Das Wichtigste auf einen Blick:

Zu den Aufgaben als Redakteur*in gehört unter anderem die Recherche von Themen und Informationen sowie das Schreiben und Redigieren von Texten.
Als Allroundtalente werden Redakteure und Redakteurinnen in verschiedenen Branchen eingesetzt – je nach Spezialisierung können sie zum Beispiel auch Videoinhalte erstellen.
Um Redakteur*in zu werden, kannst du zwischen verschiedenen Ausbildungsmöglichkeiten wählen. Meist absolvieren Berufsanwärter*innen ein Studium und ein Volontariat.
Mit entsprechender Erfahrung, umfassenden Kenntnissen und Fähigkeiten kannst du Chefredakteur*in werden.

Als Redakteur oder Redakteurin verfasst, redigierst und produzierst du zielgruppenspezifische Beträge für das Fernsehen, das Radio, Printprodukte und das Internet. Du leistest somit eine fundamentale und wichtige Arbeit in Medienunternehmen. In diesem Ratgeber erfährst du unter anderem, wie du Redakteur*in werden kannst und welche Unterlagen du für deine Bewerbung benötigst.

Bewerbung: Redakteur*in

Wenn du als Redakteur*in angestellt werden möchtest, musst du dich natürlich zunächst bewerben. Für deine Bewerbung benötigst du eine Bewerbungsmappe, in der sich folgende Unterlagen befinden:

Anschreiben
Deckblatt (optional)
Lebenslauf
Anlagen

Lebenslauf

Der Lebenslauf wird in der Regel tabellarisch aufgebaut, damit schnell ersichtlich ist, welche Stationen du auf deinem Bildungs- und Berufsweg bereits absolviert hast. Die Auflistung erfolgt meist antichronologisch. Das bedeutet, dass du ganz oben die Position angibst, in welcher du zuletzt tätig warst. Neben deiner beruflichen und schulischen Erfahrung gibt deine Vita außerdem Aufschluss über deine besonderen Kenntnisse und Fähigkeiten.

Du kannst auch berufsrelevante Hobbys anführen, zum Beispiel Fotografie oder kreatives Schreiben. Vielleicht hast du ja einen eigenen Blog oder einen Youtube-Kanal, für den du Videos drehst und schneidest. Wenn du dies in deiner Bewerbung angibst, steigerst du womöglich das Interesse deines potenziellen Arbeitgebers beziehungsweise des oder der Personalverantwortlichen. Schließlich ist es heutzutage wichtig, dass ein*e Redakteur*in Übung im Umgang mit digitalen Medien hat.

Anlagen deiner Bewerbung

Neben klassischen Anlagen wie Zeugnisse und Zertifikate, die einige deiner genannten Qualifikationen belegen, sind bei der Bewerbung als Redakteur*in häufig Arbeitsproben erwünscht. Wird dies in der Stellenanzeige ausdrücklich erwähnt, solltest du diesem Wunsch auf jeden Fall nachkommen.

Lege zum Beispiel bis zu drei Texte bei, die du geschrieben hast und für besonders gelungen hältst. Wenn du für ein Online-Magazin tätig warst, hast du bei einer digitalen Bewerbung die Möglichkeit, zu den entsprechenden Seiten zu verlinken. Selbst produzierte Videos kannst du ebenfalls verlinken oder als Datei anhängen – sofern diese nicht zu groß ist. Wenn du deine Bewerbung postalisch versendest, kannst du eine CD beilegen.

Bewerbungsschreiben

In deinem Anschreiben machst du deine Motivation und deine Persönlichkeit greifbar. Auf diese Weise versuchst du, deinem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von dir zu vermitteln. Unnötige und ausschweifende Informationen solltest du dabei vermeiden. Natürlich möchtest du deinen Schreibstil präsentieren. Aber dies solltest du prägnant tun, sodass dein Bewerbungsanschreiben möglichst auf einer Seite Platz findet. Wenn dieses allein schon mehr als zwei Seiten umfasst, werden Personaler*innen vom Umfang deiner Bewerbung wahrscheinlich nicht sehr angetan sein.

Grundsätzlich ist bei jeder Bewerbung wichtig, dass Rechtschreibung und Grammatik korrekt sind. Da du dich in diesem Fall um einen Job bewirbst, in dem eine deiner Hauptaufgaben das Schreiben ist, solltest du ganz besonders auf eine korrekte schriftliche Ausdruckweise achten.

