Das Wichtigste auf einen Blick:

Verkäufer*innen sind in Einzelhandelsgeschäften zahlreicher Branchen tätig.
Als Verkäufer*in bestellst du Waren, präsentierst diese im Laden und führst beratende Gespräche mit Kunden und Kundinnen.
Für die zweijährige Ausbildung ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Überwiegend werden Bewerbende mit Hauptschulabschluss als Auszubildende eingestellt.
Als Verkäufer*in hast du verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten. Du kannst dich beispielsweise nach deiner Ausbildung innerhalb eines Jahres zur Kauffrau oder zum Kaufmann im Einzelhandel weiterbilden.

Verkäuferinnen und Verkäufer sorgen dafür, dass Kunden und Kundinnen bei ihrem Einkauf gut beraten werden und die Regale gefüllt sind – egal, ob im Supermarkt, im Elektrofachgeschäft oder in der Tankstelle von nebenan. In diesem Ratgeber erhältst du einen Überblick darüber, was bei einer Bewerbung als Verkäufer*in zu beachten ist, welche Voraussetzungen du als Bewerber*in erfüllen musst und welche Aufstiegsmöglichkeiten du als Verkäufer*in hast. Wir stellen dir außerdem eine Bewerbungsvorlage zur Verfügung.

Bewerbung als Verkäuferin schreiben

Als Verkäuferin oder Verkäufer hast du in der Regel gute Chancen, in Unternehmen verschiedener Branchen einen Job zu finden. Wichtig ist nicht nur, dass du als Bewerber*in über die entsprechende Kompetenz verfügst, sondern auch, dass du vollständige Bewerbungsunterlagen einreichst.

Deine Bewerbungsmappe sollte ein Bewerbungsschreiben, deinen Lebenslauf, ein Deckblatt (optional) sowie Anlagen enthalten – also Zeugnisse und Zertifikate. Vielen Arbeitgebern sind insbesondere gute Arbeitszeugnisse wichtig.

Der Lebenslauf

Hierbei handelt es sich um eine schriftliche Zusammenfassung der bisher wichtigsten Stationen in deinem Leben beziehungsweise deiner beruflichen Karriere als Verkäuferin oder Verkäufer. Neben Angaben zu deiner schulischen und beruflichen Ausbildung sollten deine persönlichen Daten sowie Informationen zu besonderen Kenntnissen und Fähigkeiten enthalten sein.

Der Lebenslauf stellt einen wichtigen Teil deiner Bewerbung als Verkäufer*in dar. Er umfasst in der Regel ein bis zwei Seiten und ist tabellarisch aufgebaut. Die allgemein bevorzugte Reihenfolge der Lebenslaufdaten ist antichronologisch. Das bedeutet, dass die beruflichen Tätigkeiten, die du zuletzt ausgeführt hast, oben stehen, denn diese sind meist am relevantesten für deinen potenziellen Arbeitgeber.

Meist wird implizit ein Bewerbungsfoto von dir erwartet. Du bist in Deutschland zwar nicht dazu verpflichtet, eines zu nutzen, aber es kann dir bessere Chancen sichern. Es ist dann entweder im Lebenslauf oder auf dem Deckblatt zu platzieren. Manchmal wird in der Stellenanzeige aber auch explizit darauf hingewiesen, dass kein Bewerbungsfoto gewünscht ist. Vorgaben dieser Art sollest du respektieren und nicht auf eigene Faust übergehen.

Lebenslauf einer Verkäuferin: ein Muster

Wie dein Lebenslauf aussehen sollte, hängt von dem Betrieb ab, bei dem du dich als Verkäufer*in bewirbst. Der Betreiber einer Boutique mit Businesspublikum hat vermutlich andere Ansprüche an die Bewerbenden als die Leiterin eines Spielwarengeschäfts.

Wenn es dir schwerfällt, einen strukturierten Lebenslauf als Verkäufer*in zu erstellen, nutze gerne eine unserer Lebenslauf-Vorlagen und passe sie deinen Vorstellungen an. Ein solches Muster ist insbesondere dann hilfreich, wenn du nicht viel Übung im Umgang mit Schreibprogrammen wie Word hast.

Bewerbungsschreiben als Verkäufer*in

Das Bewerbungsschreiben hilft deinem potenziellen Arbeitgeber, mehr über dich zu erfahren, als deine Vita preisgibt. Deshalb solltest du dich in dem Anschreiben deiner Bewerbung zwar um einen guten Eindruck bemühen, aber authentisch bleiben.

