Das Wichtigste auf einen Blick:

Als Friseur*in gestaltest du typgerechte Frisuren nach dem Wunsch der Kundinnen und Kunden. Das Schneiden, Waschen, Föhnen, Färben und Stylen von Haaren gehören zu deinen Aufgaben.
Bei dem Beruf Friseur*in handelt es sich um einen klassischen handwerklichen Beruf: Aus diesem Grund ist Fingergeschick, eine gute Hand-Auge-Koordination und ein Sinn für Ästhetik wichtig.
Die Ausbildung dauert drei Jahre und findet dual in einem Ausbildungsbetrieb und der Berufsschule statt.
Friseure und Friseurinnen zählen zu den schlechter bezahlten Berufsgruppen in Deutschland.

Schneiden, waschen, föhnen – Friseure und Friseurinnen müssen ein Gespür für Ästhetik haben, die neuesten Trends kennen und handwerkliches Geschick beweisen. Du möchtest dich auch als Friseur*in bewerben? Dann findest du in diesem Text alle wichtigen Informationen zu der Tätigkeit, der Ausbildung und der erfolgreichen Bewerbung als Friseurin oder Friseur.

Bewerbung schreiben: Friseur*in

Wenn du dich als Friseur*in oder für eine Ausbildung als Friseur*in bewirbst, musst du deine vollständigen Bewerbungsunterlagen einreichen. Diese bestehen aus:

Anschreiben
Deckblatt (optional)
Lebenslauf
Anlagen

Im Folgenden erklären wir dir, worauf du bei der Gestaltung der einzelnen Dokumente achten solltest.

Anschreiben

Das Anschreiben ist immer das erste Dokument deiner Bewerbung. In diesem kannst du deine Soft Skills und deine Motivation für die Stelle ausdrücken. Orientiere dich dabei an der Stellenanzeige oder den berufstypischen Anforderungen.

Wenn du bereits Berufserfahrung hast, kannst du anhand von Beispielen belegen, wie du deine Fähigkeiten im Berufsleben beweisen konntest. War die Kundschaft von deinen Styling-Tipps begeistert? Oder konntest du die Arbeitsabläufe durch dein gutes Organisationstalent verbessern?

Solltest du dich hingegen für einen Ausbildungsplatz bewerben, hast du in der Regel noch keine Berufserfahrung vorzuweisen. In diesem Fall kannst du deine Qualifikation vielleicht durch Hobbys oder Nebenjobs unterstreichen. Vielleicht gestaltest du auch in deiner Freizeit hübsche Frisuren für deinen Social-Media-Auftritt oder du konntest dein handwerkliches Geschick bereits im Kunstunterricht beweisen.

Deckblatt

Ein separates Deckblatt ist kein Muss für eine vollständige Bewerbung, kann jedoch Vorteile haben. Zum einen bietet es dir die Möglichkeit, dort deine persönlichen Daten aufzulisten und somit mehr Platz in deinem Lebenslauf zu schaffen. Zum anderen hast du die Möglichkeit, dein Bewerbungsfoto prominent zu platzieren. Da ein gepflegtes Äußeres für eine*n Friseur*in wichtig ist, könnte dies ein Vorteil sein.

Manche Leser*innen halten das Deckblatt jedoch für überflüssig und ein zu selbstbewusstes Auftreten kann schnell selbstverliebt wirken. Wäge also ab, ob das Deckblatt zu dir und der angestrebten Stelle passt.

Lebenslauf

Der Lebenslauf gibt einen strukturierten Überblick über deine bisherige berufliche und schulische Leistung. Aus diesem Grund greifen die meisten Personaler*innen zuerst zu diesem Dokument, obwohl es in der Bewerbungsmappe nicht an erster Stelle steht.

Um einen übersichtlichen Lebenslauf zu gestalten, solltest du dich an einen gewissen Aufbau halten:

persönliche Daten
Berufserfahrung
berufliche Ausbildung
schulische Ausbildung
Kenntnisse und Fähigkeiten
Hobbys

Solltest du bereits eine Ausbildung zum Friseur oder zur Friseurin absolviert haben und konntest entsprechende Berufserfahrung sammeln, so steht diese im Mittelpunkt deines Lebenslaufs. Der antichronologische Aufbau sorgt dafür, dass die aktuellsten Informationen am schnellsten gefunden werden.

Der Aufbau ändert sich, wenn du noch keine einschlägigen beruflichen Erfahrungen gesammelt hast. Bewirbst du dich zum Beispiel für eine Ausbildung, solltest du deinen höchsten Bildungsabschluss angeben sowie relevante Fächer – in diesem Fall Werken oder Kunst. Außerdem kannst du mit zusätzlichen Qualifikationen wie etwa einem Praktikum oder relevanten Hobbys punkten.