Bewerbungsmuster

Auch Redakteuren und Redakteurinnen fällt es nicht unbedingt leicht, ein Bewerbungsanschreiben zu verfassen. Deshalb stellen wir dir ein Musteranschreiben als Redakteur*in zu Verfügung, an dem du dich orientieren kannst. Natürlich solltest du diese Bewerbungsvorlage nicht einfach übernehmen, sondern dein Bewerbungsschreiben in eigenen Worten verfassen.

Sowohl bei deinem Anschreiben als auch beim Lebenslauflayout kannst du gerne kreativ werden – je nachdem, bei welchem Unternehmen du dich bewirbst. Beispielsweise könntest du die Hauptfarbe des Firmenlogos in deinem Design aufgreifen. Das fällt der Person, die deine Bewerbung sichtet, möglicherweise positiv auf. Grelle Farbtöne solltest du meiden.

Als Inspiration stellen wir dir verschiedene Muster zur Verfügung. Unter unseren Vorlagen findest du sicherlich eine, die dir gefällt.

Redakteur*in: Aufgaben

Redakteure und Redakteurinnen verfassen und redigieren Texte, die in verschiedenen Medien veröffentlicht werden. Dafür recherchieren sie überwiegend vom Büro aus, nehmen aber unter anderem auch an Pressekonferenzen teil oder führen Gespräche mit Politikern und Politikerinnen, Unternehmern und Unternehmerinnen oder Bürgern und Bürgerinnen. Aus zahlreichen Informationen filtern Redakteure und Redakteurinnen jene heraus, die für ihr Zielpublikum interessant sind, und verpacken sie in einem entsprechenden Beitrag.

Eine Redakteurin sitzt im Büro am Schreibtisch und schaut auf ihre Kamera
Ein*e Redakteur*in macht selbst Fotos oder gibt diese in Auftrag.

In diesem Zusammenhang sind Redakteure und Redakteurinnen zum Teil auch für die Beschaffung von Bildmaterial verantwortlich. Sie machen Fotos, erstellen Grafiken und Skizzen oder geben derartige Aufgaben an die Grafikabteilung des Unternehmens weiter. Besonders in Verlagshäusern und Agenturen gibt es häufig eine separate Foto- oder Bildredaktion, die sich um die Akquise von Bildmaterial kümmern.

In den meisten Zeitschriften- und Zeitungsverlagen arbeiten Redakteure und Redakteurinnen in sogenannten Ressorts. Ein Ressort ist ein Teilbereich beziehungsweise eine Abteilung innerhalb der Redaktion, in der ein bestimmtes Themengebiet bearbeitet wird. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Politik, Kultur, Sport und Wirtschaft.

Um zahlenbasierte Inhalte wie Wetterberichte oder Sportergebnislisten zu erstellen, werden in einigen Redaktionen mittlerweile Textroboter eingesetzt.

Als Redakteur*in schreibst du nicht nur selbst Artikel, sondern prüfst auch die Texte von anderen Redakteuren und Redakteurinnen oder Autoren und Autorinnen auf ihre inhaltliche und formale Richtigkeit. Du besserst Grammatik- und Rechtschreibfehler aus, nimmst Kürzungen und Erweiterungen vor und passt sie dem geforderten Format an. Häufig übernimmst du als Redakteur*in auch den Einbau der Texte und bearbeitest das Seitenlayout mithilfe einer entsprechenden Software.

Natürlich ergeben sich bei den Aufgaben Unterschiede – je nachdem, in welcher Branche du tätig bist. So kann es sich bei den Texten, die du schreibst oder korrigierst, beispielsweise um Nachrichten oder fachliche Sachtexte handeln. Es ist auch möglich, dass du Fernseh- oder Radiobeiträge verfasst und produzierst oder Audio- und Videodateien für Podcasts erstellst. Im Fernsehbereich führen Redakteure und Redakteurinnen zudem Castings durch.

Als Redakteur*in arbeitest du zunehmend crossmedial, also mit verschiedenen Medien. Wenn du bei einem Zeitungsverlag tätig bist, veröffentlichst du deinen Artikel beispielsweise nicht nur in der Tageszeitung, sondern auch online auf der Verlagswebsite sowie auf Facebook, Twitter oder Instagram. Hierbei ist zu berücksichtigen, dass die Leserschaft je nach Medium unterschiedliche Ansprüche an die Text- und Bildgestaltung hat. Die Beiträge müssen dementsprechend angepasst werden.

