Das Wichtigste auf einen Blick:

  1. Psychologen erforschen das Denken und Verhalten von Menschen.
  2. Um Psychologe zu werden, musst du einen Diplom- oder Masterabschluss in Psychologie haben.
  3. Es gibt diverse Schwerpunkte, zwischen denen Psychologen wählen können. Daraus ergeben sich zahlreiche berufliche Einsatzmöglichkeiten.
  4. Um Patienten therapieren zu dürfen, müssen Psychologen sich zum psychologischen Psychotherapeuten weiterbilden.

Psychologen verstehen psychische Vorgänge im Gehirn und können somit das Empfinden und Handeln von Menschen deuten und in gewissem Maße vorhersagen. Aufgrund ihrer umfangreichen Kenntnisse sind sie unter anderem im Gesundheitswesen und in der Wirtschaft sehr gefragt. Wie du ein Psychologe wirst und welche Karrierewege du einschlagen kannst, erfährst du in diesem Beitrag.

Psychologe, Psychiater oder Psychotherapeut – was ist der Unterschied?

Bevor wir näher auf die beruflichen Tätigkeiten eines Psychologen eingehen, stellen wir erst einmal klar, worin sich Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten unterscheiden. Im alltäglichen Sprachgebrauch setzen wir die genannten Bezeichnungen oft gleich, obwohl sie nicht dasselbe meinen:

Psychiater haben Medizin studiert und eine fünfjährige Ausbildung zum Facharzt für Psychiatrie und Psychotherapie absolviert. Sie sind somit Ärzte und können unter anderem als ärztliche Psychotherapeuten arbeiten. Sie führen therapeutische Gespräche, untersuchen ihre Patienten, stellen eine Diagnose und verschreiben Medikamente wie Antidepressiva oder veranlassen das Einweisen in eine Klinik, wenn sie es als notwendig erachten.

Psychologen hingegen haben ein Studium der Psychologie absolviert und mit einem Diplom- oder Masterabschluss beendet. Sie finden unter anderem in der Forschung und im Gesundheitswesen Beschäftigung. Psychologen sind allerdings keine Ärzte.

Wenn ein Psychologe Patienten mithilfe therapeutischer Verfahren wie der Psychoanalyse oder Verhaltenstherapie behandeln möchte, muss er nach seinem Studienabschluss eine entsprechende staatliche Zulassung (Approbation) erwerben und eine drei- bis fünfjährige Zusatzausbildung absolvieren. Dann kann er als psychologischer Psychotherapeut arbeiten. Im Gegensatz zu ärztlichen Psychotherapeuten dürfen psychologische Psychotherapeuten jedoch keine Medikamente verordnen.

Auch Heilpraktiker dürfen unter bestimmten Voraussetzungen Psychotherapien ausüben. Hierfür ist eine entsprechende Ausbildung notwendig, für die es gesetzlich allerdings keine einheitliche Regelung gibt. Wenn Heilpraktiker nach ihrer Weiterbildung das zuständige Gesundheitsamt von ihren Kenntnissen und Fähigkeiten überzeugen, dürfen sie als Heilpraktiker für Psychotherapie Patienten behandeln. Ihnen steht es jedoch nicht zu, sich als Psychotherapeuten zu betiteln.

Zahlt die Krankenkasse?

Wenn du unter einer psychischen Erkrankung leidest, übernimmt die gesetzliche Krankenkasse in der Regel die Kosten für die Behandlung durch einen Psychotherapeuten oder einen Psychiater. Da Psychologen keine Erkrankungen behandeln, kommt eine Kostenübernahme hierfür nicht infrage. Du trägst also selbst die Kosten – ebenso wie für die Behandlung durch einen Heilpraktiker.

Was ist eigentlich Psychologie?

Der Begriff Psychologie leitet sich von den griechischen Wörtern „psyche“ – was Seele oder Gemüt bedeutet – und „logos“ – zu Deutsch Lehre oder Kunde – ab und bedeutet so viel wie Lehre von der Seele.

Bei der Psychologie handelt es sich um eine empirische Wissenschaft, die sich mit dem Erleben und Verhalten von Menschen beschäftigt. Es geht darum, mithilfe von Methoden wie Experimente, Beobachtungen und Befragungen bewusste und unbewusste psychische Vorgänge zu analysieren, zu erklären und einzuschätzen. Dadurch wird es möglich, Vorhersagen über das Handeln von Menschen in bestimmten Situationen zu treffen.

