Das Wichtigste auf einen Blick:
Das Berufsbild Koch ist äußerst vielfältig: Köche und Köchinnen organisieren Arbeitsabläufe, kalkulieren Preise, tätigen Bestellungen, bereiten verschiedenste Gerichte zu und halten sich dabei an die geltenden Hygienestandards. Wie die Kochlehre abläuft, welche Voraussetzungen du erfüllen musst und was bei der Bewerbung als Koch zu beachten ist, erfährst du in diesem Beitrag. Außerdem stellen wir dir Bewerbungsvorlagen zur Verfügung.
- Bewerbung: Koch
- Lebenslauf
- Bewerbungsschreiben Koch
- Bewerbungsmuster
- Koch: Tätigkeiten
- Fähigkeiten
- Berufsalltag
- Branchen, in denen Köche eingesetzt werden
- Koch: Ausbildung
- Ausbildungsablauf
- Schulische Voraussetzungen
- Koch in Ausbildung: Gehalt
- Koch: Gehalt nach der Ausbildung
- Koch: Weiterbildung und Aufstieg
- Verwandte Berufe
Bewerbung: Koch
Wenn du dich als Koch oder Köchin bewerben möchtest, benötigst du neben der entsprechenden Qualifikation eine Bewerbungsmappe, in der sich alle notwendigen Bewerbungsunterlagen befinden. Dazu gehören ein Anschreiben, dein Lebenslauf und wichtige Anlagen wie Zertifikate, Abschluss- und Arbeitszeugnisse.
Lebenslauf
Damit dein potenzieller Arbeitgeber oder die Person, die deine Bewerbung sichtet, einen Überblick über deinen bisherigen schulischen und beruflichen Werdegang bekommt, fertigst du einen tabellarischen Lebenslauf an. Neben Informationen zu deiner schulischen Ausbildung und deiner Berufserfahrung solltest du darin persönliche Daten, besondere Kenntnisse und Fähigkeiten sowie aussagekräftige Hobbys angeben.
Du kannst Daten auslassen, die schon sehr weit zurückliegen und für die angestrebte Stelle nicht relevant sind. Mit unnötigen Informationen würdest du deine Bewerbung nur künstlich aufblähen.
Weist dein Lebenslauf Lücken auf, musst du diese wahrheitsgemäß erklären können, wenn du beispielsweise im Vorstellungsgespräch darauf angesprochen wirst. Falls du eine Weile arbeitslos warst, bedeutet dies nicht gleich das Aus im Bewerbungsprozess. Hast du dich während dieser Zeit privat fachlich weitergebildet? Dann erwähne dies, um deine Chancen auf den Arbeitsplatz zu steigern.
Bewerbungsschreiben Koch
In deinem Bewerbungsanschreiben kannst du deine Motivation für den Beruf Koch darlegen und beschreiben, warum du ein*e geeignete*r Bewerber*in bist. Wichtig ist, dass du einen Bezug zu dem Unternehmen herstellst, bei dem du dich bewirbst. Ziel ist es, eine Einladung zu einem Vorstellungsgespräch zu erhalten.
Gib in deiner Bewerbung an, in welchen Gastronomiebetrieben du bisher als Koch oder Köchin tätig warst. Köche, die zuletzt in einem Drei-Sterne-Lokal angestellt waren, haben beispielsweise andere Erfahrungen gesammelt als solche, die bisher in traditionellen Gasthöfen gearbeitet haben.
Informiere dich vor der Erstellung deiner Bewerbung darüber, wodurch sich der Betrieb auszeichnet und berücksichtige die Angaben in der Stellenanzeige. Wenn ein*e Mitarbeiter*in gesucht wird, der oder die zuverlässig und stressresistent ist, dann lege anhand von beispielhaften Situationen dar, dass du über diese Eigenschaften verfügst.
In jedem Fall solltest du beim Verfassen deines Anschreibens bei der Wahrheit bleiben. Oft kommt schnell heraus, dass du gelogen hast, wenn das Können, das du bei der Arbeit zeigst, nicht mit den Angaben in deinem Bewerbungsschreiben übereinstimmt. Wenn sich herausstellt, dass du in deiner Bewerbung gelogen hast, kann dies nicht nur deinen Ruf schädigen, sondern auch eine fristlose Kündigung nach sich ziehen.
Bewerbungsmuster
Vielen Arbeitsuchenden fällt es schwer, ein Anschreiben zu verfassen. Deshalb haben wir ein Bewerbungsanschreiben als Koch vorbereitet. An dieser Musterbewerbung kannst du dich orientieren, aber du solltest sie nicht ganz übernehmen, denn das könnte erfahrenen Personalbeauftragten negativ auffallen.