Online-Redakteur*in

Als Online-Redakteur*in bist du für Beiträge verantwortlich, die über Onlinedienste verbreitet werden. Du bereitest Informationen mediengerecht auf und produzierst beispielsweise Audio- und Videobeiträge. Außerdem aktualisierst du veraltete Informationen oder löschst diese. Wenn du für ein Online-Nachrichtenportal tätig bist, musst du oft schnell auf eine geänderte Nachrichtenlage oder besondere Vorkommnisse reagieren und darüber berichten. Auch die Betreuung von Diskussionsforen oder Blogs sowie das Auswerten und Beantworten von E-Mails sind Tätigkeiten, die ein*e Online-Redakteur*in übernimmt.

Ein wichtiger Teil deiner Arbeit kann auch das Web-Controlling sein. Das bedeutet, dass du unter anderem die Nutzerzahlen und die Nutzungsdauer prüfst, also die Anzahl der Internetnutzer*innen, die eine Website besucht haben, und die Zeit, die sie auf einer Seite verbracht haben. Anhand dieser Zahlen kannst du beurteilen, ob die Seite erfolgreich ist. Es lassen sich gegebenenfalls Rückschlüsse auf die Qualität des Contents ziehen.

Ein weiteres Aufgabenfeld ist die Suchmaschinenoptimierung – auch Search Engine Optimization oder kurz SEO genannt. Hierbei werden Maßnahmen durchgeführt, welche die Sichtbarkeit einer Webseite in Suchmaschinen erhöhen sollen. Ziel ist, dass die Beiträge von Suchenden schnell gefunden werden. Redakteure und Redakteurinnen tragen ihren Teil dazu bei, indem sie unter anderem bestimmte Schlüsselwörter in ihren Texten verwenden und sinnvolle Links setzen.

Social-Media-Redakteur*in

Ein*e Online-Redakteur*in, der oder die auf soziale Medien spezialisiert ist, wird als Social-Media-Redakteur*in bezeichnet. Als solche*r betreust du die Social-Media-Kanäle von Unternehmen oder Organisationen und entwickelst Social-Media-Strategien, mit denen sich gesetzte Ziele erreichen lassen.

Du teilst Nachrichten und Informationen in passenden Formaten auf Social-Media-Plattformen und kommunizierst mit den Nutzern und Nutzerinnen. Zum Beispiel beantwortest du Kommentare unter den Beiträgen, stellst Fragen, die User*innen beantworten können, oder forderst sie dazu auf, Fotos zu bestimmten Themen oder Ereignissen unter einem Beitrag zu teilen.

Indem du mit den Followern interagierst, kannst du Diskussionen anregen und dafür sorgen, dass weitere Nutzer*innen auf die Seite beziehungsweise auf das Unternehmen aufmerksam werden.

Technische*r Redakteur*in

Wenn du als Technische*r Redakteur*in tätig bist, verfasst du technische Beschreibungen wie Bedienungs-, Montage- und Reparaturanleitungen sowie Handbücher, Systembeschreibungen, Schutz- und Sicherheitsvorschiften. Technisches Fachwissen ist hierfür eine Grundvoraussetzung. Auch gute Fremdsprachenkenntnisse werden häufig vorausgesetzt, da du Texte mitunter in verschiedene Sprachen übersetzen musst.

Du besprichst die Aufträge mit den Kunden und Kundinnen. Die Beschreibung gestaltest du so, dass sie für die gewählte Zielgruppe verständlich ist. Dafür musst du komplexe Sachverhalte gut erklären können und Vorgänge zum Beispiel mithilfe von Grafiken, Fotos oder Tabellen veranschaulichen.

In der Regel sind feste Abgabe- beziehungsweise Liefertermine einzuhalten, an denen sich ein*e Technische*r Redakteur*in bei der Arbeitsplanung orientiert. Außerdem müssen gewisse rechtliche Normen beachtet und eingehalten werden.

Berufsalltag

Das Berufsbild Redakteur*in ist äußerst vielseitig. Abhängig davon, in welchen Tätigkeitsfeldern du eingesetzt wirst, beinhaltet dein beruflicher Alltag verschiedene Termine, Telefonate, Recherchetätigkeiten und Korrekturen.

