ungewöhnlich in diesem Job.
Mechatroniker*innen arbeiten häufig in Werkstätten oder Werkhallen oder vor Ort bei Kunden und Kundinnen. Sie müssen Schutzkleidung tragen, um sicher mit Maschinen arbeiten zu können. Dazu zählen ein Helm, Handschuhe, eine Schutzbrille, der Gehörschutz und Sicherheitsschuhe. Mechatroniker*innen arbeiten zwar mit Software, ein Bürojob ist es jedoch nicht – du bist viel auf den Beinen, musst Handgeschick beweisen und auch schwer heben.
Branchen
Mechatroniker*innen werden in den verschiedensten Branchen gebraucht, denn sie sind überall da zu finden, wo es Maschinenbau und Automatisierungstechniken gibt. Auch im Fahrzeug-, Luft- und Raumfahrtfahrzeugbau sowie in der Medizintechnik werden sie gebraucht. Ein typischer Arbeitgeber für Mechatroniker*innen ist etwa die Deutsche Bahn, aber auch bei der Bundeswehr werden ihre Kenntnisse benötigt.
Mechatroniker*innen arbeiten in der Herstellung von
Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin
Die Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin ist mit 3,5 Jahren ein bisschen länger als andere Ausbildungsberufe. Sie findet jedoch ebenfalls dual in einem Ausbildungsbetrieb und in einer Berufsschule statt.
Ablauf
Im ersten Ausbildungsjahr lernen angehende Mechatroniker*innen in ihrem Betrieb, wie sie Arbeitsabläufe planen und kontrollieren sowie analysieren. Auch die Arbeit mit verschiedenen Materialien, die sie bearbeiten und umformen müssen, lernen sie im Betrieb. In der Berufsschule werden ihnen die Funktionszusammenhänge von mechatronischen Systemen vermittelt sowie die Grundlagen zu elektrischen Komponenten und verschiedenen Datenverarbeitungssystemen.
Im zweiten Ausbildungsjahr erlernen Mechatroniker*innen im Betrieb die Installation und Programmierung von Hard- und Softwarekomponenten sowie den Umgang mit komplexeren mechatronischen Systemen. Auch das Montieren und Sichern gehört zu den Lerninhalten. In der Berufsschule ist hingegen das Designen und Umsetzen von mechatronischen Systemen Thema. Zum Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet der erste Teil der Abschlussprüfung statt.
Die letzten 1,5 Jahren der Ausbildung behandeln vor allem das Qualitätsmanagement sowie die Pflege der Maschinen. In der Berufsschule lernen die jungen Mechatroniker*innen mehr über die Fehlersuche, die Instandsetzung und Wartung von komplexen mechatronischen Systemen. Auch die richtige Übergabe an Kunden und Kundinnen ist ein Schwerpunkt. Es folgt der zweite und letzte Teil der Abschlussprüfung.
Je nach Ausbildung können noch verschiedene Bereiche hinzukommen. So gibt es zum Beispiel eine eigene Ausbildung für Kfz-Mechatroniker*innen und Mechatroniker*innen für Kältetechnik.
Schulische Voraussetzungen
Rechtlich gesehen musst du keine bestimmten Voraussetzungen erfüllen, um die Ausbildung als Mechatroniker*in beginnen zu dürfen. In der Praxis werden laut Arbeitsagentur jedoch überwiegend Azubis mit einem mittleren Bildungsabschluss oder Hochschulreife eingestellt.
Für die Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin sind außerdem Kenntnisse und Fähigkeiten in den folgenden Fächern hilfreich:
Ausbildungsvergütung
Während deiner Ausbildung zum Mechatroniker oder zur Mechatronikerin bekommst du von deinem Ausbildungsbetrieb eine Ausbildungsvergütung bezahlt. Sollte ein Tarifvertrag bestehen, wirst du als Azubi auch nach diesem bezahlt. Seit Beginn 2020 gibt es außerdem eine Mindestausbildungsvergütung, die nicht unterschritten werden darf.
Dennoch unterscheidet sich die Ausbildungsvergütung innerhalb der Branche, der einzelnen Betriebe und der Bundesländer. Deutlich wird vor allem ein Unterschied zwischen Azubis im Handwerk und der Industrie. Die Agentur für Arbeit gibt Beispiele für Mechatroniker*innen in Ausbildung:
Ausbildungsvergütung im Handwerk | Ausbildungsvergütung in der Industrie | |
Erstes Ausbildungsjahr | 800–1.000 € | 1.066–1.198 € |
Zweites Ausbildungsjahr | 850–1.050 € | 1.119–1.232 € |
Drittes Ausbildungsjahr | 900–1.150 € | 1.197–1.326 € |
Viertes Ausbildungsjahr | 950–1.250 € | 1.279–1.397 € |
Gehalt als Mechatroniker*in
Die Bundesagentur für Arbeit gibt für den Beruf Mechatroniker*in einen Median von rund 3.550 Euro brutto pro Monat an. Berufseinsteiger*innen unter 25 Jahren verdienen bereits um die 3.000 Euro. Du kannst also in der Regel schon mit einem relativ hohen Einstiegsgehalt rechnen. Bei mehr Berufserfahrung und einem höheren Alter steigt das Gehalt auf über 3.500 Euro. Allerdings gibt es zwischen den Bundesländern deutliche Differenzen.
Bei Mechatronikern und Mechatronikerinnen lässt sich noch immer ein deutlicher Gehaltsunterschied beobachten. Mechatronikerinnen verdienen im Durchschnitt 400 bis 750 Euro weniger als ihre männlichen Kollegen.
Weiterbildungen
Als Mechatroniker*in hast du zahlreiche Möglichkeiten, dich weiterzubilden und deine Qualifikation auszuweiten. So kannst du zum Beispiel deinen Meister machen und somit Industriemeister*in in Mechatronik oder Elektrotechnik werden. Eine kaufmännische Weiterbildung als technische*r Fachwirt*in und die Qualifikation zum Ausbilder bzw. zur Ausbilderin stehen dir ebenfalls offen.
Neben zahlreichen Weiterbildungen hast du auch die Möglichkeit, dich mit einem Studiengang für eine bessere Position zu qualifizieren. So kannst du Mechatronik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Wirtschaftsingenieurswesen oder Automatisierungstechnik studieren.
Ähnliche Berufe
Sollte das Berufsbild von Mechatronikern und Mechatronikerinnen nicht ganz zu deinen Vorstellungen passen, gibt es noch einige ähnliche Berufe, die vielleicht eine Alternative darstellen. So kannst du zum Beispiel Elektroniker*in, Industrieelektroniker*in oder Industriemechaniker*in werden. Hier gibt es verschiedene Fachrichtungen wie Energie- und Gebäudetechnik, Antriebstechnik oder Hochvolttechnik. Wie bereits erwähnt gibt es auch Ausbildungen in bestimmten Fachrichtungen innerhalb der Mechatronik – zum Beispiel Kraftfahrzeugmechatroniker*in. Auch der Beruf als Roboterprogrammierer*in kann eine spannende Alternative sein.
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