Aufgaben als Psychologe

Als Psychologe erforschst du Gesetzmäßigkeiten im menschlichen Wahrnehmen, Denken und Tun. Du analysierst das Verhalten von Einzelpersonen oder Gruppen, deckst Probleme auf und hilfst dabei, diese zu ergründen und zu lösen.

In der Regel sollen Psychologen dabei helfen, ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Hierbei handelt es sich beispielsweise um die Verbesserung zwischenmenschlicher Beziehungen – sei es privat oder am Arbeitsplatz –, das Finden einer geeigneten Zielgruppe für ein bestimmtes Produkt oder die Entwicklung einer sinnvollen Verkaufsstrategie. Für das Erreichen des jeweiligen Ziels ist es notwendig, dass du die Motivation von Menschen verstehst und ihre Handlungen möglichst gut voraussehen und entsprechend beeinflussen kannst.

Das Berufsbild des Psychologen ist äußerst umfangreich. Eine typische Tätigkeiten ist die Durchführung von psychologischen Gesprächen und Tests. Welche Aufgaben du genau übernimmst, hängt davon ab, in welchem Tätigkeitsbereich du agierst. So gibt es verschiedene Berufsbezeichnungen:

Eine Psychologin führt ein Gruppengespräch in einem Unternehmen
Psychologen und Psychologinnen führen unter anderem Gruppengespräche in Unternehmen durch, um Probleme zu ergründen.
  • Wirtschaftspsychologe
  • Medienpsychologe
  • Rechtspsychologe
  • Polizeipsychologe
  • Sportpsychologe
  • Kinderpsychologe
  • klinischer Psychologe
  • Gesundheitspsychologe

Teilbereiche der Psychologie

Die Aufgabengebiete von Psychologen sind genauso vielfältig, wie die Branchen, in denen sie arbeiten. Es gibt jedoch Teilbereiche, in die sich der Beruf eingliedern lässt.

Klinische Psychologie: Auf Grundlage psychologischer Theorien erforschen Psychologen die Ursachen für Verhaltensauffälligkeiten, psychische Störungen sowie Krankheiten und deren Auswirkungen auf andere Erkrankungen. Sie beraten und betreuen Schmerz- und Palliativpatienten sowie gegebenenfalls auch ihre Angehörigen.
Gesundheitspsychologie: Psychologen, die in diesem Bereich arbeiten, beraten Privatpersonen und/oder Unternehmen bezüglich der Gesundheitsförderung sowie einer gesunden Lebensführung. Sie übernehmen zudem die Planung und Durchführung von Projekten im Bereich Gesundheit und analysieren anschließend die Ergebnisse.
Notfallpsychologie: Notfallpsychologen helfen Betroffenen, außergewöhnlich belastende Erlebnisse wie einen schweren Unfall zu verarbeiten. Stellen sie fest, dass eine längere und umfangreichere Behandlung notwendig ist, leiten sie die Betroffenen an einen Psychotherapeuten weiter.
Psychologische Beratung, Jugend- und Familienhilfe: Psychologen sind unter anderem in der Erziehungs- und Partnerschaftsberatung tätig. Sie arbeiten in Bildungseinrichtungen, Jugendämtern oder psychologischen Beratungsstellen und führen Einzel- sowie Gruppengespräche durch.
Recht und Forensik: Im Auftrag des Gerichts agieren Psychologen als Sachverständige in verschiedenen Rechtsbereichen wie dem Strafrecht oder dem Sozialrecht und erstellen fallspezifische Gutachten. Auch Tätigkeiten bei der Polizei sind denkbar: Psychologen unterstützen Polizisten beispielsweise bei schwierigen Einsätzen oder betreuen inhaftierte Straftäter.
Arbeits-, Betriebs- und Organisationspsychologie: Unter anderem wirken Psychologen in Unternehmen an der Organisations- und Personalentwicklung mit. Sie coachen Führungskräfte und Mitarbeiter zu Themen wie Management und Kommunikation. Zudem untersuchen sie die Belastung am Arbeitsplatz und führen Mitarbeiterbefragungen durch. Im Rahmen der Personalauswahl helfen Psychologen bei der Durchführung psychologischer Eignungstests.
Meinungsforschung und Marketing: Psychologen untersuchen das Verhalten von Konsumenten und welche Wirkung Werbung auf sie hat. Anhand von Markt- und Verhaltensanalysen bestimmen sie Zielgruppen und geben Empfehlungen für ein geeignetes Marketing.
Wissenschaftliche Forschung und Lehre: Zu diesem Bereich zählt unter anderem das Mitwirken an psychologischen Forschungsvorhaben. Des Weiteren halten Psychologen in Universitäten Vorlesungen sowie Seminare ab und nehmen gegebenenfalls Prüfungen ab. Hierfür ist in der Regel eine Promotion oder Habilitation erforderlich.
Dokumentation und Organisation: Psychologen dokumentieren Befunde und fertigen Forschungsberichte sowie Gutachten an. Zudem unterstützen sie Unternehmen beispielsweise bei Maßnahmen des Qualitätsmanagements oder der Aus- und Weiterbildung.