Bist du als Redakteur*in für eine Nachrichtenagentur oder eine Zeitung tätig, musst du häufig schnell auf aktuelle Geschehnisse reagieren, über die es sich zu berichten lohnt – gegebenenfalls auch nach Dienstschluss. Zudem sind Nachtschichten, Wochenenddienste und die Arbeit an Feiertagen möglich, denn beispielsweise bei Radiosendern wird rund um die Uhr berichtet und die Tageszeitung, die am Montag erscheint, wird bereits sonntags gestaltet und gedruckt.

Branchen, in denen Redakteure und Redakteurinnen eingesetzt werden

Ein*e Redakteur*in findet in verschiedenen Branchen wie dem Verlagswesen, der Werbe- oder Filmbranche Beschäftigung.

Redakteure und Redakteurinnen arbeiten unter anderem

  • bei Verlagen (von Büchern, Zeitungen, Zeitschriften oder Online-Publikationen),
  • bei Fernseh- und Radiosendern,
  • in der Filmwirtschaft,
  • bei Nachrichtenagenturen,
  • bei PR- und Werbeagenturen,
  • bei Softwareanbietern,
  • bei Datenbankanbietern und
  • bei Anbietern von digitalen Medien und Inhalten.

Als Technische*r Redakteur*in wirst du beispielsweise in der Werkzeug- und Maschinenbaubranche, in Unternehmen der Informations- und Telekommunikationstechnik sowie in Verlagen beschäftigt. Auch in der Hard- und Softwareberatung kannst du tätig werden.

Fähigkeiten und Eigenschaften als Redakteur*in

Als Redakteur*in musst du nicht nur über ausgeprägtes Fachwissen verfügen, sprachliche Sicherheit an den Tag legen und eine Leidenschaft für das Schreiben haben. Wichtig sind auch:

Kritikfähigkeit
Kreativität
Sorgfalt
Neugier
Kontaktbereitschaft
Kommunikationsfähigkeit
Flexibilität
gute Allgemeinbildung
Einsatzbereitschaft
Planungs- und Organisationsfähigkeit
Selbstständige Arbeitsweise
Stressresistenz

Gesundheitliche Einschränkungen wie Sprachstörungen, Taubheit, eine eingeschränkte Funktionstüchtigkeit der Arme und Hände oder eine Sehschwäche können zu Problemen im Job führen, zum Beispiel in Interviewsituationen oder bei der Themenrecherche. Immer häufiger können derartige Einschränkungen aber unter anderem durch technische Hilfsmittel kompensiert werden.

Ob eine körperliche Nichteignung vorliegt, muss im Einzelfall durch eine ärztliche Untersuchung festgestellt werden.

Redakteur*in: Ausbildung

Viele junge Ausbildungssuchende möchten gerne etwas „mit Medien“ machen. Als Redakteur*in haben sie die Chance dazu. Die Ausbildung verläuft jedoch nicht so, wie es bei anderen Berufen üblich ist. Anstelle eines festen Ausbildungsweges gibt es verschiedene Möglichkeiten, zwischen denen Interessierte wählen können.

Um Redakteur*in zu werden, kannst du eine Aus- oder Weiterbildung bei verschiedenen Bildungsträgern machen. Du kannst eine Journalistenschule besuchen oder ein Studium an einer Universität oder einer Hochschule absolvieren. Auch ein Fernstudium ist möglich. Die Zugangsvoraussetzungen können unterschiedlich sein, ebenso wie die Ausbildungsdauer, die unter anderem davon abhängig ist, ob du die Ausbildung in Voll- oder in Teilzeit absolvieren möchtest.

Anders als beispielsweise Arzt und Ärztin, Altenpfleger*in, Notar*in oder Architekt*in ist Redakteur*in keine geschützte Berufsbezeichnung. Es handelt sich aber um ein Berufsbild, das bestimmte Qualifikationen erfordert.

Die Aus- oder Weiterbildung erfolgt überwiegend theoretisch, also in schulischer Form. Praktische Erfahrungen sammelst du in mehreren Praxisphasen beziehungsweise während Praktika in Medienbetrieben.

Du erlangst unter anderem Kenntnisse in folgenden Bereichen:

Journalismus und Öffentlichkeitsarbeit
Stilistik, Grammatik und Rechtschreibung
Medienrecht
publizistische Grundsätze
Umgang mit Suchmaschinen und Content-Management-Systemen
Bildbearbeitung

Was ist eine Journalistenschule?