Wir stellen dir zudem weitere Vorlagen für deine Bewerbung kostenlos als Download zur Verfügung. Darunter befinden sich auch einige Lebenslauf-Muster. Diese helfen dir insbesondere dann, wenn du im Umgang mit Design- und Schreibsoftware wie Word nicht besonders geübt bist.
Koch: Tätigkeiten
Köche und Köchinnen erledigen je nach Anstellung unterschiedliche Aufgaben. Im Fokus steht dabei stets das Fertigen von Speisen. Damit kommt Köchen eine wichtige Rolle zu, denn wenn den Gästen das Essen in einem Gastronomiebetrieb nicht schmeckt, kommen sie in der Regel nicht wieder.
Je nachdem, in welcher Position Köche angestellt sind, übernehmen sie unter anderem folgende Tätigkeiten:
Fähigkeiten
Köchinnen und Köche müssen wahre Organisationstalente sein, denn sie übernehmen teilweise viele verschiedene Tätigkeiten – und einige davon auch noch gleichzeitig. Dies erfordert unter anderem:
Da Köche im Stehen arbeiten und teilweise schwere Behältnisse heben müssen, ist es wichtig, dass du körperlich fit bist. Hinzu kommt, dass du in der Küche meist hohen Temperaturen und einer hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt bist. Du solltest außerdem kein Problem mit Körperkontakt und Enge haben, denn häufig arbeiten mehrere Köche auf engem Raum zusammen.
Eine Grundvoraussetzung für Köche ist ein guter Geschmacks- und Geruchssinn, damit sie leckere Gerichte zubereiten und selbst Rezepte entwickeln können. Zudem sind gewisse Rechenfertigkeiten gefordert, da Köche mitunter Mengen für Rezepte berechnen und Preise kalkulieren müssen.
Damit im Tagesgeschäft alles glatt läuft, müssen Köche ihre Zuständigkeiten kennen und im Team agieren. Köche erledigen also selbstständig ihre zugeteilten Aufgaben und arbeiten einander zu. Hierbei ist eine gute Kommunikation das A und O.
Beim Anrichten der Speisen sind Kreativität und ein ausgeprägter Sinn für Ästhetik gefragt. Außerdem ist es wichtig, dass du Qualitätsmängel an unverarbeiteten Lebensmitteln und angerichteten Tellern erkennst.
Berufsalltag
Das Arbeitsumfeld und die Arbeitszeiten für Köche sind sehr variabel. Während der Arbeitstag in Kantinen häufig schon früh beginnt, endet er in Restaurants und Kneipen oft erst sehr spät. Zudem sind Überstunden keine Seltenheit.
Als Koch arbeitest du häufig dann, wenn andere feiern. Wochenend- und Feiertagsarbeit sind in der Gastronomie üblich und deine Urlaubstage kannst du nicht einfach nach eigenem Ermessen einteilen. Häufig gibt es Urlaubssperren an Feiertagen oder in der Hochsaison.
Branchen, in denen Köche eingesetzt werden
Köche werden in verschiedenen Branchen eingesetzt. Zum Beispiel arbeiten sie in der Gastronomie, im Catering, in der Hotellerie sowie im Gesundheits- und Sozialwesen.
Beschäftigung finden Köche und Köchinnen unter anderem in Küchen von
- Gasthöfen,
- Restaurants,
- Cafés,
- Schankwirtschaften,
- Hotels,
- Pensionen,
- Jugendherbergen,
- Kantinen,
- Catering-Firmen,
- Krankenhäusern,
- Pflegeheimen
- und Altenheimen.
Darüber hinaus können Köche in der Nahrungsmittelindustrie für Hersteller von Fertigprodukten und Tiefkühlkost arbeiten. Auch die Anstellung bei Schifffahrtsunternehmen ist eine Option. In diesem Fall kochst du beispielsweise auf Kreuzfahrtschiffen für die Reisenden.
Koch: Ausbildung
Koch/Köchin ist ein anerkannter Ausbildungsberuf im Gastgewerbe, der dual gelehrt wird. Die Auszubildenden sammeln also praktische Erfahrungen in ihren Ausbildungsbetrieben und werden in der Berufsschule in berufsspezifischen Lernfeldern unterrichtet. Der Berufsschulunterricht findet an einem oder zwei Tagen in der Woche oder in Blockform statt.
In der Gastronomie herrscht Fachkräftemangel. Deshalb werden Nachwuchsköche derzeit händeringend gesucht. Grundsätzlich stehen deine Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, also gar nicht schlecht.