In der Regel übernehmen Psychologen – je nach ihrer Spezialisierung – Tätigkeiten aus verschiedenen Bereichen. Wirtschaftspsychologen sind beispielsweise im Marketing, im Personalwesen und in der Forschung tätig.

Branchen, in denen Psychologen arbeiten

Psychologen finden unter anderem im Gesundheits- und Sozialwesen, in der psychologischen Forschung und Lehre sowie in der Medizin Beschäftigung. Sie arbeiten beispielsweise

in Krankenhäusern, Universitätskliniken und Rehabilitationskliniken
in (Fach-)Hochschulen und Universitäten
in Kindergärten und Schulen
in sozialen Beratungsstellen
in Alten- und Behindertenwohnheimen
bei ambulanten sozialen Diensten
in Erziehungs- und Kinderheimen

Des Weiteren sind Psychologen in der Forensik, der Unternehmensberatung, im Marketing, in der Personalentwicklung und in der Meinungsforschung aktiv.

Psychologe: wichtige Eigenschaften

Als Psychologe verfügst du über ein umfangreiches Fachwissen und musst dieses in der Praxis anwenden. Zu den essenzielle Eigenschaften und Fähigkeiten zählen unter anderem: 

Kommunikationsstärke
Freude am Umgang mit Menschen
Empathie
kritisches, logisches, analytisches und abstraktes Denken
naturwissenschaftliches Verständnis
selbstsicheres Auftreten
emotionale Stabilität

Wichtig ist, dass du beispielsweise psychisch kranken Patienten gegenüber offen bist, ihnen bewusst zuhörst und sie nicht abwertend behandelst. Als Psychologe musst du dazu in der Lage sein, die Perspektive anderer einzunehmen.

Übrigens solltest du über gute Englischkenntnisse verfügen, um internationale Studien vollständig zu erfassen. Der Großteil wissenschaftlicher Texte wird schließlich in englischer Sprache verfasst. Die Arbeit mit Statistiken setzt zudem eine gewisse Zahlenaffinität voraus.

Berufsethische Richtlinien

Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und die Deutsche Gesellschaft für Psychologie (DGPs) haben im Jahr 2016 berufsethische Richtlinien beschlossen. Darin führen sie unter anderem die Voraussetzungen an, die erfüllt werden müssen, damit man die Berufsbezeichnung „Psychologe/Psychologin“ führen darf.

Bewerbung: Psychologe

Wenn du dich um eine Stelle als Psychologe in einem Unternehmen bewirbst, benötigst du eine vollständige Bewerbungsmappe, bestehend aus einem Anschreiben, gegebenenfalls einem Deckblatt, deinem Lebenslauf und Anlagen.

Gestalte deine Dokumente übersichtlich und stelle sicher, dass sie keine Rechtschreibfehler enthalten. Heutzutage fordern die meisten Arbeitgeber eine Bewerbung per E-Mail. Fasse deine Dokumente in diesem Fall in einer PDF-Datei zusammen.

Anschreiben

Das Anschreiben dient deiner Selbstdarstellung und liefert deinem potenziellen Arbeitgeber einen ersten Eindruck von dir. Du verrätst, warum du besonders gut für die Stelle geeignet bist, und nennst in diesem Zusammenhang Beispiele für deine Arbeitsweise und Qualifikationen.

Lebenslauf

In deinem Lebenslauf lieferst du einen Überblick über deine bisherige schulische und berufliche Laufbahn. Dabei hältst du dich an das in Deutschland übliche tabellarische und antichronologische Schema. Du beginnst also mit deiner aktuellen beruflichen Station oder deinem höchsten Abschluss.

Als Studienabsolvent hinterlässt du einen guten Eindruck, wenn du Praktika innerhalb der Branche angibst, in der du auch künftig arbeiten willst. Bestenfalls handelt es sich nicht nur um ein studienrelevantes Pflichtpraktikum.