Eine Journalistenschule ist eine Ausbildungsstätte für Journalisten und Journalistinnen. Träger sind häufig Verlage und Rundfunk-Unternehmen, die auf diese Weise den Nachwuchs in der Redaktion sicherstellen. Absolvierende der Journalistenschule können in der Regel direkt in den Beruf als Redakteur*in einsteigen.

Um eine Ausbildung an einer Journalistenschule absolvieren zu können, musst du in der Regel ein (Fach-)Abitur vorweisen können. Gegebenenfalls wird auch ein abgeschlossenes Studium vorausgesetzt – der Studiengang ist hierbei irrelevant. Um aufgenommen zu werden, müssen Anwärter*innen zudem verschiedene Tests bestehen.

Da an einigen Einrichtungen Gebühren fällig werden, während an anderen Schulen Beihilfe gezahlt wird, solltest du dich vorab gut informieren.

Redakteur*in: Studium

Häufig führt der Weg in eine Redaktion zunächst über ein Studium im Bereich Kommunikations- und Medienwissenschaften, Publizistik, Journalismus oder Germanistik. Aber auch, wenn du einen eher medienfremden Fachbereich wie Wirtschaft oder Naturwissenschaften studiert hast, kannst du Redakteur*in werden. In diesem Fall bringst du spezielles Wissen mit, dass du in deine Arbeit einfließen lassen kannst. Dies ist unter anderem in Fach- und Sachbuchverlagen oder in Fachzeitschriftenverlagen gefragt.

Schon während deiner Studienzeit kannst du im Rahmen von Praktika oder durch freie Mitarbeit in Redaktionen Erfahrungen sammeln. Dadurch schaffen sich Studierende eine gute Grundlage, wenn sie anschließend in diesem Bereich arbeiten oder ein Volontariat absolvieren möchten.

Ein erfolgreich abgeschlossenes Studium – egal welcher Fachrichtung – ist ein Nachweis dafür, dass du selbstständig arbeiten kannst. Schließlich lernst du während eines Studiums, dich mit Themen auseinanderzusetzen, in die du dich zunächst einarbeiten musst. Du recherchierst, erarbeitest Ergebnisse und wertest diese aus, um sie den Professoren und Professorinnen sowie Kommilitonen und Kommilitoninnen zu präsentieren. Hierbei handelt es sich um Fähigkeiten, die ein*e Redakteur*in benötigt.

Volontariat

Nach dem Studium absolvieren angehende Redakteure und Redakteurinnen in der Regel ein Volontariat. Häufig sind sie einige Zeit als freie Mitarbeitende tätig, ehe sie einen Volontariatsplatz ergattern.

Ein Redaktionsvolontariat dauert zwischen 12 und 24 Monate und dient dem Sammeln von Berufserfahrung. Volontäre und Volontärinnen lernen die Arbeitsabläufe in Redaktionen von Verlagshäusern und anderen Medienunternehmen kennen. Sie werden an die Aufgaben der Redakteure und Redakteurinnen herangeführt und übernehmen entsprechende Tätigkeiten. Zudem müssen angehende Redakteure und Redakteurinnen an sogenannten Volontärskursen teilnehmen, beispielsweise für die Themenbereiche Print und Online oder Öffentlichkeitsarbeit. Die Kurse dauern in der Regel mehrere Tage.

Für die Durchführung eines Volontariats sind einige Voraussetzungen zu erfüllen. Beispielsweise musst du mindestens 18 Jahre alt sein und darfst nicht bereits ein Volontariat absolviert haben. Du kannst deine Chancen auf ein Volontariat steigern, wenn du bereits über viel Praxiserfahrung verfügst.

Online-Redakteur*in: Quereinstieg

Die Medienlandschaft ist im Wandel. Während Print-Medien – also Bücher, Zeitungen und andere Druckerzeugnisse – immer weniger gefragt sind, befinden sich digitale Medien auf dem Vormarsch. Statt sich mittels Zeitungen über aktuelle Ereignisse zu informieren, greifen Menschen immer häufiger auf Online-Nachrichtenportale und Social-Media-Plattformen zurück. Die Vorteile der Onlinemedien: Nachrichten werden schneller verbreitet und können laufend aktuell gehalten werden.