Bei dem Bewerbungsanschreiben handelt es sich um eine schriftliche Kurzvorstellung des Bewerbers oder der Bewerberin. Deshalb ist es wichtig, dass du nicht nur deine Fähigkeiten nennst, sondern diese anhand von Beispielen belegst. So bekommt die Person, die deine Bewerbung sichtet, keine bloße Auflistung deiner Qualifikationen, sondern einen Einblick in deine bisherigen Tätigkeiten.

Bewerbung als Verkäuferin – Muster

Neben dem Inhalt ist auch die Struktur deines Bewerbungsschreibens als Verkäuferin oder Verkäufer wichtig. Es sollte durch Absätze gegliedert sein und möglichst nicht mehr als eine Seite umfassen. Orientiere dich beim Schreiben deiner Bewerbung an der groben Unterteilung in drei Blöcke:

Einleitung: Im ersten Teil erklärst du dein Interesse an der Stelle und wie du auf diese aufmerksam geworden bist. Reagierst du auf ein Stellenangebot oder handelt es sich um ein Online-Jobportal wie bei der Bahn, wo du dich auch direkt online bewerben kannst? Alternativ kannst du natürlich auch eine Initiativbewerbung ankündigen.
Hauptteil: Dieser beinhaltet deine Selbstdarstellung sowie belegende Beispiele für deine Fähigkeiten und besondere Kenntnisse, die dich zu einem oder einer geeigneten Bewerbenden machen.
Schlussteil: Im letzten Teil machst du deinen Wunsch nach einem Vorstellungsgespräch deutlich. Gegebenenfalls nennst du deine Gehaltsvorstellung und den frühestmöglichen Eintrittstermin. Am Ende stehen eine höfliche Grußformel und deine Unterschrift.

Als Inspiration für dein Anschreiben kannst du unsere Musterbewerbung Verkäuferin nutzen. Denke bitte daran, diese entsprechend deiner Qualifikation und Erfahrung zu personalisieren. Es handelt sich lediglich um eine Bewerbungsvorlage als Verkäufer*in, die nicht universell einsetzbar ist.

Aufgaben von Verkäuferinnen und Verkäufern

Das Berufsbild von Verkäuferinnen und Verkäufern ist vielfältig, da sie in verschiedenen Bereichen tätig sind. Im Fokus steht dabei stets die Zufriedenheit der Kundschaft und der Erfolg des Unternehmens.

Die Hauptaufgabe einer Verkäuferin oder eines Verkäufers besteht darin, Kunden und Kundinnen zu beraten und Waren oder Dienstleistungen zu verkaufen.
Damit dies überhaupt möglich ist, müssen Lagerbestände geprüft und Waren bestellt werden. Diese werden nach der Lieferung sortiert und im Laden präsentiert, indem sie zum Beispiel in Regale geräumt werden.
Zu den Aufgaben gehört ebenso das Auszeichnen von Preisen.
Auch regelmäßige Qualitätskontrollen sind von großer Wichtigkeit.
Gelegentlich kommt es zu Reklamationen, also Mängelbeschwerden. Ein*e Verkäufer*in muss auch in derartigen Situationen richtig reagieren und einen Umtausch vornehmen können.
Beim Kassieren prüft ein*e Verkäufer*in die Echtheit von Geldscheinen und achtet auf die richtige Ausgabe von Wechselgeld.
Hinzu kommt die Beteiligung an der Planung und Umsetzung von werbe- und verkaufsfördernden Maßnahmen.

Je nach Betrieb und Branche werden verschiedene spezifische Aufgaben fällig. Bist du beispielsweise als Verkäuferin in einem Lebensmittelmarkt angestellt, musst du unter anderem auf das Mindesthaltbarkeitsdatum der verderblichen Ware achten. Wenn du hingegen im Elektrofachhandel tätig bist, musst du überprüfen, dass die Elektrogeräte nicht beschädigt sind.

Der Berufsalltag

Im Handel fallen nicht täglich die gleichen Aufgaben an. Deshalb und aufgrund des direkten Kundenkontakts ist die Arbeit als Verkäufer*in äußerst abwechslungsreich.