Für den Beruf des Friseurs bzw. der Friseurin sind vor allem künstlerische und handwerkliche Hobbys interessant. Beschäftigst du dich auch in deiner Freizeit mit aktuellen Frisurentrends und probierst diese an dir selbst oder an Freunden und Freundinnen aus, erwähne dies in deinem Lebenslauf und deinem Anschreiben.

Anlagen

Die Anlagen bieten Platz, um deiner Bewerbung wichtige Nachweise wie Schul- oder Arbeitszeugnisse anzufügen. Entscheide dabei, was wirklich relevant ist: Solltest du schon mehrere Jahre Berufserfahrung haben, ist ein Praktikumszeugnis aus deiner Schulzeit wohl wenig aussagekräftig – für eine Bewerbung als Friseur-Azubi ist es hingegen ein wichtiges Dokument.

Formatierung

Die meisten Bewerbungen werden heutzutage per E-Mail verschickt oder über eigens eingerichtete Bewerbungsportale hochgeladen. In diesem Fall sollte deine Bewerbung als PDF formatiert sein, denn dieses Format bündelt mehrere Dokumente in einer einzigen Datei und kann auf jedem Computersystem geöffnet werden.

Solltest du Dokumente wie Schulzeugnisse einscannen müssen, achte darauf, dass die Datei gut lesbar ist.

Bewerbungsvorlage

Eine Bewerbung zu schreiben, ist kein Hexenwerk – dennoch haben viele Menschen zunächst Schwierigkeiten damit. Besonders die richtige Formatierung des Lebenslaufs und das Verfassen des Anschreibens stellen eine große Hürde dar. Um dich bei deiner Bewerbung als Friseur*in zu unterstützen, haben wir für dich einige Vorlagen zusammengestellt.

Unsere Lebenslauf-Muster bieten dir verschiedene Designs und einen strukturierten Aufbau. Ersetze die Platzhalter einfach durch deine eigenen Daten und spare dir die aufwendige Gestaltung eines Lebenslaufs mit einem Texterstellungsprogramm.

Ob berufserfahren oder auf der Suche nach einem Ausbildungsplatz: Dein Anschreiben sollte individuell auf dich und die Stelle, für die du dich bewirbst, zugeschnitten sein. Aus diesem Grund können wir kein Bewerbungsschreiben verfassen, das allgemein und für jede Stelle gültig wäre. Allerdings haben wir für dich zwei Muster erstellt, um dir einen Leitfaden für dein Anschreiben zu geben.

Aufgaben von Friseuren und Friseurinnen

Haare waschen, schneiden und föhnen – als Friseur*in hilfst du deinen Kunden und Kundinnen dabei, die passende Frisur für ihren Typ zu finden. Deine Aufgabe beginnt also mit der Beratung. Du musst wissen, welcher Schnitt, welche Farbe und welcher Stil zu deinem Kunden oder deiner Kundin passen und Wünsche umsetzen – denn am Ende sollte er oder sie mit dem Ergebnis zufrieden sein. Auch die Analyse der Haare und Kopfhaut ist Teil der Beratung.

Zu deinen Aufgaben als Friseur*in gehört nicht nur das Waschen und Schneiden, sondern auch das Färben von Haaren. Die richtige Farbe musst du dabei selbst zusammenmixen und sie der Haarstruktur und -farbe des Kunden oder der Kundin anpassen.
Des Weiteren führst du aufwendige Behandlungen durch, wie eine Dauerwelle oder eine Keratinbehandlung, um Haare dauerhaft zu glätten. Besondere Schnitttechniken wie der Calligraphy Cut gehören ebenfalls zu deinem Repertoire.
Das Einsetzen und Herstellen von Extensions sowie die Beratung bei Perücken gehört auch zu deinen Aufgaben.
Als Friseur*in bist du auch für das richtige Styling für besondere Anlässe zuständig: Du lockst Haare, gestaltest Hochsteckfrisuren oder realisierst aufwendige Flechtfrisuren.
Zu deinen Aufgaben gehört außerdem das Rasieren, Pflegen und Stylen von Bärten.
Zum Berufsbild des Friseurs und der Friseurin zählt nicht nur der Umgang mit Haaren, auch Kosmetik ist Teil des Berufs. Dazu gehört zum Beispiel das Zupfen von Augenbrauen, das Verlängern von Wimpern, Make-up sowie Hand- und Nagelpflege. Auch Wellnessangebote wie Kopf- und Handmassagen werden häufig in Friseursalons angeboten.
Du musst außerdem Termine vereinbaren, die Kasse bedienen, Produkte verkaufen und ansprechend präsentieren sowie den Salon reinigen.