Der Aufstieg der digitalen Medien bietet Quereinsteigern und Quereinsteigerinnen neue Chancen. Zwar hast du nach einem Studium oder einer abgeschlossenen Berufsausbildung in einem anderen Bereich generell die Möglichkeit, den Weg zum Redakteur oder zur Redakteurin einzuschlagen. Aber gerade in Online- und Social-Media-Redaktionen bekommen Branchenfremde häufig eine Chance.

Wichtig ist, dass du die bereits genannten persönlichen Voraussetzungen erfüllst. Unter anderem solltest du dich schriftlich gut ausdrücken können und dazu in der Lage sein, Recherchen durchzuführen und Informationen nach ihrer Wichtigkeit zu filtern. Außerdem wird eine gewisse Technikaffinität vorausgesetzt.

Natürlich solltest du außerdem dazu bereit sein, deine Kompetenzen durch Lehrgänge, eine Online-Redakteur-Weiterbildung oder ein Volontariat zu steigern.

Schulische Voraussetzungen

Bildungsanbieter legen Zugangskriterien wie eine bestimmte Vorbildung oder ein Mindestalter selbst fest. Oft wird die Hochschulreife, eine abgeschlossene Ausbildung oder Berufserfahrung im Medienbereich vorausgesetzt. Gegebenenfalls findet ein Auswahlverfahren mit Eignungstest statt oder es müssen Arbeitsproben abgegeben werden.

Eine solide Grundlage für die Ausbildung als Redakteur*in bilden sehr gute Kenntnisse in den Fächern Deutsch und Englisch, denn für den Job sind eine gute Ausdrucksfähigkeit und Sprachgewandtheit unerlässlich. Zudem erfordern Recherchen und Schriftverkehr gegebenenfalls das Beherrschen einer Fremdsprache, insbesondere Englisch.

Redakteur*in: Gehalt während und nach der Ausbildung   

Während der Aus- oder Weiterbildung an einer Journalistenschule erhältst du in der Regel keine Vergütung, gegebenenfalls wird eine finanzielle Beihilfe gezahlt. Als Volontär*in kannst du monatlich zwischen 1.500 und 2.800 Euro brutto verdienen. Du wirst nur selten als vollwertige Arbeitskraft bezahlt, schließlich dient das Volontariat deiner Vorbereitung auf den Beruf. Dennoch ist es möglich, dass du die gleiche Leistung erbringst wie angestellte Redakteure und Redakteurinnen.

Als ausgebildete*r Redakteur*in kann dein Gehalt sehr unterschiedlich ausfallen, denn es ist von verschiedenen Faktoren abhängig. Wirst du nach Tarifvertrag bezahlt? Wie groß ist der Betrieb? In welcher Branche bist du tätig? Bei großen Verlagen und Mediengruppen fällt das Gehalt tendenziell höher aus als beispielsweise in Werbeagenturen.

Das Einstiegsgehalt als Redakteur*in liegt etwa zwischen 2.400 und 3.400 Euro brutto im Monat. Redakteure und Redakteurinnen mit Master-Abschluss erhalten in der Regel ein höheres Gehalt als solche mit Bachelor-Abschluss. Auch dein Verhandlungsgeschick spielt eine Rolle. Mit wachsendem Know-how steigt dein Gehalt, sodass du im Laufe der Jahre mit einem Einkommen zwischen 2.500 und 4.500 Euro rechnen kannst. Aufgrund der Branchenvielfalt ist es bei diesem Beruf schwierig, eine genaue Eingrenzung vorzunehmen.

Online-Redakteur*in: Gehalt

Als Online-Redakteur*in beginnt die Vergütung bei circa 2.500 Euro monatlich. Nach ein paar Jahren im Beruf kann dein Gehalt auf mehr als 3.500 Euro steigen. Als Social-Media-Redakteur*in sieht dein Gehalt ähnlich aus, kann aber aufgrund deiner Spezialisierung auf soziale Medien auch höher ausfallen.

Technische*r Redakteur*in: Gehalt  

Als Technische*r Redakteur*in kannst du im Vergleich zum Online-Redakteur oder zur Online-Redakteurin mit einer recht hohen Bezahlung rechnen, da du ein umfangreiches fachliches Know-how mitbringst. Die Gehaltsspanne beginnt etwa bei 3.000 Euro und reicht an die 5.000 Euro heran.