Verkäufer*innen können sowohl in Voll- als auch in Teilzeit beschäftigt werden. In der Regel arbeiten sie von Montag bis Samstag. Auch die Arbeit an Sonntagen ist nicht ausgeschlossen. In den meisten Geschäften wird zudem im Schichtdienst gearbeitet, weil sie teilweise von früh morgens bis spät abends geöffnet haben.

Fähigkeiten, die für eine Verkäuferin wichtig sind

Als Verkäufer*in solltest du ein freundliches Auftreten pflegen und kundenorientiert handeln. Dies setzt eine gute Kommunikationsfähigkeit und eine hohe Kontaktbereitschaft voraus, denn Kunden und Kundinnen wollen freundliche Gespräche führen und dabei kompetent beraten werden.

Auch kaufmännisches Denken und sorgfältiges Arbeiten sind von großer Bedeutung, da du zum einen an der Sortimentsplanung mitwirkst und zum anderen Abrechnungen vornehmen musst. Zu den weiteren Eigenschaften, die als Verkäuferin wichtig sind, gehören unter anderem Folgende:

Zuverlässigkeit
Selbstständigkeit
Teamfähigkeit
Geduld

Du musst außerdem körperlich fit sein, denn wie bereits erwähnt, ist unter anderem das Verräumen von Waren Teil deiner Tätigkeit. Allgemein gehört viel Bewegung zu deinem Arbeitsalltag.

Welche Einsatzorte gibt es?

Verkäufer*innen werden überwiegend in Einzelhandelsunternehmen beschäftigt, zum Beispiel in

Supermärkten,
Kaufhäusern,
Lebensmittelfachgeschäften,
Baumärkten,
Tankstellen,
Modehäusern,
Spielwarengeschäften
oder im Versandhandel.

Ebenfalls denkbar ist eine Beschäftigung im Vermietungs- oder Verleihgewerbe.

Die Einsatzorte sind vielfältig: Ein*e Verkäufer*in ist nicht nur im Verkaufsraum eines Geschäfts tätig, sondern auch in Lager- sowie Kühlräumen oder im Büro. Ebenso sind Einsätze im Freien denkbar, beispielsweise an Verkaufsständen auf Märkten.

Ausbildung zur Verkäuferin

Die Ausbildung zur Verkäuferin oder zum Verkäufer dauert in der Regel zwei Jahre. Es handelt sich um eine duale Berufsausbildung, die durch die Ausbildungsverordnung geregelt ist. Im Ausbildungsbetrieb, in der Regel einem Einzelhandelsunternehmen, werden praktische Lerninhalte vermittelt, während in der Berufsschule theoretischer Unterricht durchgeführt wird.

Ablauf

Der Unterricht in der Berufsschule findet an ein bis zwei Tagen pro Woche oder als Blockunterricht statt. Die Auszubildenden lernen im ersten Jahr unter anderem, Einzelhandelsunternehmen zu repräsentieren, den Verkauf zu fördern, Produkte zu präsentieren und Verkaufsgespräche kundenorientiert zu führen.

Im Betrieb lernen angehende Verkäufer*innen zunächst das Angebot des Geschäftes kennen, sie verkaufen Produkte, werden im Servicebereich eingesetzt und arbeiten an der Kasse.

Im zweiten Ausbildungsjahr erfahren die Azubis in der Schule mehr über die Warenbeschaffung, -lagerung und -pflege. Zudem wird ihnen beigebracht, wie sie unter anderem preispolitische Maßnahmen vorbereiten und durchführen sowie besondere Verkaufssituationen bewältigen.

Im Ausbildungsbetrieb werden die bereits erlangten Kenntnisse vertieft. Hinzu kommt unter anderem die Preiskalkulation. Du kannst dich außerdem auf einen Bereich spezialisieren, indem du dich für eine von vier Qualifikationseinheiten entscheidest, die nach Angaben der Agentur für Arbeit zur Wahl stehen:

  • Sicherstellung der Warenpräsenz
  • Kassensystemdaten und Kundenservice
  • Beratung von Kunden und Kundinnen
  • Werbung und Verkaufsförderung

Zu Beginn des zweiten Jahres findet eine Zwischenprüfung statt. Die Abschlussprüfung steht am Ende der Ausbildung, also nach dem zweiten Lehrjahr an.

Schulische Voraussetzungen

Für die Ausbildung zur Verkäuferin beziehungsweise zum Verkäufer ist keine bestimmte Schulbildung vorgeschrieben. Nach Angaben der Arbeitsagentur werden überwiegend Bewerber*innen mit Hauptschulabschluss als Auszubildende eingestellt.