Ausbildungsdauer
In der Regel dauert die Koch-Ausbildung drei Jahre. Allerdings kann die Ausbildungsdauer verkürzt werden, wenn du bereits einen entsprechenden berufsbildenden Bildungsgang besucht hast oder besonders gute Leistungen während der Ausbildung zeigst.
Ausbildungsablauf
Im ersten Ausbildungsjahr lernen angehende Köche das Arbeiten in der Küche und im Service kennen. Sie werden mit dem Einsatz von Geräten, Maschinen und Gebrauchsgütern sowie mit den geltenden Hygienevorschriften vertraut gemacht. Auch die Büroorganisation und -kommunikation sowie Warenwirtschaft sind Themen, die behandelt werden.
Im zweiten und dritten Lehrjahr werden die Kenntnisse aus dem ersten Jahr vertieft. Zudem erlernen die baldigen Köche und Köchinnen die Zubereitung verschiedenster Vor-, Haupt- und Nachspeisen mit pflanzlichen Nahrungsmitteln wie Obst und Gemüse sowie mit Fleisch, Fisch, Eiern und anderen Produkten.
Eine große Herausforderung stellt für Koch-Azubis oft die Zubereitung von Suppen und Soßen dar, denn immer häufiger wird im Alltag auf Fertigprodukte zurückgegriffen. Ein Vorzeigebeispiel hierfür ist die Sauce Hollandaise, die sogar in gehobeneren Restaurants oft nicht selbst hergestellt wird.
Neben dem À-la-carte-Geschäft, also dem regulären Speisenangebot in einem Lokal, werden die Nachwuchskräfte unter anderem auch auf besondere Festlichkeiten und Buffets vorbereitet. Außerdem lernen sie, Gäste bezüglich ihrer Speisenwahl richtig zu beraten.
In der Berufsschule werden nicht nur berufsspezifische Lernfelder, sondern auch allgemeinbildende Fächer wie Deutsch, Wirtschafts- und Sozialkunde unterrichtet. Hinzu kommen Themen wie Rechte und Pflichten während der Ausbildung sowie Umweltschutz.
Nach dem ersten Lehrjahr findet die praktische Zwischenprüfung statt, in der grundlegende handwerkliche Techniken geprüft werden. Du musst anhand eines selbst erstellten Ablaufplans einfache Speisen zubereiten und dabei die geltenden Hygiene-Richtlinien beachten.
Die Abschlussprüfung steht nach dem dritten Jahr auf dem Plan. Hierbei wird das Fachwissen der Schüler*innen sowohl schriftlich als auch praktisch geprüft. Im praktischen Prüfungsteil musst du dein handwerkliches Können unter Beweis stellen, indem du ein selbst kreiertes Drei-Gänge-Menü nach bestimmten Anforderungen zubereitest und präsentierst. Außerdem musst du ein gastorientiertes Gespräch führen.
Zusatzqualifikationen
Während ihrer Ausbildung können die angehenden Köchinnen und Köche Zusatzqualifikationen erwerben, um sich eine verbesserte Startposition in der Arbeitswelt zu sichern. Für diejenigen, die selbst frühestmöglich die Führung übernehmen wollen, bietet sich die Zusatzqualifikation Küchenmanagement an. Hierbei liegt der Schwerpunkt auf betriebswirtschaftlichen Themen.
Weitere Möglichkeiten wären die Zusatzqualifikation Europaassistent*in, bei welcher der Fokus auf interkulturelle Kompetenzen liegt, oder Barmixer*in, durch welche die Nachwuchsköche unter anderem die Herstellung von Mixgetränken lernen.
Schulische Voraussetzungen
Wenn du Koch werden möchtest, musst du rechtlich gesehen keine bestimmte Vorbildung mitbringen. Überwiegend stellen Betriebe Auszubildende mit Hauptschulabschluss oder mittlerem Bildungsabschluss ein.
Grundsätzlich hast du gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen, wenn du gute Noten in folgenden Schulfächern hast:
Angehende Köche befassen sich unter anderem mit der Zusammensetzung von Lebensmitteln und deren Veränderung bei der Lagerung und Verarbeitung. Daher ist es nützlich, wenn Auszubildende über ein solides Grundwissen in Chemie verfügen. Sie sollten außerdem die Grundrechenarten beherrschen und Prozente berechnen können. Schließlich müssen sie unter anderem Mengenverhältnisse berechnen.
Entscheidend für eine erfolgreiche Ausbildung sind aber nicht deine bisherigen Schulnoten. Stattdessen ist es wichtig, dass du eine gewisse Neugier sowie großes Interesse an Lebensmitteln und deren Verarbeitung mitbringst. Zudem sind Kreativität, Durchhaltevermögen und Stressresistenz Eigenschaften, die dich zu einem oder einer guten Koch-Auszubildenden machen.