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit liegt das mittlere monatliche Bruttoentgelt für Redakteure und Redakteurinnen in Deutschland bei rund 4.500 Euro. Die Gehaltsunterschiede zwischen den Altersgruppen sind beachtlich. So liegt der Median bei Redakteuren bis 25 Jahre bei etwa 2.700 Euro brutto, während dieser bei Über-55-Jährigen mehr als 6.100 Euro beträgt. Hierbei werden allerdings unter anderem die Berufe Online-Redakteur*in, Technische*r Redakteur*in, Bildredakteur*in sowie Content Manager*in zusammengefasst. 

Chefredakteur*in: Gehalt

Bist du als Redaktionsleiter*in oder Chefredakteur*in angestellt, kannst du monatlich zwischen 4.000 Euro und mehr als 6.000 Euro verdienen. Schließlich verfügst du als solche*r in der Regel über viel Berufserfahrung und trägst die Verantwortung für die gesamte Redaktion.

Aufstiegs- und Weiterbildungsmöglichkeiten

Redakteure und Redakteurinnen können ihr Wissen beispielsweise in den Themenbereichen Schreiben, Publizistik und Urheberrecht aktuell halten und erweitern, indem sie an Seminaren und Fortbildungen teilnehmen. Sie haben außerdem die Möglichkeit, sich auf bestimmte Bereiche wie Politik oder Sportjournalismus zu spezialisieren.

Weiterbildung Online-Redakteur*in: Wenn du dich auf die Arbeit in der Online-Redaktion spezialisieren möchtest, kannst du dich entsprechend weiterbilden, indem du an Seminaren und Kursen teilnimmst.

Wenn du über die erforderlichen Erfahrungen und Fähigkeiten verfügst, kannst du als Redakteur*in in übergeordnete Positionen aufsteigen:

Ressortleiter*in: Als Ressortleiter*in übernimmst du die Arbeitsorganisation innerhalb eines Ressorts, koordinierst die Termine der darin arbeitenden Redaktionsmitglieder und überwachst ihre Leistungen. Bevor ein Beitrag veröffentlicht wird, kontrollierst du diesen nach festgelegten Maßstäben. Zudem nimmst du selbst Termine wahr und verfasst Texte.
Stellvertretende*r Chefredakteur*in: Als stellvertretende*r Chefredakteur*in unterstützt du die Redaktionsleitung in ihren Aufgaben und bist für den reibungslosen Ablauf in der Gesamtredaktion verantwortlich, wenn sie nicht anwesend ist. Unter anderem vergibst du Themen und sorgst für die Einhaltung von Fristen.
Chefredakteur*in: Wenn du Chefredakteur*in oder Redaktionsleiter*in bist, übernimmst du die publizistische, organisatorische und wirtschaftliche Leitung der gesamten Redaktion. Du trägst die Verantwortung für alle Beiträge, die veröffentlicht werden. Wenn diese fehlerhaft sind, bist du die erste Kontaktperson. Deshalb prüfst du die Beiträge der Redakteure und Redakteurinnen und gibst sie zur Veröffentlichung frei, wenn sie sowohl stilistisch als auch inhaltlich einwandfrei sind.
Ein Chefredakteur sitzt im Büro und überprüft die Texte der Redakteure
Als Redaktionsleiter kontrollierst du die Beiträge der Redakteure.

Als Redakteur*in kannst du auch freiberuflich tätig werden oder dich mit einem Redaktions- oder Medienbüro selbstständig machen. Hierfür benötigst du ein umfangreiches Know-how.

Verwandte Berufe

Redakteure und Redakteurinnen verfügen über sehr gute sprachliche Kenntnisse, haben Erfahrung mit Öffentlichkeitsarbeit und wissen, sich einem bestimmten Anlass oder einer Zielgruppe entsprechend auszudrücken. Dies qualifiziert sie unter anderem dafür, als Pressesprecher*in oder Redenschreiber*in tätig zu werden. Eine weitere Alternative ist die Beschäftigung als Journalist*in.

Wenn du dich gerne in der Öffentlichkeit präsentierst, könnte die Arbeit als Moderator*in für dich interessant sein. Als solche*r führst du Zuschauer*innen oder Zuhörer*innen nicht nur durch Fernseh- oder Radiosendungen, sondern bereitest auch selbst Inhalte vor, indem du recherchierst und Moderationstexte verfasst.

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