Fähigkeiten

Da es sich um einen klassischen handwerklichen Beruf handelt, brauchst du vor allem eine gewisse Geschicklichkeit. Eine hervorragende Auge-Hand-Koordination ist genauso wichtig wie ein sehr gutes Handgeschick.

Um die Haarqualität und die Gesichtsform der Kunden und Kundinnen zu analysieren, benötigst du Beobachtungsgenauigkeit und ein gewisses räumliches Vorstellungsvermögen. Unabdinglich ist außerdem ein Sinn für Ästhetik und Kreativität, um Frisuren zu gestalten und Farben abzustimmen.

Friseure und Friseurinnen müssen außerdem über sehr gute soziale Fähigkeiten verfügen. Neben der Beratung sind auch Small-Talk und Verkauf Bestandteile deiner Aufgabenbereiche: Kunden und Kundinnen müssen Vertrauen zu dir aufbauen und sich wohlfühlen.

Berufsalltag

Als Friseur*in beginnst du deinen Arbeitsalltag mit der Öffnung des Geschäfts und der Organisation deines Arbeitsplatzes. Du legst alle benötigten Materialien und Werkzeuge parat. Anschließend begrüßt du deinen Kunden oder deine Kundin und bietest ihm oder ihr Getränke oder Lesematerial an.

Der Friseurumhang schützt die Kleidung der Kundschaft vor herunterfallenden Haaren und Chemikalien. Anschließend führst du ein Beratungsgespräch und setzt den Kundenwunsch um. Nach jedem Besuch musst du deine Materialen säubern, restliche Farbe entsorgen, den Boden fegen und Geschirr abräumen.

Friseure und Friseurinnen arbeiten sowohl in Voll- and auch in Teilzeit. Da viele Friseursalons unter der Woche und auch am Wochenende geöffnet haben, arbeitest du häufig Samstag und hast Montag einen zusätzlichen Ruhetag.

Branchen

Friseure und Friseurinnen arbeiten hauptsächlich in Friseursalons – als Angestellte oder selbstständig. Es gibt jedoch noch weitere Betriebe, in denen du arbeiten kannst. So hast du auch die Möglichkeit, in einem Hotel als Friseur*in zu arbeiten oder gar auf einem Kreuzfahrtschiff. Friseure und Friseurinnen werden auch bei Film- und Theaterproduktionen gebraucht, um die Schauspieler*innen zu stylen. Dasselbe gilt für Fernsehproduktionen.

Eine weitere Möglichkeit der Selbstständigkeit ist, als mobile*r Friseur*in zu arbeiten. In diesem Fall hast du keinen eigenen Salon, sondern frisierst deine Kunden und Kundinnen in deren Zuhause.

Ausbildung

Die klassische Handwerksausbildung zum Friseur oder zur Friseurin dauert drei Jahre. Sie kann jedoch auch in Teilzeit durchgeführt werden und wird somit entsprechend verlängert. Es handelt sich um eine duale Ausbildung. Sie findet also sowohl in einem Ausbildungsbetrieb als auch in einer Berufsschule statt.

Ausbildungsinhalte

In den drei Ausbildungsjahren lernst du als angehende*r Friseur*in die verschiedenen Techniken, um Haare zu schneiden. Dabei musst du auf Besonderheiten achten wie den Fall und die Wuchsrichtung der Haare. Du lernst außerdem, wie du den Zustand von Haar und Kopfhaut beurteilst und mit welchen Produkten man sie pflegt und reinigt.

Eine Friseurin unterrichtet eine Azubine beim Haareschneiden.
Während deiner Ausbildung zur Friseurin lernst du die verschiedensten Techniken des Handwerks.

Des Weiteren werden dir verschiedene Techniken vermittelt, um Haare mit Hilfe von Geräten wie einem Lockenstab oder Glätteisen zu stylen. Dazu gehört auch die Gestaltung von Hochsteckfrisuren, die Einarbeitung von Haarteilen und Schmuck sowie Techniken, um die Frisur zu festigen.

Ein weiterer wichtiger Bestandteil der Ausbildung zum Friseur oder zur Friseurin ist die Lehre über farbverändernde Haarbehandlungen. Du lernst, wie du Farben richtig anmischst, wie du die Einwirkzeit festlegst und das Ergebnis überprüfst. Auch kosmetische Behandlungen, Make-up und die Gestaltung von Nägeln sind Teil deiner Ausbildung.

Neben dem Handwerk sind auch organisatorische Inhalte wichtig. Du erlernst den Umgang mit Informations- und Kommunikationssystemen, Grundlagen der Datenerfassung und die Pflege einer Kundendatei sowie die Planung von Aufgaben im Team. Ein weiterer wichtiger Bestandteiler der Ausbildung ist der richtige Umgang mit Kunden und Kundinnen, inklusive Empfang und Beratung.