Für eine erfolgreiche Ausbildung ist ein guter Kenntnisstand in folgenden Schulfächern eine solide Grundlage:

Deutsch: Du solltest eine freundliche, höfliche und verständliche Ausdrucksweise an den Tag legen.
Mathematik: Du wirst im Job unter anderem Preise und Rabatte berechnen müssen.

Es kann zudem hilfreich sein, über gute Englischkenntnisse zu verfügen, beispielsweise wenn du als Verkäuferin in einem Laden am Flughafen arbeitest. Dort wirst du sicherlich mit internationalen Kunden und Kundinnen in Kontakt kommen.

Ausbildungsgehalt als Verkäuferin

Grundsätzlich haben alle Auszubildenden ein Recht auf eine Mindestvergütung. Diese ist im Berufsbildungsgesetz geregelt.

Machst du eine Ausbildung zur Verkäuferin oder zum Verkäufer im Einzelhandel kannst du nach Angaben der Arbeitsagentur mit einer Ausbildungsvergütung im folgenden Rahmen rechnen:

  1. Ausbildungsjahr: 815 bis 960 Euro
  2. Ausbildungsjahr: 865 bis 1.065 Euro

In tarifgebundenen Betrieben richtet sich das Gehalt nach den tarifvertraglichen Vereinbarungen.

Gehalt als Verkäuferin

Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit beträgt das mittlere monatliche Bruttogehalt in Deutschland für Verkäuferinnen und Verkäufer in Vollzeit etwa 2.600 Euro. Bei Arbeitnehmern und Arbeitnehmerinnen unter 25 Jahren sind es rund 2.200 Euro.

Allerdings gibt es in den Bundesländern teilweise deutliche Unterschiede in der Höhe des mittleren Bruttogehalts.

Weiterbildungs- und Aufstiegsmöglichkeiten

Hast du deine Verkäuferausbildung erfolgreich absolviert, kannst du anschließend mit der Weiterbildung zur Kauffrau oder zum Kaufmann im Einzelhandel fortfahren. Diese dauert lediglich ein Jahr und sichert dir größere berufliche Perspektiven. Beispielsweise schaffst du so eine Grundlage für deinen Karriereaufstieg zum oder zur Filialverantwortlichen.

Wenn du weißt, in welchem Unternehmensbereich du vornehmlich arbeiten möchtest, kannst du dich entsprechend qualifizieren, indem du an Fortbildungen und Seminaren teilnimmst. Wichtig ist, dass du deinem Chef oder deiner Chefin deine beruflichen Wünsche mitteilst. So ergeben sich vielleicht verschiedene Aufstiegsmöglichkeiten, beispielsweise als Erstverkäufer*in oder Abteilungsleiter*in.

Als Aufstiegsweiterbildung kommt zudem ein Abschluss als Handelsfachwirt*in oder Handelsbetriebswirt*in infrage. Je nachdem, ob du diese Weiterbildung in Teil- oder in Vollzeit absolvieren möchtest, dauert sie in der Regel zwischen drei Monaten und zwei Jahren. In dieser Zeit vertiefst du deine betriebswirtschaftlichen Kenntnisse und stärkst deine Managementfähigkeiten.

Auch ein Studium erweitert deine Karrierechancen am Arbeitsmarkt und qualifiziert dich für Führungspositionen. Sinnvoll wäre beispielsweise ein Bachelorabschluss im Studienfach Handelsbetriebswirtschaft.

Als Verkäufer*in kannst du den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Dies gelingt dir beispielsweise mit einem eigenen Einzelhandelsbetrieb oder als freie*r Handelsvertreter*in. Vielleicht ist ja auch die Übernahme einer Filiale im Rahmen eines Franchisekonzepts das Richtige für dich.

Ähnliche Berufe und Alternativen

Es gibt verschiedene Berufe, in denen ein*e Verkäufer*in beschäftigt werden kann. Diese unterscheiden sich insbesondere durch die Spezialisierung in verschiedenen Branchen. So gibt es beispielsweise Fachverkäufer*innen für Drogeriewaren, Elektronik, Haushaltsgeräte oder Sportartikel.

Es sind aber auch andere alternative Berufe geeignet, zum Beispiel folgende:

Verkaufsaufsicht
Verkaufsberater*in
Promoter*in
Verkaufsfahrer*in

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