Nutze gerne eine unserer Vorlagen für die Gestaltung deiner Bewerbung. Bedenke aber, dass unsere Muster lediglich als Inspiration dienen. Du solltest sie nicht eins zu eins übernehmen, denn das fällt erfahrenen Personalern auf und führt schlimmstenfalls zur direkten Disqualifikation im Bewerbungsprozess.

Psychologe: Studium absolvieren

Zahlreiche Universitäten und Hochschulen in Deutschland bieten zertifizierte Psychologie-Studiengänge in Voll- und Teilzeit an. Dir bietet sich zudem die Möglichkeit, Psychologie im Rahmen eines Fernstudiums zu studieren. Durch die Nutzung eines europaweit standardisierten Punktesystems – das European Credit Transfer System – ist auch ein Auslandsstudium möglich.

Wenn du bereits weißt, in welchem Tätigkeitsfeldfeld der Psychologie du später arbeiten möchtest, dann spezialisiere dich schon während deines Studiums auf ein bestimmtes Gebiet:

  • Klinische Psychologie
  • Gesundheitspsychologie
  • Sozialpsychologie
  • Rechtspsychologie
  • Kommunikationspsychologie
  • Wirtschaftspsychologie
  • Medienpsychologie
Eine Psychologin betreut ein Kind
Psychologiestudenten können sich unter anderem auf Kinder- und Jugendpsychologie spezialisieren.

Bist du dir noch nicht sicher, in welche berufliche Richtung du gehen möchtest, solltest du zunächst ein allgemeines Studium der Psychologie absolvieren. Zu den Studieninhalten des Psychologiestudiums zählen unter anderem die Grundlagen der psychologischen Diagnostik sowie Ethik- und Rechtsgrundlagen der Psychologie.

Anschließend kannst du dich deinen Interessen entsprechend weiterbilden und dich mit einem Master auf einen Bereich spezialisieren. Wer im Bildungsbereich und in der Forschung tätig sein möchte oder eine Führungsposition anstrebt, benötigt oft auch die Promotion oder Habilitation.

Häufig finden an Universitäten und Hochschulen Schnuppertage statt, an denen sich Studienanwärter umfangreich zu den Fächern, für die sie sich interessieren, informieren können.

Wenn du dich für eine Studienrichtung entschieden hast, bewirb dich entsprechend. Beachte hierbei die Bewerbungsfrist. An manchen Hochschule starten bestimmte Studiengänge nur zum Sommer- oder Wintersemester.

Schulische Voraussetzungen

Meist gibt es für Studiengänge der Psychologie einen Numerus Clausus. Die Anzahl der Studienplätze ist also begrenzt und als Auswahlkriterium gilt der Notendurchschnitt im Abitur. Der erforderliche Durchschnittnote variiert, liegt aber ungefähr zwischen 1 und 1,5.

Neben deiner Abiturnote kann auch dein Motivationsschreiben entscheidend dafür sein, ob du einen Studienplatz erhältst. Insbesondere an privaten Hochschulen findet das Dokument Berücksichtigung – als Alternative zum Numerus Clausus.

Nicht für alle Universitäten und Hochschulen gelten die gleichen Zulassungsbeschränkungen. Welche Unterlagen du einreichen musst und welche Kriterien zu erfüllen sind, liest du auf der Website deine Wunsch-Uni nach.

Motivationsschreiben: Psychologie-Student werden

Oft müssen Studienbewerber ein Motivationsschreiben einreichen. In diesem Dokument schildern sie die Gründe für ihre Bewerbung.

In dem Schreiben machst du deine persönliche Motivation deutlich. In diesem Zusammenhang erläuterst du deine persönlichen Zukunftspläne und gehst darauf ein, warum du glaubst, dass dir diese Hochschule beziehungsweise dieser Arbeitgeber beim Erreichen deiner Ziele helfen wird. Zeige Individualität, indem du Informationen aus deinem Leben preisgibst.

Je nachvollziehbarer deine Beweggründe sind, desto besser positionierst du dich im Bewerbungsprozess

Bei der inhaltlichen Gestaltung darfst du kreativ werden. Es gibt allerdings einige Formalitäten, die du beachten solltest. Hier ein paar Tipps:

Das Schreiben sollte nicht mehr als eine Seite im DIN-A4-Format umfassen.
Beschränke dich auf ungefähr 500 Wörter.
Wähle eine gut leserliche Schriftart wie Arial oder Calibri.