Wahlqualifikation

Während deiner Ausbildung zum Friseur oder zur Friseurin kannst du deine Fähigkeiten in einem Fachgebiet spezialisieren. Welche Fächer angeboten werden, hängt jedoch auch von deinem Ausbildungsbetrieb ab.

Du kannst wählen zwischen:

Langhaarfrisuren
Nageldesign
Haarersatz
Coloration
Kosmetik/Visagistik

Schulische Voraussetzungen

Rechtlich ist kein bestimmter Schulabschluss notwendig, um die Ausbildung als Friseur*in zu beginnen. Allerdings haben die meisten Azubis in der Regel einen Hauptschulabschluss oder den mittleren Bildungsabschluss.

Wichtige Schulfächer für die Lehre als Friseur*in sind Werken, Deutsch, Chemie und Kunst.

Ausbildungsvergütung

Im Jahr 2020 wurde ein neues Gesetz für die Ausbildungsvergütung erlassen. Hier wurde festgelegt, dass Azubis eine angemessene Bezahlung erhalten müssen. Die Mindestausbildungsvergütung wird regelmäßig angehoben. Viel mehr als diese erhalten angehende Friseure und Friseurinnen in der Regel nicht.

Gehalt

Der Beruf Friseur*in gehört leider noch immer zu den gering bezahlten Berufen in Deutschland. Als Berufseinsteiger*in kannst du mit einem Verdienst um die 2.000 Euro brutto im Monat rechnen. Mit mehr Berufserfahrung steigt auch dein Gehalt.

Deutliche Unterschiede gibt es außerdem in den verschiedenen Bundesländern und Branchen. Auch die Unternehmensgröße spielt eine Rolle.

Weiterbildung

Als Friseur*in musst du immer auf den neuesten Stand sein, denn Frisurentrends entwickeln sich ständig weiter. Du hast zahlreiche Möglichkeiten, dein berufliches Wissen aktuell zu halten. Zum Beispiel durch Weiterbildungen in folgenden Themenfeldern:

Friseurhandwerk
Visagistik
Farb-, Stil- und Typberatung
Kosmetik
Hand- und Nagelpflege
Nadeldesign
kommunikative Kompetenzen

Aufstiegsweiterbildung

Die Weiterbildung zum Friseurmeister oder zur Friseurmeisterin ist die bekannteste Möglichkeit für einen beruflichen Aufstieg. Als Friseurmeister*in gestaltest du den Arbeitsalltag in einem Salon, überwachst die Arbeit der Mitarbeiter*innen und überprüfst die Qualität. Du übernimmst weiterhin praktische Aufgaben, den kaufmännischen Bereich, die Führung der Mitarbeitenden und die Ausbildung von angehenden Friseuren und Friseurinnen.

Mit der bestandenen Meisterprüfung steigt auch dein Gehalt: Im Durchschnitt verdienen Friseurmeister*innen zwischen 2.200 und 2.600 Euro brutto im Monat.

Um die Meisterprüfung ablegen zu können, musst du nicht zwangsläufig an einer Weiterbildung teilnehmen. Voraussetzung ist lediglich die bestandene Gesellenprüfung als Friseur*in. Während der Weiterbildung lernst du jedoch vertiefendes Wissen in den Bereichen Fachpraxis, Fachtheorie, betriebswirtschaftliche, kaufmännische und rechtliche Grundlagen sowie die berufs- und arbeitspädagogischen Grundlagen.

Natürlich gibt es neben der Meisterweiterbildung noch weitere Optionen, um beruflich aufzusteigen:

Meisterassistent*in – Kosmetik im Friseurhandwerk
Fachwirt*in – Kosmetik und Wellness
Ausbilder*in
Fachmann/Fachfrau für kaufmännische Betriebsführung
Lehramt für die Berufsschule
Maskenbild-Studium

Du hast natürlich auch die Möglichkeit, dich mit einem eigenen Friseursalon selbstständig zu machen.

Ähnliche Berufe

Neben dem Beruf des Friseurs und der Friseurin gibt es noch zahlreiche weitere Berufe in ähnlichen Bereichen. So kannst du zum Beispiel als Visagist*in oder Kosmetiker*in arbeiten, um Menschen zu verschönern.

Solltest du dich für Film und Fernsehen interessieren, ist vielleicht der Beruf Maskenbildner*in etwas für dich. Auch Spezialisierungen zum Beispiel als Damen- oder Herrenfriseur*in sowie als Perückenmacher*in stellen Optionen dar.

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