Damit du im Lebensmittelbereich tätig werden darfst, benötigst du nach Paragraf 43 des Infektionsschutzgesetzes eine Bescheinigung, die belegt, dass du vom Gesundheitsamt zum Thema Infektionsschutz geschult wurdest. Hintergrund ist, dass über Nahrungsmittel Krankheitserreger übertragen werden können. Durch die Belehrung der Angestellten soll dies verhindert werden.
Koch in Ausbildung: Gehalt
Während deiner Ausbildung ist dein Ausbildungsbetrieb dazu verpflichtet, dir eine Ausbildungsvergütung zu zahlen. Diese richtet sich in tarifgebundenen Betrieben nach tarifvertraglichen Vereinbarungen. Dabei darf das Ausbildungsgehalt die gesetzlich geregelte Mindestvergütung nicht unterschreiten.
Nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit ist im Hotel- und Gaststättengewerbe – je nachdem, in welchem Bundesland du ausgebildet wirst – eine Ausbildungsvergütung in folgendem Umfang möglich:
- Ausbildungsjahr: 800 bis 1.100 Euro
- Ausbildungsjahr: 900 bis 1.200 Euro
- Ausbildungsjahr: 1.000 bis 1.300 Euro
Wenn du deine Ausbildung in schulischer Form absolvierst, erhältst du keine Vergütung.
Koch: Gehalt nach der Ausbildung
Wie in anderen Berufen auch, ist dein Gehalt als Koch oder Köchin von verschiedenen Faktoren abhängig – unter anderem von der Betriebsgröße, der Branche und deiner Erfahrung. So ist ein Küchenchef-Gehalt in der Regel deutlich höher als ein Jungkoch-Gehalt.
Das Einstiegsgehalt beläuft sich auf circa 2.000 bis 2.500 Euro brutto. Wenn du schon lange in dem Beruf arbeitest, kann sich dein Gehalt auf mehr als 2.700 Euro steigern. Für eine*n Küchenchef*in oder Chefkoch beziehungsweise Chefköchin sind weit mehr als 3.000 Euro möglich. Diese Position erfordert in der Regel einen Meistertitel.
Koch: Weiterbildung und Aufstieg
Mit Abschluss der Ausbildung hört für Köche das Lernen nicht auf. Um ihre Fachkenntnisse aktuell zu halten und zu erweitern, nehmen Köche an Weiterbildungsmaßnahmen teil. Im Fokus stehen dabei unter anderem Themen wie Küchenhygiene oder Lebensmittelrecht. Auch über technische Trends halten sich Köche auf dem Laufenden.
Als Koch oder Köchin kannst du dich auch auf bestimmte Bereiche wie etwa die Diätküche spezialisieren.
Um beruflich voranzukommen und Führungspositionen zu erreichen, können sich Köche und Köchinnen als Küchenmeister*in weiterbilden. Weitere Karrierechancen ergeben sich durch den erfolgreichen Abschluss eines Bachelorstudiums. Anbieten würden sich die Studienfächer Ernährungswissenschaft oder Lebensmitteltechnologie.
Ausgebildete Köche und Köchinnen können sich zum Beispiel mit einer Gaststätte, einem Catering- oder Lieferservice selbstständig machen oder sich als Franchisenehmer*in versuchen.
Verwandte Berufe
Als Koch ist dein Haupttätigkeitsfeld das Herstellen von verschiedenen Speisen. Somit bieten sich dir verschiedene Einsatzmöglichkeiten in verwandten Berufen. Wenn du dich auf bestimmte Bereiche spezialisierst, kannst du beispielsweise als Pizzabäcker*in, Grilleur*in oder als Diätkoch oder -köchin tätig werden.
Da zu der Kochausbildung auch die Herstellung von Teigen, Nachspeisen und Desserts gehört, sind dir unter anderem die Grundlagen der Patisserie bekannt. Auf diesem Grundlagenwissen kannst du aufbauen und gegebenenfalls eine Umschulung oder eine zweite Ausbildung absolvieren. Dann ist auch eine Anstellung als Patissier/Patissière, Bäcker*in oder Konditor*in denkbar.
Eine weitere Perspektive ist die Beschäftigung als Hauswirtschafter*in, da du als Koch unter anderem gelernt hast, Speisepläne zu erstellen, Arbeitsabläufe zu planen und Einkäufe entsprechend dem Lebensmittelbedarf zu erledigen. Zudem ist eine Anstellung als Süßwarentechnologe beziehungsweise -technologin oder Fachkraft für Lebensmitteltechnik denkbar.
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