Beispiel-Motivationsschreiben: Studium Psychologie

Als Inspiration stellen wir dir ein Motivationsschreiben für die Bewerbung um einen Studienplatz im Fachbereich Psychologie zur Verfügung. Hierbei handelt es sich lediglich um ein Beispiel, das dir beim Verfassen deines individuellen Schreibens zur Orientierung dient.

Einige Hochschulen und Universitäten wünschen sich ein bestimmtes Layout und bieten deshalb ihre eigenen Vorlagen an. Diese solltest du dann natürlich nutzen.

Psychologe: Gehalt

Da die Einsatzmöglichkeiten von Psychologen sehr divers sind, schwankt das Gehalt äußerst stark. Eine allgemeine Aussage zum Durchschnittsgehalt ist somit nicht möglich. Wie gut deine Bezahlung ausfällt, hängt unter anderem von deinem akademischen Grad, deinem Schwerpunkt und deiner beruflichen Erfahrung ab. Entscheidend ist außerdem, ob du in einem Unternehmen angestellt oder freiberuflich tätig bist.

Bezahlung als Freiberuflicher

Freiberufliche Psychologen rechnen ihre Dienstleistungen üblicherweise auf Stundenbasis ab. Befindest du dich noch am Anfang deiner Karriere kannst du etwa 80 bis 100 Euro pro Stunde für deine psychologische Beratung verlangen. Hast du dir bereits einen Namen gemacht und verfügst über viel Berufserfahrung, ist auch ein Stundenlohn von 200 Euro realistisch. Eine tendenziell höhere Bezahlung erhältst du in der Unternehmensberatung und im Businesscoaching.

Einkommen im Angestelltenverhältnis

Die Höhe deiner Vergütung im Angestelltenverhältnis hängt unter anderem von deinen konkreten Aufgaben, der Unternehmensgröße, dem Unternehmensstandort und der Branche ab. Das Einstiegsgehalt bewegt sich etwa zwischen 2.500 und 4.000 Euro brutto im Monat.

In Deutschland beträgt das mittlere monatliche Bruttoentgelt in Berufen der klinischen Psychologie nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit rund 4.600 Euro. Je nach Qualifikation und Berufserfahrung ist eine Bezahlung von mehr als 6.000 Euro im Monat möglich.

Gehalt im öffentlichen Dienst

Im öffentlichen Dienst erhalten Psychologen eine Bezahlung nach dem TVöD. Der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst ist in 15 Entgeltgruppen und sechs Erfahrungsstufen gestaffelt. Nach Abschluss deines Masterstudiums steigst du in der Regel in der Gruppe 13 ein. In diesem Fall beträgt dein Bruttomonatsgehalt aktuell rund 4.113 Euro im Bereich der Bundesverwaltung (Stand Januar 2022). Innerhalb deiner Entgeltgruppe steigst du mit zunehmender Berufserfahrung auf.

Weiterbildung und Aufstieg

Um dein Wissen aktuell zu halten und es neuen wissenschaftlichen Erkenntnissen anzupassen, nimmst du an entsprechenden Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen teil. Du kannst beispielsweise Seminare zu Themen wie Jugendarbeit und Familienhilfe oder Konfliktmanagement besuchen, wenn dies deinem beruflichen Schwerpunkt entspricht.

Eine wissenschaftliche Laufbahn setzt grundsätzlich eine Promotion voraus. Auch wenn du beispielsweise eine gehobene Position in der öffentlichen Verwaltung anstrebst, gilt eine Promotion als hilfreich. Möchtest du als Professor an einer Hochschule tätig sein, benötigst du in der Regel eine Habilitation.

Psychotherapeut werden

Eine weitere Option stellt eine Weiterbildung dar, beispielsweise zum psychologischen Psychotherapeut oder zum Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeut. Damit das möglich ist, sollte der Schwerpunkt während des Masterstudiums auf klinischer Psychologie und Psychotherapie gelegen haben.

Nachdem die angehenden Therapeuten ihr Studium abgeschlossen haben, benötigen sie vor Antritt ihrer Weiterbildung eine Approbation, also eine staatliche Erlaubnis zur Behandlung von Patienten. Sie gelten dann als Psychotherapeuten in Weiterbildung. Wer die darauffolgende Prüfung der Fachkunde besteht, erhält die Erlaubnis zur eigenständigen psychologischen Psychotherapie.

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